Nationalmannschaft: DFB-Stimmen zum Sieg gegen Frankreich

Völler kündigt Flick-Anruf an und tadelt Sane - die DFB-Stimmen

Der neue Bundestrainer muss laut Rudi Völler deutsch sprechen. Dieses Ausschlusskriterium skizzierte der 63-Jährige auf der PK nach dem 2:1 Sieg gegen Frankreich. Damit nimmt die Liste möglicher Flick-Nachfolger weiter Form an.

Rudi Völler hat nach dem Sieg gegen Frankreich zwei DFB-Stars besonders gelobt. Bayern-Star Leroy Sane bekam für sein Elfmeter-Foul hingegen einen Tadel. Der Interimsbundestrainer erhielt von seinen Spielern selbst viel Zuspruch. Die Stimmen zum Spiel in der ARD.

Rudi Völler (Interimsbundestrainer) über ...

... den Erfolgsdruck: "Das tut einfach gut nach den letzten Niederlagen. Die erste halbe Stunde war es eine Top-Leistung, das muss man schon sagen. Wenn man gegen so eine klasse Mannschaft wie Frankreich in Führung geht, ist das natürlich der Idealfall. Danach haben wir wunderbar gefightet, haben stabil gestanden und wenig zugelassen. Das 2:0 war dann eine Befreiung für uns alle. Wenn du denkst, dass alles vorbei ist, dann bekommst du noch einen Elfmeter gegen dich. Leroy hat Weltklasse gespielt, hat ein Super-Tor gemacht, aber solche Fouls machen nur Stürmer, wenn sie im eigenen Strafraum sind."

… Pascal Groß: "Dieses Glücksgefühl, dass du gleich ein Tor erzielst und der Gegner dem Rückstand hinterherlaufen muss, das tut natürlich gut. Ich hatte mit Hansi kurz vor dem Spiel noch Kontakt und werde ihn morgen auch noch mal anrufen. Es war seine Idee und auch eine wunderbare Entscheidung, Pascal Groß einzuladen. Es war jetzt sein zweites Länderspiel. Als er für Ilkay hereinkam, hat er ein wunderbares Spiel gemacht. Ilkay hat eine Beckenprellung erlitten, er ist unglücklich auf das Becken gefallen. Aber es ist nichts kaputt, es tut aber weh."

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… die Bedeutung des Sieges: "Wir haben gegen eine Weltklasse-Mannschaft gespielt, auch wenn es nur ein Freundschaftsspiel war. Da geht es auch um Prestige und die Franzosen verlieren nicht gerne gegen Deutschland. Das tut einfach gut nach den letzten Niederlagen. Das Publikum will es ja auch, dass wir gut spielen bei der Europameisterschaft."

… Jonathan Tah: "Alle haben super gefightet. Aber ich muss mal Jonathan Tah loben, der sein bestes Länderspiel in der Nationalmannschaft gemacht hat. Er ist in Leverkusen schon seit vielen Wochen in Top-Form. Er hat viel Stabilität gezeigt."

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ZUM DURCHKLICKEN: Das DFB-Team in der Einzelkritik

MARC-ANDRE TER STEGEN: Nicht gefordert bis zur Pause. Beim Distanzschuss von Tchouameni (57.) und gegen Griezmann (82.) hellwach. Chancenlos bei dessen Elfmeter (89.). Anders als gegen Japan ohne Ballverluste im Aufbauspiel - NOTE: 2.
JONATHAN TAH: Spielt überraschend auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position und macht seine Sache gut. Lässt defensiv gegen Rabiot überhaupt nichts anbrennen. In der Spieleröffnung einige Male zu lange am Ball. Ballgewinn vor dem 2:0 – NOTE: 2.
NIKLAS SÜLE: Darf von Beginn an ran, nachdem er zwischenzeitlich vom DFB-Team abgereist war und zum zweiten Mal Vater wurde. Meldet Griezmann weitestgehend ab. Sorgt zusammen mit Rüdiger dafür, dass ter Stegen kaum was zu tun hat – NOTE: 2.
ANTONIO RÜDIGER: Resolut im Zweikampf mit Kolo Muani (20.). Ist immer wieder in direkten Duellen mit dem Ex-Frankfurter gefordert, behält in der Mehrzahl der Zweikämpfe die Oberhand. Robust und auch in der Luft sehr präsent – NOTE: 2.
BENJAMIN HENRICHS: Starke Vorarbeit zum 1:0 für Müller. Enormes offensives Pensum. Aber auch zweikampfstark gegen Coman, der ihn ein ums andere Mal fordert. Hat sich mit seiner Leistung in den Vordergrund gespielt. Raus nach 78 Minuten – NOTE: 2.
ILKAY GÜNDOGAN: Der Kapitän dirigiert und fordert die Bälle. Spielt einige Fehlpässe, setzt aber immer gut nach. Verletzt sich in der Anfangsphase bei einem Kopfballduell mit Rabiot, landet unsanft auf dem Rücken. Muss früh raus – OHNE BEWERTUNG.
EMRE CAN: Sensationeller Hackentrick in der Entstehung vor dem Müller-Tor. Seine Verunsicherung aus dem Japan-Spiel wie weggeblasen. Zweikampfstark und mit top-getimten Grätschen. Geht mit Körpersprache voran. Toller Auftritt – NOTE: 1.
LEROY SANE: Spielfreudig, lauffreudig, auch gegen den Ball stark. Sorgt mit seiner Wendigkeit und Dribblings immer für Gefahr. Macht das 2:0 (87.). Dann senst er übermotiviert Camavinga im eigenen Strafraum um. Einziger Wermutstropfen – NOTE: 2.
FLORIAN WIRTZ: Guter Auftritt vom Leverkusener, der im offensiven Mittelfeld seine Freiheiten nutzt und seine Mitspieler oft in Szene setzt. Riesenchance zum 2:0, Tolibo blockt seinen Versuch (67.). Viel unterwegs. Nach 78 Minuten raus – NOTE: 2.
SERGE GNABRY: Leitet das 1:0 von Müller mit feinem Zuspiel auf Henrichs ein, brilliert mit seinem Tempo gegen Pavard in der Anfangsphase. Zielt selbst knapp am Tor vorbei (9.). Taucht im Spielverlauf dann etwas ab. Nach 64 Minuten raus – NOTE: 3.
THOMAS MÜLLER: Trifft eiskalt mit seinem ersten Versuch in typischer Müller-Manier (4.). Lässt sich auch immer wieder fallen, um sich die Bälle zu holen. Ein echter Leader vorne, der auch defensiv viel arbeitet. Nach 64 Minuten raus – NOTE: 2.
PASCAL GROß: Kommt bereits nach 25 Minuten für den verletzten Gündogan ins Spiel. Cleveres taktisches Foul nach Ballverlust gegen Kolo Muani. Beruhigt immer wieder mit seiner Übersicht das Spiel, hat allerdings auch einige Fehlpässe drin – NOTE: 3.
JULIAN BRANDT: Kommt für Gnabry ins Spiel. Direkt gut im Spiel, bereitet die Wirtz-Chance vor. Rückt nach der Hofmann-Einwechslung auf die Zehner-Position von Wirtz. Dort weniger auffällig – NOTE: 3.
KAI HAVERTZ: Kommt für Müller rein. Der Arsenal-Star agiert lange unglücklich und verliert mit seiner Lässigkeit einige Bälle. Dann aber mit perfektem Zuspiel auf Sane – NOTE: 3.
Interimsbundestrainer Rudi Völler bringt in der Schlussphase nach Robin Gosens und Jonas Hofmann für Henrichs und Wirtz in die Partie. Alle OHNE BEWERTUNG.

Thomas Müller (Torschütze zum 1:0)

"Für uns war klar, dass wir sehr viel Laufarbeit verrichten mussten. Wir mussten über die Arbeitsmoral kommen, viel leiden. Es war für uns auch nicht einfach, diese Negativserie zu ertragen, die wir selber auch verantworten. Kompliment an Rudi, Hannes Wolf und Sandro Wagner. Wir haben uns belohnt, so macht es Spaß. Wir haben noch einen langen Weg, aber es war ein emotionaler Befreiungsschlag."

Thomas Müller nach dem Sieg von Deutschland gegen Frankreich zur Frage nach dem nächsten Bundestrainer.

Marc-Andre ter Stegen (Torhüter)

"Es war Balsam für die Seele - sowohl für die Fans als auch für uns. Wir haben uns echt reingehauen, und das haben die Leute gesehen. Es waren kuriose Tage - umso schöner, dass wir es mit einem Sieg beenden konnten. Wir wollten vor allem eine Struktur haben, die relativ einfach ist. Rudi hat uns heute eingestimmt auf das Spiel, am Ende hat es geklappt."

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Benjamin Henrichs (Linksverteidiger)

"Die letzten Spiele waren nicht unser Anspruch. Wir wollten neue Impulse setzen, neue Energie freisetzen. Es war ein geiles Gefühl, auf dem Platz zu stehen. Wir waren super eingestellt auf das Spiel und haben es auch gut umgesetzt. So schnell läuft es im Fußball. Rudi, Hannes und Sandro haben uns gut eingestellt. Was in der Zukunft kommt, da kann ich nicht viel mitreden."

Leroy Sane über Julian Nagelsmann als möglicher neuer Bundestrainer.

Jonathan Tah (Rechtsverteidiger)

"Wir wollten natürlich ein anderes Gesicht zeigen als in Wolfsburg. Wichtig war, dass wir alles ausblenden konnten, was um uns herum passiert ist, dass wir uns gegenseitig unterstützen, dass wir füreinander da sind und kommunizieren. Rudis Präsenz, seine Ansprache, sein Selbstverständnis - er war in seiner Karriere auch erfolgreich - haben uns geholfen. Natürlich hat er einen Einfluss auf die Mannschaft gehabt. Natürlich war nicht alles perfekt, aber vom Engagement her war das eine Top-Leistung."

Didier Deschamps (Nationaltrainer Frankreich)

"Der Anfang des Spiels war katastrophal. Besonders was die Aggressivität betrifft. Danach haben wir uns ein wenig erholt. Man weiß nicht, ob wir gewonnen hätten, wenn Kylian Mbappe und Olivier Giroud dabei gewesen wären. Deutschland war ein guter Gegner."

SID

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