Matthäus: Löw kann auf Gomez nicht verzichten

Kolumne von Lothar Matthäus: "So sehe ich das"

Von Sky Sport

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner neuen Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen aus der Bundesliga und der Fußballwelt auf skysport.de. Dieses Mal geht es um die beeindruckende Entwicklung von Nationalstürmer Mario Gomez.

Mario Gomez beeindruckt mich. Als Spieler. Als Mensch. Als Führungspersönlichkeit. Seit seiner Zeit bei Besiktas Istanbul hat er eine wahnsinnige Entwicklung vollzogen. Einen Reifeprozess zu einem erwachsenen Profi. Und zwar auf sämtlichen Ebenen.

Er hat Besiktas mit seinen 26 Toren zur Meisterschaft geschossen. Er hat Wolfsburg mit seinen 16 Treffern vergangene Saison in der Liga gehalten. Mario Gomez ist für mich einer der absoluten Top-Torjäger der deutschen Fußballgeschichte.

Gomez ist total klar im Kopf

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Wie er jetzt über seinen Nationalmannschaftskollegen Timo Werner spricht, zeigt, dass er auch im Kopf total klar ist. Er denkt nach, bevor er redet. Er gehört zu den Profis, die sich objektiv mit etwas auseinandersetzen können.

"Ich finde meine Rolle vollkommen okay", sagte Gomez, nachdem er in der WM-Qualifikation gegen Norwegen erst 24 Minuten vor dem Ende eingewechselt wurde. Und lobte anschließend noch Doppeltorschütze Timo Werner. "Wenn er uns zum Weltmeistertitel schießt bin ich happy. Er wird die nächsten zehn Jahre den deutschen Sturm dominieren und auch in Europa, wenn er so weitermacht."

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Besser geht es gar nicht. Mario Gomez ist damit für Jogi Löw doppelt wichtig: als Spieler, der über einen unglaublichen Torriecher verfügt. Und als Ansprechpartner für die Jungen, die Spieler wie Gomez während eines großen Turniers brauchen und suchen.

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Ich erinnere mich da noch ganz besonders an Paul Steiner, der während der Weltmeisterschaft 1990 zu unserem Kader gehörte. Im Vorfeld stand ich mit ihm gemeinsam kurz beim Testspiel gegen Dänemark auf dem Platz. Während der WM selbst machte er kein Spiel. Und war trotzdem total wichtig. Als Kapitän auf der Bank sozusagen. Als jemand, der beruhigend auf nervöse Spieler einwirkte.

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Löw kann nicht auf Gomez verzichten

Ich will Mario Gomez damit nicht mit Paul Steiner gleichsetzen. Ich will nur verdeutlichen, dass er auf und eben auch neben dem Platz wichtig ist mit Blick auf die Weltmeisterschaft 2018. Auf ihn kann Jogi Löw nicht verzichten.

Darüber hinaus muss man natürlich auch noch festhalten, dass er und Timo Werner überhaupt keine „Konkurrenten" sind. Sie sind beide komplett unterschiedliche Mittelstürmer. Werner hat eine unglaubliche Geschwindigkeit, einen beeindruckenden Antritt, weicht auch auf die Außen aus. Er ist auch viel beweglicher als Gomez.

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Der wiederum ist der richtige Mann, wenn Deutschland mit langen und seitlichen Bällen agieren muss, wenn es eben nicht die Räume gibt, die Werner für sein Spiel benötigt.

Als Fan sieht man Fußballern wie Timo Werner oder auch einem Lars Stindl lieber zu, als einem Gomez. Weil diese Jungs mehr Spektakel bieten. Aber Gomez bietet eben auch Tore ohne Spektakel.

Er weiß wie man gegen die Großen trifft. Er hat seine Qualitäten gegen Juventus Turin, Inter Mailand, Barcelona und Real Madrid unter Beweis gestellt.

Deutschland braucht ihn in Russland - als Mensch, als Spieler, als Führungspersönlichkeit.

Die nächste Kolumne erscheint am Dienstag, den 12. September, um 17 Uhr auf Sky.

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