Oliver Bierhoff sucht für das DFB-Team ein WM-Quartier in Russland

Sonne in Sotschi, kurze Wege in Moskau

Image: DFB-Teammanager Oliver Bierhoff will die Entscheidung für das WM-Quartier der deutschen Nationalmannschaft nach der WM-Auslosung treffen.

Oliver Bierhoff hat die Qual der Wahl. Der Teammanager der deutschen Nationalmannschaft muss ein geeignetes Quartier für die WM 2018 in Russland zu finden.

Wenn es nach dem Bundestrainer geht ist die Entscheidung klar. "Joachim Löw möchte immer in die Sonne", berichtete Oliver Bierhoff. Die Sonne. Die Wärme. Das Meer. Also: Sotschi.

Moskau als Vernunftsentscheidung

Ob der Nationalmannschaftsmanager Bierhoff seinem Bundestrainer diesen Wunsch erfüllen kann oder möchte, auch das entscheidet sich am Freitag bei der Auslosung der Vorrundengruppen in Moskau. Die Zusammenstellung der Gruppe und damit der Spielorte hat entscheidenden Einfluss auf die Planung: Sotschi, das Paradies am Schwarzen Meer, deutsches Basislager beim Confed-Cup-Sieg - oder die Region Moskau, womöglich das schmucklose, 45 Kilometer vorgelagerte Ramenskoje?

Es geht um weit mehr als nur die Reduzierung von Reisestress oder die geliebte Abgeschiedenheit. Es ist nicht gleich, wo die Herren Nationalspieler im Luxus schwelgen, wie sich spöttisch sagen ließe. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) misst dem WM-Quartier enorme Bedeutung bei. Das "Campo Bahia" in Brasilien, von Kunstberatern ausgeschmückt, hineingebaut in ein Naturschutzgebiet und nur mit der Fähre zu erreichen, hat im Nachhinein beinahe mythische Verklärung erfahren. Es war der Geist von Spiez, übertragen ins neue Jahrtausend. "So etwas kann man nicht überall hinbauen", sagt Bierhoff.

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Kroos spricht sich für Sotschi aus

Besonders die Reisen durchs russische Riesenreich bereiten ihm Kopfzerbrechen. Wie sind Atmosphäre und Lage exakt zu gewichten? Wie die Nähe zum Flughafen gegenüber der Ruhe, Heimeligkeit, Wärme, Weite? Ein paar tausend Kilometer mehr für das Meer? "Ich bin immer für die Sonne. Ich vertraue aber dem DFB, aus Erfahrung", sagt Toni Kroos.

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Die Fakten sind eindeutig. Einerseits finden mehr WM-Spiele in den beiden Moskauer Stadien statt als in Sotschi. Die drei Vorrundenspiele jeder Nation in den acht Gruppen werden zudem in drei unterschiedlichen Städten ausgetragen. Andererseits sind auch danach Strapazen programmiert, bis zu einem möglichen Halbfinale kommen zwei weitere längere Reisen hinzu. Dabei ist es besonders zum Turnierende hin wichtig, die Belastung gering zu halten. Nicht von ungefähr nennt Bierhoff Sotschi "die Stadt der langen Wege".

Fragen und Antworten zur Auslosung der WM 2018 in Russland

Am Freitag blickt die Fußball-Welt gespannt nach Moskau: In der russischen Hauptstadt werden die Gruppen für die WM 2018 ausgelost.

Auslosung bringt die Entscheidung

Das spricht für Moskau bzw. Ramenskoje, eine kleine Industriestadt direkt beim Flughafen Schukowski, umsäumt von dichten Fichtenwäldern. Ein eher herber Charme, verglichen mit der Sonnenküste. Es wäre ein Kompromiss zugunsten der perfekten Lage. "Es sind viele Aspekte zu beachten, auch logistische", sagt Bierhoff.

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Der Manager wird die Auslosung etwas anders sehen als Löw, den zuvorderst das Sportliche interessiert. Wann, wo, was dann, das sind die Bierhoff-Fragen. Am Freitag werden sie beantwortet.