Wieder kein Sieg, wieder keine Tore, Tabellenplatz 17: Werder Bremen will trotz anhaltender Krise offenbar vorerst an Trainer Alexander Nouri festhalten. Zweifel bleiben trotzdem. Das Kellerduell beim 1. FC Köln am Sonntag könnte für den 37-Jährigen zum Endspiel werden.
Begleitet von einem gellenden Pfeifkonzert bedankte sich Alexander Nouri bei seinen geknickten Spielern. Dann waren die Bremer nach einer weitgehend desolaten Leistung und dem 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach schnell in der Kabine verschwunden. Nach dem achten Ligaspiel ohne Sieg nimmt Werder den direkten Abstiegsplatz 17 ein, die Luft für Nouri wird immer dünner.
"Wir wollten einen Dreier für den Trainer holen - das haben wir nicht geschafft", sagte Kapitän Zlatko Junuzovic bei Sky: "Wir sind alle sehr, sehr zufrieden mit dem Trainerteam. Heute haben wir uns so viel vorgenommen. Aber wir sind immer ein bis zwei Schritte zu spät gewesen."
Baumann stärkt Nouri vorerst den Rücken
Das Kellerduell am Sonntag bei den ebenfalls noch sieglosen Kölnern könnte für Nouri zum Endspiel werden. Auch wenn Frank Baumann bislang alle Spekulationen über einen Trainerwechsel von sich weist. "Die Situation hat sich nicht verändert. Gegen Köln wird er definitiv auf der Bank sitzen. Wir sind ungeduldig, weil wir mit der Situation nicht zufrieden sind. Aber es bringt nichts, irgendwelche Parolen rauszuhauen", so der Sportchef im exklusiven Sky Interview.
Man werde geschlossen auftreten und an den Dingen gemeinsam arbeiten. Dennoch lässt Baumann durchblicken, dass auch seine Geduld endlich ist: "Wir müssen uns beeilen, bis zur Winterpause können wir nicht warten. In den nächsten Wochen müssen wir punkten."
Nouri: "Ich bin nicht so wichtig"
Nouri selbst will sich mit seiner persönlichen Lage vorerst nicht öffentlich beschäftigen. "Ich bin nicht so wichtig. Es ist wichtig, dass der Verein erfolgreich ist. Aber die Bindung zur Mannschaft ist da. Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam so rauskommen", so der Deutsch-Iraner, der die Bremer nach der Beurlaubung von Viktor Skripnik im September 2016 übernommen hatte.
Auch Fin Bartels stärkte seinem Coach den Rücken. "Wir sind alle enttäuscht, das hat aber nichts mit dem Trainer zu tun. Wir haben uns zerrissen, um hier was zu holen", sagte der 30-Jährige nach dem enttäuschenden Auftritt: "Wir sind alle in einem Boot, heute hat es einfach nicht sein sollen."
Fest steht: Am Sonntag muss es gegen Stögers Kölner besser klappen, sonst wird es ganz, ganz düster. Für Trainer Nouri und für Werder Bremen.