Lyon-Trainer Grosso blutet am Kopf nach Steinwurf-Eklat vor Marseille-Spiel

Steinwurf-Attacke auf Lyon-Bus! Trainer Grosso verletzt - Spiel abgesagt

Image: Der Mannschaftsbus von Olympique Lyon nach der Steinwurfattacke der Marseille-Fans.

Immer wieder kommt es bei Spielen der beiden Rivalen Marseille und Lyon zu Ausschreitungen. Nun ist der Lyon-Bus mit Steinen beworfen worden - mit Folgen für Trainer Grosso. Das Spiel ist abgesagt.

Vor dem Duell der verfeindeten Klubs zwischen Olympique Marseille und Olympique Lyon ist es erneut zu einem Riesenskandal gekommen. Bei einem Angriff mit Steinen auf den Lyon-Mannschaftsbus ist Trainer Fabio Grosso am Kopf getroffen und verletzt worden. Auf Fotos und Videos war am Sonntagabend zu sehen, wie der frühere italienische Fußball-Weltmeister stark blutend durch die Katakomben ging. Auch Lyons Co-Trainer Raffaele Longo soll verletzt worden sein. Das für 20:45 Uhr angesetzte Spiel der Ligue 1 wurde schließlich abgesagt.

Mehrere Sicherheitsfenster seien "durch schwere Projektile unbekannter Art zerstört" worden, teilte Lyon am Abend mit. Trainer Fabio Grosso und sein Assistent Raffaele Longo seien bei diesem Angriff direkt getroffen und schwer im Gesicht verletzt worden. "Auch die im Bus anwesenden Spieler und Betreuer waren von der Gewalt dieses Angriffs, den Olympique Lyonnais aufs Schärfste verurteilt, zutiefst betroffen", hieß es.

Lyon-Spieler waren bereit zu spielen

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Als der Bus das Stade Velodrome erreichte, war ein riesiges Loch auf der rechten Seite zu sehen. Trainer Grosso, der einst 2006 im WM-Halbfinale gegen Deutschland (2:0) in der Verlängerung das vorentscheidende Tor zum 1:0 erzielt hatte, wurde umgehend von Ärzten behandelt und am Kopf bandagiert. Der Italiener soll auch über Schwindelgefühle geklagt haben.

"Er konnte kein Gespräch führen, er hatte Glasscherben im Gesicht", berichtete OL-Klubchef John Textor: "Ich bin sehr wütend, unsere Spieler, unser Trainer haben sich auf heute Abend vorbereitet und die Fans wollten das Spiel sehen." Lyon habe nicht darum gebeten, das Spiel abzusagen, so Textor: "Wir waren bereit zu spielen. Die Entscheidung lag nicht bei uns, da es außerhalb des Stadions passierte. So sollte Fußball nicht gespielt werden. Wir unterstützen die Entscheidung des Schiedsrichters."

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Pablo Longoria, der Präsident von Marseille sagte: "Was mit Fabio Grosso, dem Trainer von Olympique Lyon, passiert ist, muss verhindert werden, es ist völlig inakzeptabel. Das ist etwas, was jetzt im Fußball nicht mehr passieren darf."

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Nicht der erste Skandal zwischen Marseille und Lyon

Doch damit nicht genug: Auch drei Fanbusse von Lyon wurden offenbar mit Steinen angegriffen. Es soll leichte Verletzungen gegeben haben. Die Busse können nach Informationen der L'Equipe nicht mehr für die Rückfahrt nach Lyon verwendet werden. Sieben Personen wurden festgenommen.

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Immer wieder kommt es bei Spielen der beiden Klubs zu Ausschreitungen und schlimmen Szenen. Im November 2021 war das Spiel in Lyon abgebrochen worden, nachdem der damals für Marseille aktive Ex-Nationalspieler Dimitri Payet von einer vollen Wasserflasche am Kopf getroffen wurde. Payet wollte in der 4. Minute einen Eckball ausführen, als ihn die Flasche hinter dem linken Ohr traf. Damals kassierte Lyon einen Punktabzug, das nachgeholte Spiel wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit ausgetragen.

Neun Festnahmen - Politik reagiert

Frankreichs Sportministerin Amélie Oudea-Castera hat die skandalösen Vorfälle derweil mit deutlichen Worten verurteilt. Diese inakzeptablen Taten verleugnen die Werte des Fußballs und des Sports, und ihre Täter müssen alle gefunden und streng bestraft werden», schrieb Oudea-Castera bei X, vormals Twitter. Die Bilder seien empörend. Laut Innenminister Gerald Darmanin gab es bereits neun Festnahmen. Beim Sender BFM berichtete der 41 Jahre alte Politiker zudem von fünf verletzten Polizisten.

dpa

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