Die Ära Solskjaer bei Manchester United ist seit dem gestrigen Sonntag vorbei. Nachfolger des Norwegers soll nun aber nicht - wie lange spekuliert - Zinedine Zidane werden, sondern der aktuelle Coach von Paris St. Germain. Möglicherweise sofort, aber angeblich sonst spätestens im Sommer.
Es ist offiziell. Einen Tag nach der blamablen 1:4-Pleite beim FC Watford trennte sich Manchester United vom stark in die Kritik geratenen Ole Gunnar Solskjaer. Wie der Verein mitteilte, wird das Team vorübergehend von Michael Carrick trainiert. Bis Saisonende soll zeitnah ein Interimstrainer präsentiert werden.
Im Sommer soll dann ein frischer Coach eine neue Ära bei den Red Devils einleiten. Lange sah es so aus, dass dieser Trainer Zinedine Zidane heißen wird, aber dieser sei derzeit nicht interessiert an einem Engagement im Old Trafford, berichtet die BBC mit Verweis auf Quellen aus dessen Umfeld. Laut Times hätten die Red Devils bereits Kontakt zum früheren Erfolgstrainer von Real Madrid aufgenommen.
Laut übereinstimmenden Medienberichten aus England ist daher Mauricio Pocettino mittlerweile absoluter Topfavorit auf den Posten im Sommer. Vielleicht kommt der Argentinier, der aktuell noch Paris St. Germain trainiert, aber auch schon früher?
Neville zuversichtlich bei Pochettino
Sky Experte Gary Neville ist jedenfalls sicher, dass der 49-Jährige liebend gern sofort im Old Trafford übernehmen würde. "Ich denke, dass Mauricio - auch wenn er es nie sagen würde - Paris morgen schon verlassen würde, um zu United zu kommen und für fünf Jahre zu unterschreiben. Er würde sich die Spieler und den Verein anschauen und würde erkennen, dass er bei Man United wahrscheinlich mehr erreichen könnte, als er sich für ein Projekt wünscht", so die United-Legende bei Sky Sports.
Und weiter: "Bei PSG wird man von Saison zu Saison nach dem Motto 'Du musst die Champions League gewinnen oder du bist raus' behandelt. Ich glaube nicht, dass das zu Pochettino passt. Ich denke, er würde auf jeden Fall mit einem Fünfjahresvertrag zu United kommen, mit der entsprechenden Rückendeckung im Verein."
Kommt Pochettino sofort?
Passend dazu meldet die Daily Mail, dass Pochettino Paris tatsächlich sofort verlassen will, wenn der Premier-League-Riese anfragt. Seit längerem wird bereits berichtet, dass der Argentinier in Frankreich unglücklich sei. Ein Indiz: Er wohnt immer noch im Hotel, während seine Familie noch in London ist.
Außerdem soll er genervt sein, dass er große Egos wie Neymar, Lionel Messi und Kylian Mbappe täglich managen muss. Bereits im vergangenen Sommer gab es daher Gerüchte, dass Pochettino zu seinem Ex-Klub Tottenham Hotspur zurückkehren wollte.
Kehrt er nun tatsächlich auf die Insel zurück und tauscht Messi gegen Cristiano Ronaldo? Sein Vertrag in Paris läuft jedenfalls noch bis 2023 und nach der verpassten Meisterschaft im Vorjahr ist Pochettino in Paris keinesfalls unumstritten. Und die Verhandlungen könnten direkt geführt werden, denn Pochettino ist wegen des CL-Krachers gegen Man City ohnehin in Manchester.
Zidane zu PSG?
Zudem könnte PSG Zidane als potenziellen Nachfolger installieren. Möglicher Vorteil dieser Konstellation wäre, dass die Chancen auf einen Mbappe-Verbleib sicherlich nicht schlechter werden, da der Superstar mehrfach betont hat, dass er gerne unter seinem Idol spielen würde.
Sollte Pochettino aber doch nicht zu United wechseln, könnte Erik ten Hag von Ajax das Amt in Manchester übernommen. Laut Sky Informationen soll der Niederländer die erste Alternative zu Pochettino sein und auch definitiv Interesse an dem Job haben. Andere Namen wie Ralf Rangnick oder Leicesters Brendan Rodgers sollen dagegen maximal Außenseiterchancen haben.
Superstar Cristiano Ronaldo verabschiedete sich indes von Solskjaer. Der glücklose Norweger, der nach der Pleite beim Abstiegskandidaten FC Watford (1:4) und der bisher enttäuschenden Saison gehen musste, sei "ein außergewöhnliches menschliches Wesen. Ich wünsche ihm das Beste für alles, was sein Leben für ihn bereithält", schrieb Ronaldo, der in seiner ersten Zeit bei United mit Solskjaer zusammengespielt hatte.