Michael Olise gilt als einer der Gewinner des Saisonstarts unter Vincent Kompany beim FC Bayern München. Nun gab er sein Nationalmannschaftsdebüt. Dabei zeigte er sein Potenzial - wenn auch noch nicht alles rund lief.
Der Transfer von Michael Olise zum FC Bayern München war nicht günstig - für manche aber trotzdem eine Überraschung. Nur wenige kannten den jungen Offensivmann von Crystal Palace. Doch bereits bei den Olympischen Spielen in seiner Heimat Frankreich zeigte der 22-Jährige, warum er sein Geld wert sein soll. Auf der für ihn eigentlich untypischen Position im zentralen offensiven Mittelfeld machte sich der gebürtige Londoner zum Hingucker des Turniers.
Glanzstunde bei Olympia, Startelf bei Bayern
Zwei Tore und fünf Vorlagen lieferte Olise, am Ende belohnte sich Frankreich mit der Silbermedaille. Der Linksfuß erntete viel Lob, auch von Trainer Thierry Henry: "Er presst, er arbeitet hart, er hilft dem Team", schwärmte die französische Legende. Bei den Bayern spielte er trotz verkürzter Vorbereitung zwei Spiele von Beginn, Coach Vincent Kompany hält große Stücke auf Olise, dieser werde "in Zukunft ein wichtiger Spieler werden".
Nun also das Debüt in der Nationalmannschaft unter Didier Deschamps, der ebenfalls großer Fan des jungen Rechtsaußen ist, wo er Olise gegen Italien auch gleich starten ließ. Von Beginn an zeigte der französische Flügel seine Zähne: Bradley Barcola, der neue Stern von Paris Saint-Germain, traf nach Ballgewinn in spektakulären 14 Sekunden zur Führung.
Und auch Olise war sofort da: Er lauerte und blieb im Pressing aktiv, verlagerte immer wieder auf seinen Youngster-Kollegen auf der linken Seite. In der dritten Minute fing er einen Pass von Samuele Ricci ab und ließ in einem spektakulären Solo das gesamte italienische Mittelfeld auf der Strecke. Insgesamt werden ihm drei von vier hübschen Dribblings gelingen. Raunen auf den Rängen belohnte die sehenswerte Aktion.
Olise früh mit viel Selbstvertrauen
Gleichzeitig suchte er in Angriffen immer das Zentrum, um sich nach Einzelaktionen von Kylian Mbappe oder Barcola mit seinen scharfen Antritten anbieten zu können - in der fünften Minute scheiterte Mbappes Hereingabe noch an Gianluigi Donnarumma. Auch aus der Distanz versuchte es der mit Selbstvertrauen strotzende Olise. Er war mit Barcola klar der auffälligste Spieler der ersten halben Stunde.
Doch das spektakuläre Gegentor durch Federico Dimarco in der 30. Minute brachte Frankreich aus dem Tritt. Weg war das erdrückende Tempo der Offensive, Olise auf der rechten Seite immer mehr alleine. Insgesamt zehn Ballverluste des Bayern-Neulings blieben zum Teil glücklich unbestraft. Seine Einzelaktionen waren weiterhin solide, doch bei weitem nicht so auffällig wie die Barcolas, der mit Mbappe auf der linken Seite mehr Unterstützung bekam.
Nach Italiens Führungstreffer in der 50. Minute kann Olise keinen Unterschied mehr machen - er wird kurze Zeit später ausgewechselt. Trotzdem hat er sein großes Potenzial bewiesen - auch wenn er, wie bei den Bayern, noch Zeit braucht, um seinen Rhythmus zu finden.
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