Nach zwei sieglosen Spielen wurde Bayer-Trainer Heiko Herrlich schon infrage gestellt. Sportdirektor Rudi Völler nimmt den Coach in Schutz - und die Spieler in die Pflicht.
Im exklusiven Interview mit Sky Sport News HD stellt sich der Sportdirektor von Bayer Leverkusen nun hinter seinen Trainer: "Kritik ist immer berechtigt, das gilt für uns alle. Aber dieses nach zwei Spielen infrage stellen, wie lange er noch Trainer bleibt, ist natürlich absoluter Schwachsinn. Das ist eine Hysterie, die nicht zu ertragen ist", so der ehemaliger Angreifer.
Völler: 'Das ist absoluter Blödsinn'
Dabei fühlt sich Völler besonders beobachtet: "Andere sechs, sieben Klubs haben auch nur einen oder gar keinen Punkt. Da weiß ich gar nicht, ob ich mich da ärgern oder schmunzeln muss, denn das ist natürlich absoluter Blödsinn."
Der Weltmeister von 1990 ist sich bewusst darüber, "dass wir in einer Leistungsgesellschaft sind und alle abliefern müssen." Ein Bundesligatrainer wisse, dass er gewisse Drucksituationen aushalten müsse. "Das ist auch überhaupt kein Problem. Aber nicht nach zwei nicht so guten Spielen."
Der 58-Jährige ist trotz des punktemäßig verpatzten Saisonstarts nicht beunruhigt: "Wir sind letztes Jahr auch nicht gut gestartet. Da hatten wir, glaube ich, nach drei Spielen nur einen Punkt, nach fünf nur drei, waren aber immer davon überzeugt, dass das Ding funktionieren wird", verdeutlicht er.
Vertrauen in den Trainer - Spieler in der Pflicht
Völler vertraut seinem Trainer - und nimmt die Spieler in die Pflicht. "Herrlich hat letztes Jahr schon gezeigt, dass er einen sehr mutigen, offensiven Fußball spielen lässt. Das bedeutet, dass alle Spieler auch nach hinten mitarbeiten müssen und nicht so, wie in den vergangenen beiden Spielen", betont der Sportchef.
Der eine oder andere Spieler habe "es nicht so 100 Prozent gemacht", ergänzt Völler und erklärt: "Gar nicht absichtlich, mehr im Unterbewusstsein, wenn man in der Sommerpause zu sehr gelobt wird."
Nun müsse Herrlich "seine Schlüsse daraus ziehen und so aufstellen und handeln, dass wir wieder in die Spur finden."
Am Samstag reist die Werkself zum FC Bayern (ab 14 Uhr live auf Sky) - es könnte also zur dritten Pleite im dritten Spiel kommen.