Nuri Sahin hinterlässt einen bleibenden Eindruck

Vorbilder Klopp und Tuchel? Sahin will seinen Weg gehen

Von Thorsten Mesch und Marlon Irlbacher aus Bad Ragaz

Image: Nuri Sahin trainiert seit dieser Saison den BVB.

Dass er es als Spieler noch draufhat, zeigte Nuri Sahin in Bad Ragaz beim Spiel BVB-Staff gegen Pressevertreter.

Auch wenn sein Kabinettstückchen nicht von Erfolg gekrönt war, hieß es am Ende 11:5 für das Team um Sahin und Lukas Piszczek.

Dennoch hatten alle ihren Spaß und klatschten mit Sahin ab. Der Trainer von Borussia Dortmund ist jemand, der gute Laune versprüht. Nahbar gibt er sich auch den Fans, zu seinen Spielern sucht er häufig die Nähe.

Borussia Dortmund hat im fünften Test der Saisonvorbereitung das zweite Remis geholt. Im Rahmen des Trainingslagers in Bad Ragaz spielt das Team von Trainer Nuri Sahin gegen den FC Villarreal 2:2.

Als ehemaliger Profi hat er eine enge Verbindung zu seiner Mannschaft, besonders die Jüngeren blicken zu ihm auf - und das nicht nur wegen der Titel, die er in seiner Karriere gewonnen hat. Sahin strahlt trotz seines jungen Traineralters (35) eine natürliche Autorität aus. Seine Anweisungen sind klar, mit lauter Stimme erklärt er die Übungen. "Quality! Speed! Rhythm!" Das sind drei Wörter, die Sahin auf dem Trainingsplatz besonders oft benutzt. Mit "Go!" oder "Vamos!" geht es los.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Tempo und Intensität sind hoch. "Pass! Set!" Sahin fordert die Spieler. Er kritisiert, wenn ein Pass nicht ankommt, aber er motiviert auch sofort wieder. Er ist ein sehr guter Kommunikator und spricht die Sprache der Spieler.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Nach dem Testspiel gegen Villarreal hat BVB-Trainer Nuri Sahin Julian Brandt als neuen Vizekapitän verkündet. Gregor Kobel, der bisherige Stellvertreter von Spielführer Emre Can, hat einen Platz im Mannschaftsrat inne.

Was Sahin an "Schlitzohr" Schlotterbeck mag

"Du kannst reden und arbeiten. Ich liebe das bei dir", sagt er während des Trainings am Donnerstag zu Nico Schlotterbeck. Den Innenverteidiger beförderte der Coach zum dritten Kapitän.

Als er die Entscheidung nach dem 2:2 gegen den FC Villarreal am Dienstag verkündete, nannte er den Nationalspieler "den verrückten Schlotterbeck." Wie das denn gemeint war, lautete eine Frage während der Abschluss-Medienrunde im Teamhotel.

Mehr Fußball

"Er ist sportlich auf einem sehr guten Weg", begann Sahin und ergänzte mit einem Lächeln: "Nico ist ein Schlitzohr, er scheißt sich um nichts. Er ist ein Spieler und ein Mensch, den ich sehr gerne in meiner Mannschaft habe."

Nicht nur auf Schlotterbeck hält Sahin große Stücke. "Pascal Groß denkt Fußball, wir reden viel und driften immer in Richtung Fußball ab. Das gefällt mir und ich wollte ihn unbedingt haben", erklärte Sahin.

Neuzugang Pascal Groß spricht nach dem Remis im Testspiel gegen den FC Villarreal über sein Debüt im BVB-Trikot, wie er von der Mannschaft aufgenommen wurde und wie er den Schwarz-Gelben helfen will.

Groß war Sahins Wunschspieler

"Für mich war wichtig, dass wir diesen Spielertypen bekommen. Sein Profil hat gefehlt", ergänzte der ehemalige Mittelfeldstar.

Es tue der Mannschaft gut, "dass wir intelligente Spieler haben und dazugeholt haben. Pascal Groß, Waldemar Anton und Serhou Guirassy muss ich nicht viel erklären, man muss sie nicht integrieren."

Das ist bei Yan Couto anders. Der Brasilianer müsse sich erst im deutschen Fußball zurechtfinden. "Schlotti hat sich um ihn gekümmert", berichtete Sahin.

Mit dem Stand der Vorbereitung zeigte sich der Coach "sehr zufrieden. Wir sind weiter, als ich gedacht hätte."

"Ich fand Tuchels Ideen vom Fußball sehr interessant"

Er selbst ist für sein Alter als Trainer auch schon sehr weit, auch wenn der Cheftrainerposten beim BVB nochmal eine andere Kategorie sei. "Ich weiß, bei was für einem großen Verein ich Trainer bin. Ich werde meine Rolle aber nicht anders ausfüllen als bei Meinerzhagen oder Antalyaspor", meinte Sahin: "Ich gehe die Sache sehr entspannt an. Ich weiß, wo der Hase langläuft."

Fordernd, großen Wert auf Details legend und eine auf positive Art einnehmende Persönlichkeit, so kommt Nuri Sahin rüber. Auf die Frage von Sky, an welchen seiner ehemaligen Trainer er sich orientiere, antwortete Sahin: "Jürgen (Klopp) ist ganz klar vorne, aber auch Thomas Tuchel. Ich fand ihn als Trainer und seine Ideen vom Fußball sehr interessant."

Nuri Sahin war ein besonderer Spieler, der schon mit 16 bei den Profis kickte. Auch als Trainer will der 35-Jährige seinen eigenen Weg gehen. Nicht nur Borussia Dortmund, sondern die ganze Bundesliga darf sich auf ihn freuen.

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de

Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.