Löw von Zukunftsfrage irritiert

Bundestrainer unter Druck

Image: Es läuft nicht: Für Bundestrainer Joachim Löw und das DFB-Team ist es bereits die fünfte Niederlage in diesem Jahr.

Joachim Löw hat nach der historischen 0:3-Pleite in der Nations League bei Erzrivale Niederlande irritiert auf die Frage eines niederländischen Reporters zu seiner Zukunft reagiert.

"Da müssen wir schnell tauschen hier, da bin ich der falsche Ansprechpartner", sagte Löw, der die Frage zunächst nicht verstanden hatte.

Der Bundestrainer (58) blickte Hilfe suchend zu Pressesprecher Jens Grittner und fragte diesen: "Haben wir die Frage richtig verstanden, oder falsch?" Der Reporter fragte nach, ob Löw über seine Zukunft nicht selbst entscheiden könne. Löw antwortete auf englisch: "Im Moment nicht."

Vertrag bis 2022

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Löw ist seit 2006 im Amt, sein Vertrag läuft bis 2022. Allerdings soll er wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) eine Ausstiegsklausel nach der EM 2020 besitzen. Löw steht nach dem WM-Debakel in Russland mit dem historischen Vorrunden-Aus und angesichts des nun drohenden Abstieges in der Nations League massiv unter Druck.

"Logischerweise ist ein Abstieg in der Nations League nicht unbedingt wünschenswert, das wollen wir auf keinen Fall", sagte Löw: "Jetzt gilt es, ein paar Gespräche zu führen. Wir müssen die richtigen Schlüsse ziehen für das Spiel in Paris, da Charakter zeigen - die Mannschaft und jeder Einzelne."

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DFB-Team geht gegen Niederlande unter! So reagiert das Netz

Die deutsche Nationalmannschaft verliert das zweite Spiel in der Nations League gegen die Niederlande mit 0:3 (0:1). Die Reaktionen im Netz fallen hart aus.

Unter Druck gegen Frankreich

Am Dienstag (ab 20:00 Uhr im Liveblog auf skysport.de) muss die Nationalelf ebenfalls in der Nationenliga bei Weltmeister Frankreich punkten. Im Hinspiel im September in München hatten sich beide Mannschaften 0:0 getrennt.

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"Wir müssen ausblenden, was auf uns einprasselt, einen Punkt machen und zu Hause gegen die Niederlande gewinnen, sonst steigen wir in der Tat ab", sagte Löw. Das Rückspiel gegen Oranje am 19. November in Gelsenkirchen bildet den Abschluss in der Nations League. (sid)

Das DFB-Team in der Einzelkritik gegen die Niederlande

Manuel Neuer: Es war kein guter Abend für den Schlussmann des FC Bayern. Neuer konnte sich nur einmal gegen Depay auszeichnen (76.) und sah beim 0:1 ganz schlecht aus, als er eine Ecke böse unterschätzte. Note 5
Matthias Ginter: In Gladbach in der Zentrale gesetzt, beim DFB-Team auf Außen gefragt. Verteidigte seine rechte Seite gut und verhinderte mit einer überragenden Grätsche das 0:2 (34.). Offensiv schaltete er sich selten ein. Note: 3
Jerome Boateng: Kaum einem Spieler war die Verunsicherung so anzumerken wie Boateng. Schlampiges Passspiel, eklatante Stellungsfehler und auch die weiten diagonalen Aufbaupässe fanden selten den richtigen Adressaten. Zudem verletzte er sich. Note: 6
Mats Hummels: Etwas sicherer als Nebenmann Boateng, aber auch so weit entfernt von seiner Bestform wie ein Eskimo von der Sahara. Wurde immer wieder von Depay & Co. in Bedrängnis gebracht. Note 5
Jonas Hector: Fast immer, wenn es gefährlich wurde, spielten sich die Niederlande über Hectors linke Seite durch. Der einzige Zweitligaspieler im Kader verlor auch das entscheidende Kopfball-Duell gegen Ryan Babel vor dem 0:1. Note: 5
Joshua Kimmich: Mit großem Abstand bester Akteur des FC Bayern. Durfte unter Löw wieder auf der Sechs ran und machte seine Sache gut. Demonstrierte Übersicht, aber auch Bissigkeit im Zweikampf. Ein Lichtblick im DFB-Team. Note 3
Toni Kroos: Das Duell gegen die Niederlande war für den Real-Star alles andere als kroosartig. Ungewohnt viele Abspielfehler, kaum Präsenz im Mittelfeld und miserable Standards. Note: 6
Timo Werner: Begann stark und ließ stark nach. Zu Beginn ein absoluter Aktivposten über die linke Seite. Vergab eine Top-Chance kläglich (15.) und hatte nach der Pause kaum noch gefährliche Aktionen. Note 4
Thomas Müller: Der Raumdeuter blieb selten auf rechts und sorgte dafür, dass über die Seite wenig ging. Hatte zwei gute Chancen (16., 38.). Bei der ersten hielt Cillessen stark, die zweite vergab er kläglich. Musste nach 57 Minuten runter. Note 5
Emre Can: Begann auf der Zehn, konnte das Spiel aber selten lenken. Ein toller Antritt und Weltklasse-Pass bei der Müller-Chance ist zu wenig, um sich für weitere Aufgaben zu empfehlen. Musste in der 57. Minute für Draxler raus. Note 5
Mark Uth: Begann stark, attackierte de Ligt und van Dijk immer wieder früh und hatte in der 18. Minute auch eine Chance aus der Distanz. Baute dann etwas ab und musste nach 68 Minuten angeschlagen für Brandt vom Platz. Note 4
Julian Draxler: Kam für Can nach 57 Minuten und hatte wenige Sekunden später einen ersten Abschluss. Danach war vom PSG-Akteur aber wenig zu sehen. Verschuldete mit einem eklatanten Stoppfehler das 0:2 und einem Fehlpass das 0:3. Note: 6
Leroy Sane: Kam in der 57. Minute für den schwachen Müller und war sofort im Spiel. Ein ständiger Gefahrenherd mit seinen Dribblings und seiner Geschwindigkeit. Einziger Wehrmutstropfen: Er MUSS in der 65. Minute den Ausgleich machen. Note 3
Julian Brandt: Kam in der 68. Minute für den angeschlagenen Uth. Konnte sich in den 22 Minuten auf dem Platz nicht entscheidend in Szene setzen. Note: Keine Bewertung