Löw verzockt sich bei der Personalie Reus

Bankplatz stand schon länger fest

Reus: 'Habe die Bankrolle zu akzeptieren'

Bundestrainer Joachim Löw hat sich ganz offensichtlich mit der Personalie Marco Reus verzockt.

Reus verriet nach dem 0:1 (0:1) zum WM-Auftakt gegen Mexiko, dass ihm Löw bereits im Trainingslager in Eppan/Südtirol gesagt habe, dass er beim Start nicht beginnen würde, "weil wir davon ausgehen, dass das Turnier sehr lang geht und ich vor allem in den wichtigen Spielen...", dann unterbrach sich Reus selbst.

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Natürlich sei auch das Mexiko-Spiel wichtig gewesen, fügte Reus an. "Wir haben einen breiten Kader, da wird jeder gebraucht, deshalb war das abgesprochen", ergänzte er: "Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich nicht von Anfang an gespielt habe. Wer das nicht ist, ist Fehl am Platz."

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Löw hatte dem formstarken Dortmunder, der das deutsche Spiel bei seiner Einwechslung nach einer Stunde belebte, auf der linken Offensivseite Weltmeister Julian Draxler vorgezogen. In der Zentrale spielte Mesut Özil. (sid)

Erstmals seit 1982 verliert die DFB-Elf ein Auftaktspiel. Bis auf wenige Ausnahmen war es ein kollektives Versagen. Einzig Manuel Neuer und Jerome Boateng zeigten sich von der Startelf in Normalform. Sky Sport mit der Einzelkritik.
MANUEL NEUER: Beim Pflichtspiel-Comeback machte der Kapitän nichts falsch. Er hielt sicher, übte sich sogar wieder in seiner Libero-Rolle - weil die Abwehr flatterte. Das Gegentor flog ihm um die Ohren - keine Chance. NOTE: 3
JOSHUA KIMMICH: Drängte permanent wie von der Tarantel gestochen in die Offensive. Dabei ließ er hinten viel Raum und leistete sich Stellungsfehler. Hatte mit seinem Fallrückzieher-Versuch immerhin eine Chance zum Ausgleich. NOTE: 5
JEROME BOATENG: Direkt in Minute eins musste 'der Boss' ran, rettete gegen Lozano. In den Zweikämpfen robust gegen giftige Mexikaner. NOTE: 3
MATS HUMMELS: Souveränität ist eigentlich sein Merkmal - heute aber nicht. Hummels leistete sich viele Abspielfehler und rückte beim Gegentor zu ungestüm raus. NOTE: 5
MARVIN PLATTENHARDT: Über die Seite des Berliners, der für Jonas Hector (grippaler Infekt) ins Team kam, lief nicht viel zusammen. Für ein WM-Debüt okay, aber ihm fehlte es an Offensivkraft. Seine linke Klebe blieb verstummt. NOTE: 4
TONI KROOS: Der Mittelfeld-Dirigent hatte das Orchester nicht im Griff. Die Balance in der Zentrale fehlte, ebenso wie die defensive Unterstützung. Einzige 'königliche' Szene: Freistoß an die Latte. NOTE: 5
SAMI KHEDIRA: In einem Rudel voller Windhunde wirkte der Juve-Star wie eine Schnecke. Vor dem Gegentor mit dem Ballverlust, in Zweikampf und Passspiel eher Ü40- statt WM-Turnier. In der 59. Minute nahm Löw ihn raus und brachte Marco Reus. NOTE: 5
THOMAS MÜLLER: Kein Spiel für den WM-Goalgetter. Es fehlte die Bindung, geschweige denn Torgefahr. Der in solchen Fällen normalerweise eintretende 'Müller-Moment' blieb dieses Mal aus. NOTE: 5
MESUT ÖZIL: Seine Ideen waren zu sehen, richtig umgesetzt wurden sie vom Zehner aber nicht. Blieb wie in der 'Erdogan-Affäre', zu der er sich nicht geäußert hatte, unsichtbar. NOTE: 5
JULIAN DRAXLER: Beim Confed-Cup gezaubert, von Löw gelobt - aber gebracht hat es gegen Mexiko nichts. Über seine Seite kam wenig, drängte bei Gelegenheit aber immerhin mal in die Mitte und suchte den Abschluss. NOTE: 5
TIMO WERNER: Arbeitete viel und hatte seine Abschlüsse - die waren aber zu harmlos. Bekam in Durchgang zwei keine Anspiele mehr. Er ist nun mal kein Strafraum-Stürmer. NOTE: 4
MARCO REUS: Kam in der 59. Minute für Khedira ins Spiel. Der Flügelspieler brachte bei seinem ersten WM-Auftritt frisches Tempo. Belohnen konnte er sich nicht, sein Volley-Knaller segelte knapp drüber. NOTE: 3
MARIO GOMEZ: Die letzte Offensiv-Karte von Löw - aber auch der klare Neuner konnte den Ausgleich nicht mehr einnetzen. Seine Kopfballchance ging knapp vorbei. NOTE: -
JULIAN BRANDT: Kam für vier Minuten in die Partie. Er zündete sofort und setzte einen Kracher an den Außenpfosten. In seiner Spielzeit wohl auffälliger als manch anderer über 90 Minuten. NOTE: -