Manchester United in der Krise: Keine Titel, Ronaldo-Zukunft ungewiss

Keine Titel & Zukunft von "Geist" Ronaldo ungewiss: United in der Krise

Von Fabian Schreiner

Aus in der Champions League, Aus im FA Cup, Aus im Ligapokal und in der Premier League ist die Tabellenspitze auch weit weg. Manchester United droht eine völlig verkorkste Spielzeit. Mal wieder.

Mit dem Aus in der Champions League ist für Manchester United die letzte Hoffnung auf einen Titel in dieser Saison endgültig geplatzt. Dabei sah Trainer Ralf Rangnick beim 0:1 gegen Atletico Madrid noch eine "gute erste Halbzeit." Seine Mannschaft habe all das umgesetzt, was sie sich vorgenommen hatte. "Wir haben es nur nicht geschafft, die Leistung in ein Tor umzuwandeln", resümierte Rangnick.

Gerade in der Schlussphase zeigte sich aber, wie groß die spielerischen Probleme bei United sind. Mit Cristiano Ronaldo, Paul Pogba oder auch Jadon Sancho standen zahlreiche Top-Spieler auf dem Feld. Wirklich gefährlich kamen die Red Devils aber kaum vor das Tor von Jan Oblak. Es ist offensichtlich: United hat zwar viele gute Individualisten, aber nach wie vor keine Mannschaft.

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United-Legende kritisiert Rangnick

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Der ehemalige Star-Verteidiger Rio Ferdinand betonte deshalb auch: "Der Unterschied zwischen den beiden Mannschaften heute? Das Atletico-Team hatte eine Gruppe zuverlässiger Männer, die alles tun würden, was der Trainer von ihnen verlangt. Sie verstehen die anstehende Aufgabe und haben als Team zusammengearbeitet. Während das andere Team - ManUnited - sich gegenseitig ansieht und sagt: 'Wer wird einen Zaubertrick aus seinem Hut ziehen?'"

Deutlich wurde nach der Partie auch United-Legende Paul Scholes: "Wir haben schon viele Schmerzen ertragen müssen, und ich denke, es werden noch mehr, bis wir wieder da sind, wo wir sein wollen", stellte der Ex-Profi bei BT Sports klar und kritisierte anschließend auch Rangnick: "Das Allererste, was dieser Verein tun muss, um auch nur annähernd wieder die Meisterschaft zu gewinnen, ist, einen richtigen Trainer zu finden, der für diese Mannschaft arbeitet", so Scholes. Eine solche Aussage hätte sich in der 27-jährigen Amtszeit von Sir Alex Ferguson keiner getraut - schon gar kein ehemaliger Spieler.

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Cristiano Ronaldo ein Schatten seiner selbst

Im vergangenen November wurde Rangnick bei seiner Ankunft in Manchester noch gefeiert, er sollte eine neue Ära im Old Trafford einleiten. Nur ein paar Monate später scheiden sich am 63-Jährigen die Geister. 15 Spiele, acht Siege, fünf Remis und zwei Niederlagen: Das ist die Bilanz des langjährigen Bundesliga-Coaches in der Premier League. Dazu kommt nun das CL-Aus gegen Atletico Madrid. Rangnick hat die Mannschaft nach der Zeit von Ole Gunnar Solskjaer zwar etwas stabilisiert, gemessen an den hohen Ansprüchen des Klubs ist das aber nicht genug.

Rangnick muss man aber zugute halten, dass er für die aktuelle Situation nicht viel kann, denn die Probleme des englischen Rekordmeisters sind viel vielschichtiger. Sie haben ihre Wurzeln in einer über Jahre verfehlten Transferpolitik und einem chronischen Mangel an strategischem Denken.

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Da hilft auch kein Cristiano Ronaldo. Der 37-Jährige stand sinnbildlich für Uniteds tristen Auftritt am Dienstagabend. Der Superstar war ein Schatten seiner selbst. Während des gesamten Spiels schoss der Portugiese nicht ein einziges Mal aufs Tor. Zweimal erst - 2003 und 2011 - passierte das Ronaldo in der Champions League, wie The Sun auflistete. "Die märchenhafte Rückkehr von Cristiano Ronaldo verläuft nicht nach Plan, bilanzierte das Boulevardblatt. "Er war ein Geist, einer von vielen", befand der Independent. Seit der Spielzeit 2009/10, sein erstes Jahr bei Real Madrid, ist es das erste Mal, dass Ronaldo keine Vereins-Trophäe in den Händen halten wird.

Letzter Titel für Manchester United 2017

Und United? Die holten ihren letzten Titel vor fünf Jahren unter Jose Mourinho, als man 2017 die Europa League gewann. Im vergangenen Jahr verlor Manchester in einem epischen Elfmeterschießen das Finale gegen den FC Villarreal. Der letzte Titel in der Königsklasse ist eine gefühlte Ewigkeit her (2008), das letzte Finale auch (2011). Danach ging es nie über das Viertelfinale hinaus, teilweise fehlte der Klub sogar ganz, wenn der wichtigste Titel in Europas Vereinsfußball ausgespielt wurde.

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Seit Jahren haben der ungeliebte Stadtrivale City, der Erzrivale FC Liverpool und Chelsea United den Rang abgelaufen. Die Rangnick-Elf muss nun ernsthaft darum bangen, im nächsten Jahr überhaupt in der Champions League mitspielen zu dürfen. Auf Platz fünf liegend beträgt der Rückstand auf den Vierten zwar nur einen Punkt, Arsenal aber hat zwei Spiele weniger auf dem Konto.

"Für uns geht es darum, die Saison so gut wie möglich zu Ende zu spielen", sagte Rangnick, der im Sommer wohl nach Lage der Dinge in die ursprünglich besprochene Beraterrolle schlüpfen wird. "Dass es schwer wird, Platz vier zu erreichen, wissen wir. Wir müssen sechs, vielleicht sieben Spiele gewinnen", rechnete der Schwabe vor. Neun Spiele bleiben.

Bleibt Ronaldo bei Manchester United?

Wo United am Ende der Saison landen wird, ist offen. Fragen gibt es derweil rund um das Personal genug. Wie geht es im Sommer mit Ronaldo weiter? Der fünfmalige Weltfußballer hat im Herbst seiner Karriere sicherlich keine Lust auf die Europa League. Laut verschiedener Medienberichten macht der Torjäger seine Zukunft auch vom neuen Trainer abhängig. Was ist mit Paul Pogba, der Weltmeister, der chronisch unzufrieden ist und gegen Atletico nur eingewechselt wurde? Oder Marcus Rashford, der auch erst spät ins Spiel kam und nach seiner Einwechslung kaum für Impulse sorgen konnte?

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