Thomas Müller will sich nicht mit einem Platz auf der Bank zufriedengeben. Erstmals spricht er jetzt über seine Ersatzspielerrolle und seine Zukunft beim FC Bayern München.
Nach dem Trubel rund um das Spiel gegen 1899 Hoffenheim (1:2) um Thomas Müller spricht das Bayern-Urgestein im kicker erstmals über seine Situation beim Rekordmeister.
Die unglückliche Aussage von Niko Kovac am Sky Mikrofon vor der Partie am Samstag, als der Trainer die Situation um Müller mit den Worten "wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen", bewertete, ist für den Offensiv-Allrounder kein Thema mehr. "Es gab mit dem Trainer bereits ein Vieraugengespräch. Damit ist die Geschichte für mich ausgeräumt", so der 30-Jährige.
"Entwicklung so nicht erwartet"
Nach seinen starken Leistungen in der Schlussphase der letzten Saison sah sich Müller als feste Größe in der Mannschaft. "Nachdem ich mich im Frühjahr auf der 10er-Position erfolgreich festspielen konnte und wir nach einer furiosen Aufholjagd noch das Double holten, habe ich diese Entwicklung so nicht erwartet", so Bayerns Nummer 25. Der Trainer sah dieses allerdings anders, denn in der aktuellen Saison stand Müller nur im Pokal gegen Cottbus die vollen 90 Minuten auf dem Platz. Insgesamt verbuchte er bisher nur vier Startelfeinsätze.
Eine Situation, die Thomas Müller so nicht hinnehmen will. "Wenn das Trainerteam mich in Zukunft nur noch in der Rolle des Ersatzspielers sieht, muss ich mir meine Gedanken machen. Dafür bin ich einfach zu ehrgeizig", macht Müller im Interview klar.
Abschied im Winter "utopisch"
In den Medien wird bereits über einen möglichen Abschied spekuliert, möglicherweise schon im Winter. "Ja, Thomas Müller ist richtig gefrustet, aber dass er im Winter weg will, soweit ist es noch lange nicht. Er ist keiner, der flüchtet", berichtet Sky Bayern-Reporter Marc Behrenbeck.
"Dass der Berater und Müller bei Salihamidzic vorstellig werden, soweit ist es noch lange nicht!", so Behrenbeck weiter.
Dass der FC Bayern Müller, der noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2021 besitzt, überhaupt ziehen lassen würde, hält Behrenbeck für "utopisch". Müller sei als "Identifikationsfigur, als Typ, als Führungsspieler und als Backup auf drei Positionen, für Coutinho, Lewandowski und auf außen," für die Bayern unersetzlich.
Hamann kann sich Müller-Wechsel vorstellen
Auch Sky Experte Didi Hamann hält einen Winter-Wechsel für unwahrscheinlich. "Im Sommer kann es wieder eine andere Situation sein, weil man nicht weiß, ob Coutinho bleibt und wie die Planung für die nächste Saison ist", ergänzt Hamann: "Sollte sich die Situation nicht grundsätzlich ändern, könnte ich mir schon vorstellen, dass Müller spätestens im Sommer seine Zelte woanders aufschlägt."