Niklas Süle beim BVB aktuell nur Ergänzungsspieler

Das Süle-Rätsel

Von Nico Ditter

Image: Seit Wochen nur Ersatz! Wann gelingt Niklas Süle der Turnaround?

Niklas Süle ist von Borussia Dortmund ursprünglich als designierter Leader verpflichtet worden, muss allerdings seit Wochen auf der Bank Platz nehmen. Auch beim 0:4-Debakel im Klassiker gegen den FC Bayern hat er nicht gerade Argument für einen Startelfeinsatz sammeln können. Wann gelingt ihm der Turnaround?

Es läuft die dritte Minute der Nachspielzeit, als BVB-Verteidiger Niklas Süle einen völlig unmotivierten Pass in die Füße von Aleksandar Pavlovic spielt, der den Schwarz-Gelben prompt um die Ohren fliegt. Star-Stürmer Harry Kane vollstreckt nach dem Assist des Bayern-Youngsters eiskalt und stellt den Spielstand nach seinem Dreierpack auf 4:0. Debakel für den BVB, Debakel für Süle.

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Ein Auftritt als Sinnbild: Für den ehemaligen Münchner läuft es aktuell in Dortmund nicht.

Süle nur Reservist hinter Hummels und Schlotterbeck

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Seit Wochen muss der 49-malige deutsche Nationalspieler hinter Mats Hummels und Nico Schlotterbeck auf der Bank Platz nehmen, kommt in den vergangenen sieben Bundesliga-Partien auf gerade einmal 87 Spielminuten.

"Es funktioniert halt mit Hummels und Schlotterbeck", erklärt Sky Reporter und BVB-Experte Jesco von Eichmann. Die Klatsche gegen den FC Bayern natürlich ausgenommen: Hummels erhielt die Sky Note vier, Schlotterback gar die fünf. Auch Süles Leistung war nach seiner Einwechslung und der der daraus resultierenden Systemumstellung auf Dreierkette "mangelhaft".

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ZUM DURCHKLICKEN: Die BVB-Noten beim Klassiker-Debakel

GREGOR KOBEL: Hält, was er halten kann. Bei allen Gegentreffern so gut wie ohne Chance. Rettet kurz nach der Halbzeit überragend gegen Musiala, in der 58. bärenstark gegen Sane. Einziger Lichtblick beim BVB. - NOTE: 2
MARIUS WOLF: Lässt sich oft zu einfach von Sane ausspielen, so auch per Hacke vor dem 0:2. Ab und zu vielversprechende Ballgewinne und Akzente nach vorne. Wird bereits zur Halbzeit ausgewechselt, weil Terzic auf Dreierkette umstellt. NOTE: 4
MATS HUMMELS: Hat große Tempo-Nachteile, insbesondere gegenüber Sane beim 0:2. Sucht Räume im Spiel nach vorn, vereinzelt gute Ballgewinne. Insgesamt aber nicht der Stabilisator, den es gebraucht hätte. – NOTE: 4
NICO SCHLOTTERBECK: Sieht beim 0:1 alles andere als gut aus, lässt Upamecano frei einköpfen und auch Kane beim 0:2 ziehen. Immer wieder zu weit weg vom Gegenspieler und überfordert vom Tempo der Münchner. – NOTE: 5
JULIAN RYERSON: Hat seine Seite defensiv nicht immer im Griff. Sucht nach vorn oft Räume und Anspielmöglichkeiten, rennt sich dabei aber oft fest. – NOTE: 4
MARCEL SABITZER: In Hälfte eins nahezu unsichtbar, dazu vereinzelt riskante Ballverluste. Keine Einbindung ins Offensiv-Spiel, kein Mut, keine kreativen Ideen. Von Laimer und Goretzka komplett aus der Partie genommen. – NOTE: 5
SALIH ÖZCAN: Überfordert in der Rolle des Abräumers gegen zu spritzige Münchner. Bringt keine Ruhe ins Dortmunder Zentrum. Teilweise fatale Ballverluste. Ein gebrauchter Tag für den Can-Ersatz. – NOTE: 5
MARCO REUS: Stets bemüht, Struktur und Tempo ins Dortmunder Offensiv-Spiel zu bringen. Dabei meist glücklos. – NOTE: 4
JULIAN BRANDT: Muss sich die Bälle immer wieder tief aus der eigenen Hälfte holen. Im letzten Drittel teilweise unsaubere Pässe. In der 65. ausgewechselt. Insgesamt glückloser Auftritt. – NOTE: 4
DONYELL MALEN: Lässt die beste BVB-Chance im ersten Durchgang liegen. Ansonsten äußerst unauffällig und wirkungslos nach vorn. Wird in der 57. von Terzic runtergenommen. – NOTE: 5
NICLAS FÜLLKRUG: Komplett abgekocht von Upamecano und Min-jae. Wenige Ballaktionen, keine Einbindung in die Partie. Spielt keine Rolle in der gefährlichen Zone. – NOTE: 5
NIKLAS SÜLE: Kommt zur Halbzeit für Wolf. Bringt etwas Stabilität rein, bleibt auf seiner Seite nach vorn wie fast alle Dortmunder aber weitestgehend mutlos. Fataler Fehlpass vor dem 0:4. – NOTE: 5
KARIM ADEYEMI: Kommt in der 57. für Malen. Guter Tempo-Lauf in der 85., aber auch er findet so gut wie kein Durchkommen gegen die dicht-gestaffelte Münchner Viererkette. - NOTE: 4
FELIX NMECHA: Kommt in der 57. für Özcan. Fasst sich in der 67. ein Herz und zieht vielversprechend aus der Distanz ab. Bringt insgesamt etwas mehr Sicherheit ins Zentrum. – NOTE: 4
YOUSSOUFA MOUKOKO: Kommt in der 67. für Brandt. Legt direkt nach Einwechslung gut für Nmecha auf. Rennt die Viererkette aktiv an. Lässt eine Großchance kurz vor Schluss liegen. - NOTE: 4
Edin Terzic brachte zudem noch Sebastien Haller (79.). - NOTE: Ohne Bewertung

Trainer Edin Terzic betont zwar immer wieder, dass der ehemalige Bayern-Verteidiger voll da sei und wie jeder andere seine Chance erhalten werde. Nutzen konnte er diese in der noch jungen Saison allerdings nur selten. Zu selten für die Ansprüche eines Spielers, der vom FC Bayern geholt wurde, um als Leader voranzugehen und die Defensive nachhaltig zu stabilisieren.

Süle hinkt Erwartungen hinterher - wann schlägt seine Stunde?

Diese Erwartungen kann Süle aktuell nicht erfüllen. Die Gründe? Daran scheiden sich die Geister. "Solange Hummels und Schlotterbeck miteinander harmonieren, hat Süle halt keinen Platz", macht von Eichmann deutlich. Die große Chance bekam er eigentlich im Klassiker gegen den FC Bayern. Süle konnte sich allerdings trotz wackelnder Konkurrenten nicht für einen Startelfeinsatz empfehlen, sammelte mit seinem Fehler sogar Minuspunkte.

Mehr dazu

Der Defensivspezialist gehe zwar laut Terzic sehr professionell mit dieser Situation um. Langfristig zufriedenstellen wird sie ihn aber sicherlich nicht. Wann gelingt der Süle-Turnaround? Das ist (und bleibt?) ein großes Rätsel.

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