Schiedsrichter Manuel Gräfe hat im Schiri-Zoff nachgelegt und seine Vorwürfe gegen Herbert Fandel und Hellmut Krug bekräftigt. Nach einer 4(!)-stündigen Aussprache forderte der 44-Jährige mit einem scharfen Statement indirekt die Absetzung der beiden Top-Funktionäre.
Er wolle weiterhin für mehr Gerechtigkeit und Transparenz sorgen, teilte Gräfe am Dienstagabend in seiner Erklärung mit. "Der Einfluss von Herbert Fandel und Hellmut Krug sorgt leider immer noch für das Gegenteil. Wo dieses hinführt, haben wir zum Beispiel leider an den Leistungen der Saison 2015/16 sehen müssen und sehen es nun auch bei der unzulänglichen Behandlung des Themas Videobeweis", erklärte Gräfe. Es obliege nun dem DFB, für Veränderungen zu sorgen.
Vorwürfe in Marathon-Sitzung offen besprochen
In dem knapp vorangegangenen vierstündigen Gespräch wurden die verschiedenen Sichtweisen und Vorwürfe in aller Offenheit angesprochen. Die Eindrücke aus dieser Unterredung werden wir im nächsten Schritt analysieren", sagte der beim DFB für das Schiedsrichterwesen zuständige Vize-Präsident Ronny Zimmermann.
An der Unterredung nahmen neben Gräfe Schiedsrichter-Sprecher Felix Brych, Lutz Michael Fröhlich (Vorsitzender der Elitekommission), Fandel (Vorsitzender DFB-Schiedsrichterausschuss), Krug (DFB-Schiedsrichtermanager) und Willi Hink (DFB-Direktor) teil.
Anlass war ein Interview, das Gräfe dem Berliner Tagesspiegel gegeben hatte. Hierin warf er den früheren Schiri-Chefs Fandel und Krug fehlende Transparenz, schlechten Führungsstil und Vetternwirtschaft vor.