Löws Suche nach der fehlerfreien Nummer zwei

Nach Leno-Patzern beim Confed Cup

Von Thomas Goldmann

Image: Wer wird die Nummer zwei hinter Manuel Neuer? Marc-André ter Stegen (l.) und Bernd Leno kämpfen um diese Position.

Bernd Leno leistete sich zum Auftakt des Confed Cups gegen Australien zwei Patzer und erntete dafür viel Kritik. Doch Leno ist nicht der einzige DFB-Keeper, der in jüngster Vergangenheit daneben griff.

(Sky Sport) - Hinter Manuel Neuer ist der Kampf um die Nummer zwei im DFB-Tor voll entbrannt. Mit Bernd Leno, Marc-André ter Stegen und Kevin Trapp duellieren sich beim Confed Cup gleich drei Keeper um die Thronfolge des momentan verletzten Neuer.

Bundestrainer Joachim Löw entschied sich zum Auftakt gegen Australien für Leno, der das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zurückzahlen konnte. Der Leverkusener Schlussmann leistete sich zwei Ausrutscher, die zu Gegentoren führten.

Stein zu Leno-Patzer: Ganz klarer Torwartfehler

Stein: "Erwarte, dass er solche Bälle hält"

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Für den ehemaligen Nationaltorhüter Uli Stein war der erste Gegentreffer kein Torwartfehler: "Der Ball geht normalerweise einen Meter ins Aus, wird dann aber unglücklich wieder ins Spiel abgefälscht. Wobei ich sagen muss, der Nachschuss war auf jeden Fall haltbar. Das ist jetzt nicht unbedingt ein Torwartfehler, aber ich erwarte von einem Nationaltorwart, dass er solche Bälle hält", sagte Stein im exklusiven Interview mit Sky Sport News HD.

Das zweite Gegentor hingegen war für Stein "ein klarer Torwartfehler": "So einen Ball, das lernt man schon in der Jugend, niemals nach vorne abwehren. Er hat natürlich diesen krassen Fehler gemacht, den Ball nicht unter Kontrolle bekommen, lässt ihn nach vorne abklatschen."

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Trotz Leno-Patzern: DFB-Elf besiegt Australien

Zum Auftakt des Confed Cups feiert der Weltmeister einen Erfolg gegen die "Socceroos".

Für Leno könnte es - zumindest vorerst - der letzte Einsatz gewesen sein. Vor dem Turnier hatte Löw angekündigt, auf der Torhüterposition rotieren zu wollen. In den nächsten Partien dürften Kevin Trapp und Marc-André ter Stegen die Chance bekommen, sich auszuzeichnen.

Auch ter Stegen leistet sich Patzer

Allerdings hat sich auch ter Stegen im DFB-Tor den einen oder anderen Fauxpas geleistet. So fabrizierte der Barcelona-Legionär 2013 gegen die USA ein kurioses Eigentor und ließ vor der Europameisterschaft 2016 gegen die Slowakei einen Ball durch die Beine rutschen.

Mehr dazu

Warum aber klappt es nicht, wenn Neuer nicht spielt? In 15 Spielen, die Leno und ter Stegen zwischen den Pfosten standen, setzte es 19 Gegentore. Neuer kassierte bei seinen letzten 15 Partien im DFB-Gehäuse lediglich zwölf Gegentore. In jenen 15 Einsätzen von Neuer stand immer entweder Jerome Boateng oder Mats Hummels in der Startelf. Leno musste in seinen fünf Einsätzen zweimal ohne einen der Stamm-Innenverteidiger auskommen, ter Stegen bestritt gar fünf seiner zehn Einsätze ohne Boateng oder Hummels. Das ist vielleicht eine Erklärung.

Stein: Drei Torhüter kämpfen um die hinteren Positionen

Nach den Patzern von Bernd Leno nimmt Uli Stein die Kandidaten für die Torhüter-Positionen hinter Manuel Neuer unter die Lupe.

Stein fordert Fährmann als Nummer drei

Sollten sich Leno und ter Stegen noch weitere Patzer leisten, dann sitzt ihnen mit Kevin Trapp ein weiterer Kandidat im Kampf um die Nummer zwei im Nacken.

Der Keeper von Paris Saint-Germain legte im Testkick gegen Dänemark einen fehlerfreien Auftritt hin und dürfte gemäß dem Rotationsprinzip beim Confed Cup mindestens eine weitere Chance bekommen, um am Ende im Rennen um die Nummer zwei der lachende Dritte zu sein.

Für Uli Stein ist Kevin Trapp die klare Nummer zwei: "Er hat auch in Paris wieder eine gute Saison gespielt. Für Trapp war es am Anfang auch ein Kampf zwischen der Nummer eins und Nummer zwei bei PSG, wo er sich am Ende durchgesetzt hat. Meine Nummer drei ist gar nicht dabei: Ralf Fährmann von Schalke 04."