Bayerns Noussair Mazraoui wurde für den bevorstehenden Afrika Cup nominiert, trotz einer Verletzung. Marokkos Trainer Walid Regragui hat die Entscheidung nun begründet - und den Ärzten des FCB bei der Einschätzung der Ausfallzeit widersprochen.
Im abschließenden Champions-League-Gruppenspiel bei Manchester United Mitte Dezember hatte sich Bayerns Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui einen Muskelbündelriss in der linken Wade zugezogen.
Trotzdem will ihn Marokkos Trainer Walid Regragui unbedingt zum Afrika-Cup in der Elfenbeinküste (Beginn: 13. Januar) mitnehmen und so früh wie möglich spielen lassen. Der Coach nominierte den 26-Jährigen und kündigte auf einer Pressekonferenz an: "Er wird mit uns reisen und wir werden ihn so vorbereiten, dass er hoffentlich im zweiten oder dritten Spiel oder im Achtelfinale dabei sein kann. Er ist ein wichtiger Spieler für uns."
Für die Fans und womöglich auch die Verantwortlichen des FCB könnte diese klare Ansage durchaus überraschend kommen. Doch Regragui begründete seine Entscheidung. Den Ärzten des Rekordmeisters widerspricht er bei der Einschätzung über die Länge der Pause.
Regragui widerspricht FCB-Einschätzung
"Unser Mannschaftsarzt ist nach München gereist, um das genaue Ausmaß der Verletzung zu erfahren", so der Marokko-Coach. Der 48-Jährige führte aus: "Die Bayern gehen davon aus, dass er sechs Wochen ausfallen wird. Wir gehen von drei bis vier Wochen aus."
Es bleibt zu hinterfragen, inwieweit Mazraouis Nominierung für Marokko im Sinne der Münchner Saisonplanung geschieht. Die Bayern sind in der Defensive ohnehin schon dünn besetzt. Wenn es nach der Winterpause für den FCB also am 12.01. gegen Hoffenheim (ab 20.30 Uhr LIVE auf Sky Sport) wieder losgeht, muss Trainer Thomas Tuchel auf eine dünne Personaldecke zurückgreifen.
Noch viel wichtiger: Die Verantwortlichen könnten befürchten, dass Mazraoui zu wenig Zeit zur Regeneration bekommt, sich seine Verletzung womöglich verschlimmert und er noch länger ausfällt.
Doch der FCB muss die Entscheidung von Regragui und Marokko hinnehmen. Laut FIFA-Statuten sind Vereine verpflichtet, ihre Spieler für jeweilige Nationalmannschaften abzustellen - auch, wenn sie eigentlich noch verletzt sind.
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