Technik-Panne bei Videobeweis: Das steckt dahinter

Bayern-Tore sorgen für Verwirrung

Von von Peter Bielefeldt

Sky Schiedsrichter-Experte Peter Gagelmann über Videobeweis: Es fehlte die Transparenz

Im Supercup zwischen Borussia Dortmund und dem FC Bayern feierte der Videobeweis seine Premiere in einem deutschen Pflichtspiel. Bei beiden Toren des Rekordmeisters nahm Schiedsrichter Felix Zwayer das technische Hilfsmittel in Anspruch - bei den Fans sorgte es aber für Verwirrung.

Der Videobeweis sollte eigentlich für Klarheit sorgen - strittige oder knifflige Szenen sollen mit dem Hilfsmittel sofort analysiert und überprüft werden. Doch im Supercup zwischen dem BVB und dem FC Bayern (6:7 n.E.) sorgte das technische Hilfsmittel mehr für Verwirrung als Aufklärung.

Image: Eine unglückliche Premiere feierte der Videobeweis beim Supercup zwischen dem BVB und Bayern München (Bildquelle: facebook.com/dfb-schiedsrichter).

Bei beiden Toren des FC Bayern nahm Schiedsrichter Felix Zwayer Kontakt zum Video-Assistenten Tobias Stieler in Köln auf. Stieler sah sich die Szenen nochmal genauer an und gab das Signal, dass beide Treffer regulär waren.

Aber weder die Fans noch die übertragenden TV-Stationen wurden über die Entscheidungen im Detail aufgeklärt. Für Sky Schiedsrichter-Experte Peter Gagelmann fehlte es an der nötigen Transparenz: "Die Entscheidungen waren richtig, aber es war für die Fernsehzuschauer nicht so glücklich, dass man es im Nachgang nicht nochmal gezeigt hat."

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Erst nach dem Spiel gaben der Deutsche Fußball Bund (DFB) und die Deutsche Fußball Liga (DFL) eine gemeinsame Erklärung ab.

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Bayern holen Supercup

Der Rekordmeister hat nach seiner Niederlagenserie in der Vorbereitung einen Befreiungsschlag gelandet und den ersten Titel der Saison gewonnen.

Erklärung für technische Probleme

"Leider lagen die kalibrierten Linien, die dem Video-Assistenten normalerweise bei Abseitsentscheidungen vorliegen und ihn unterstützen, aufgrund von technischen Problemen in der ersten Halbzeit des Supercups Borussia Dortmund gegen FC Bayern München am Samstag noch nicht vor. Deshalb konnten sie auch nicht den TV-Partnern zur Verfügung gestellt werden. Nach Studium aller zur Verfügung stehenden Kamerapositionen, inklusive Standbilder, hat Video-Assistent Tobias Stieler entschieden, dass vor dem Münchner 1:1 keine Abseitsposition vorlag, und es somit richtigerweise keinen Anlass für sein Einschreiten gab. Bis zum Start der Bundesliga 2017/18 am 18. August sollen die aufgetretenen technischen Probleme behoben sein."

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Die umstrittene und heiß diskutierte Szene, die bei Dortmunds Kickern und Fans die Gemüter erhitzte, spielte sich in der 18. Minute ab, als Bayerns Neuzugang Sebastian Rudy einen Pass auf Joshua Kimmich durchsteckte. Es roch nach Abseits, aber die Fahne blieb unten. Robert Lewandowski vollendete die Szene zum 1:1-Ausgleich. Felix Zwayer ließ sich per Funk von Stieler bestätigen: kein Abseits, der Treffer regelkonform.

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Die Spieler und Zuschauer bekamen aber von all dem nicht viel mit. Sie registrierten nur die Entscheidung des Referees, ohne Aufklärung wie sie zustande kam.

Liveblog: So lief das Duell um den Supercup

Das erste Titelduell der Saison, hier nochmal zum Nachlesen in unserem Liveblog.

Das gleiche Problem ergab sich beim Ausgleich zum 2:2 für die Bayern, bei dem die Dortmunder protestierten. Handspiel? Foul? Abseits? Schiedsrichter Zwayer fragte wieder nach und es gab erneut grünes Licht.

Auch diese Entscheidung kurz vor Spielschluss war richtig. Wirklich greifbar wurde die Entscheidung für die Anhänger und Zuschauer auch dieses Mal nicht.

Das sagen die Beteiligten

Für Bayern-Coach Carlo Ancelotti waren die technischen Pannen aber kein Problem. Der Italiener blieb nach dem Spiel ruhig und gelassen: "Bei einer neuen Regel braucht es eben Zeit, bis man sie verinnerlicht hat. Das gilt für Trainer, Spielern, Schiedsrichter und Fans. Aber es ist eine gute Hilfe für den Schiedsrichter und den Fußball insgesamt."

BVB-Keeper Roman Bürki gab sich nach dem Spiel diplomatisch: "Der Video-Schiedsrichter hat entschieden. Wir haben das alle akzeptiert."