DFB-Direktor Oliver Bierhoff hat vor den letzten Länderspielen des Jahres mehr Unterstützung und Respekt für die neuformierte Nationalmannschaft eingefordert.
"Es tut mir sehr weh, wie mit den jungen Spielern umgegangen wird", sagte er in einer viertelstündigen Brandrede bei einem Videocall mit Journalisten am Montag. Er spüre, "wie eine dunkle Wolke über der Mannschaft" schwebe, so Bierhoff weiter: "Ich bin in der Kabine und sehe müde Gesichter, Anspannung und Frust, weil nicht immer alles so geht, wie man will."
Es tue ihm auch weh, dass der von Joachim Löw vollzogene Umbruch und der Wille der jungen Spieler nicht genug honoriert und unterstützt werde, kritisierte er: "Man kann gerne Jogi und mich als Verantwortliche kritisieren, aber die jungen Spieler haben unser Vertrauen verdient - und sie werden es zurückzahlen."
Bierhoff will Vertrauen in Nationalelf zurückgewinnen
Bierhoff betonte mehrmals, dass es ihm bei seinem Appell "nicht um Mitleid" gehe. "Wir haben eine herausgehobene Position", sagte der 52-Jährige, "aber es sind auch Menschen." Es gehe ihm nicht darum, Kritik nicht zuzulassen, "sondern vielmehr um die Tonalität, um die Stimmung, die generell hineintransportiert wird".
Er wisse aber natürlich, "dass wir derzeit nicht gerade Deutschlands liebstes Kind sind und nicht das Lagerfeuer, das ist einfach Fakt", so der DFB-Direktor: "Es ist wie im richtigen Leben: Wir müssen Vertrauen zurückgewinnen." Dies würden die jungen Spieler aber "mit Herz und Leidenschaft" angehen.
Die DFB-Auswahl testet am Mittwoch (20.45 Uhr) in Leipzig gegen Tschechien. Anschließend stehen die beiden letzten Gruppenspiele der Nations League in Leipzig gegen die Ukraine (14. November) und in Sevilla gegen Spanien (17. November/beide 20.45 Uhr) auf dem Plan.