Julian Nagelsmann hat sich auf sein Debüt als Bundestrainer auch abseits des Platzes auf ganz besondere Weise vorbereitet. "Ich habe kurz die Nationalhymne noch mal geübt, dass die sitzt", sagte der 36-Jährige mit einem Schmunzeln vor dem Duell mit den USA (21 Uhr) in Hartford/Connecticut.
Vor der Mannschaft gesungen habe er zum Einstand aber nicht. Dabei wäre das "eine gute Idee" gewesen, fand Jamal Musiala, der bei der launigen Pressekonferenz neben Nagelsmann auf dem Podium saß. "Ich sage Thomas, er soll was planen", ergänzte Musiala mit Blick auf Team-Spaßvogel Müller.
In anderen Bereichen war der neue Chef allerdings ein bisschen nachlässig, wie er witzelnd bekannte. "Das Stadion finde ich schön, es ist nett, dass nicht immer alles überdacht ist, auch wenn es regnen soll. Ich habe nicht mal 'ne Jacke dabei, aber macht nix, das kriege ich trotzdem hin", sagte er.
Nagelsmann will keine Teambuilding-Maßnahmen ergreifen
Die Begegnung findet im Pratt & Whitney Stadium statt, rund 40.000 Zuschauer werden erwartet. Die offene Arena erinnere ihn an eine seiner früheren Wirkungsstätten als Fußballer, meinte Nagelsmann - und meinte wohl das Grünwalder Stadion in München, wo er für 1860 aktiv war.
Nebenbei räumte er mit einem alten deutschen Fußball-Grundsatz auf. "Man will immer: Elf Freunde müsst ihr sein. Das ist in meinen Augen Käse", sagte er. In einer Mannschaft sei es wie in einer Schulklasse: Man habe Freunde, anderen stehe man "neutral" gegenüber, und dann gebe es welche, mit denen man "keinen Kakao in der Pause trinken" wolle.
Nagelsmann will "Atmosphäre schaffen nicht dadurch, dass wir Teambuilding machen oder ständig sprechen", sondern durch attraktiven Fußball. "Die Spieler müssen sagen: Es macht Bock, da zu spielen." Dann stelle sich ein guter Geist von alleine ein.
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