Quincy Promes ist zu anderthalb Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Niederländer hatte seinen Cousin auf einer Familienfeier niedergestochen. Das Gericht in Amsterdam befand ihn der schweren Körperverletzung nun für schuldig.
Das berichtete die niederländische Rundfunkanstalt Nederlandse Omroep Stichting (NOS). Der 31-jährige Promes wurde im November vergangenen Jahres wegen versuchten Totschlags angeklagt. Der bei Spartak Moskau unter Vertrag stehende Promes soll im vergangenen Jahr bei einem Familienfest einem Cousin mit einem Messer ins Knie gestochen und ihn dabei schwer verletzt haben.
Promes, der zu diesem Zeitpunkt für Ajax spielte, saß mehrere Tage in Untersuchungshaft und beteuerte, nicht der Täter zu sein. Zwei Augenzeugen hatten jedoch gesehen, wie er dem Cousin bei der Party ins Knie stach. Weitere Beweise für die Messerstecherei stammten unter anderem aus Apps und Telefonaten, in denen Promes selbst sagte, dass sein Cousin noch Glück gehabt hätte. Auslöser für die Gewalttat soll ein alter Streit um eine gestohlene Halskette gewesen sein.
Niederlande werden ihn nicht ausliefern lassen
"Promes zeigt keine Einsicht in seinem Verhalten. Das ist äußerst besorgniserregend und schwerwiegend", sagte der Gerichtspräsident am Montag bei der Urteilsverkündung. Der 47-malige niederländische Nationalspieler selbst war bei der Verkündung in Amsterdam nicht anwesend, sondern wohl weiterhin in Russland.
Die Niederlande werden deshalb auch nicht um die Auslieferung von Promes ersuchen, wie NOS weiterführend berichtet. Da sich Russland im Kriegszustand befindet, gebe es derzeit keine Rechtshilfe zwischen den beiden Ländern. Außerdem kann die Auslieferung erst beantragt werden, wenn ein Urteil unwiderruflich ist. Promes hat noch die Möglichkeit, Berufung einzulegen.
Der Fußballer wird darüber hinaus verdächtigt, an der Einfuhr von über 1.300 Kilo Kokain im Jahr 2020 beteiligt gewesen zu sein. Er soll in zwei Drogenlieferungen investiert haben. Promes ist deshalb "international ausgeschrieben". Das bedeutet, dass er verhaftet wird, wenn er einen Fuß in Europa oder in andere Länder setzt, mit denen die Niederlande ein Auslieferungsabkommen abgeschlossen haben.
Im Januar nahm er Medienberichten zufolge deshalb auch nicht am Auslandstrainingslager von Spartak in den Vereinigten Arabischen Emiraten teil, weil ihm eine Verhaftung drohte. Der Verein betonte, Promes sei aus "persönlichen Gründen" abwesend gewesen.
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