Pavard löst Gefühlschaos aus und weckt Begehrlichkeiten

Nach Traumtor im WM-Achtelfinale gegen Argentinien

Von Sky Sport

Die Freundin weint, die französische Presse feiert ihn und beim VfB Stuttgart beginnt spätestens jetzt das große Zittern: Benjamin Pavard löst mit seinem Traumtor gegen Argentinien ein Gefühlschaos aus.

Diesen Moment in der 57. Minute wird Benjamin Pavard nicht mehr vergessen. Schließlich machte er das "Tor seines Lebens", wie die französische Sportzeitung L'Equipe titelte. "Das war wirklich ein sehr, sehr schönes Tor, das ich mir noch oft anschauen werde", sagte der 22-Jährige.

Schön - und historisch zugleich: Es war das erste französische Verteidiger-Tor bei einer WM seit Lilian Thuram, der 1998 im Halbfinale gegen Kroatien einen Doppelpack erzielte. Apropos Thuram: Nationaltrainer Didier Deschamps, damals Mannschaftskapitän, habe Pavard gesagt, "dass ich ihn an Thuram erinnert habe", berichtete der Rechtsverteidiger.

Umworbener Pavard vermeidet klares Bekenntnis zum VfB

Schindelmeister als Entdecker

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Vergleiche mit einem der damals besten Abwehrspieler Europas zeigen: Pavards steiler Aufstieg nimmt kein Ende. Vor zwei Jahren holte ihn der VfB vom OSC Lille für schlanke fünf Millionen Euro. Entdeckt hatte ihn der damalige Sportvorstand Jan Schindelmeiser.

"Benjamin hat schnell gezeigt, dass er lernwillig und gleichsam lernfähig ist", sagte er kürzlich der FAZ: "Mittlerweile spielt er seine Rolle sehr seriös, auch wenn immer mal wieder der Filou durchblitzt." Wie kurz vor seinem großen Moment gegen Argentinien, als er quasi im Alleingang das 1:2 verschuldete.

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Erst verursachte er einen Freistoß und dann hob er auch noch das Abseits auf. Im WM-Achtelfinale mit der Erfahrung von acht Länderspielen kann man da leicht die Nerven verlieren. Nicht so Pavard. Neun Minuten später leitete er mit dem bisher schönsten Treffer des Turniers Frankreichs furiose Aufholjagd ein. Da war sogar sein Ex-Trainer baff.

Pavard bringt Freundin zum Weinen

"In den anderthalb Jahren hat er oft geschossen, aber so einen Schuss hatte ich noch nie von ihm gesehen", kommentierte der ehemalige VfB-Trainer Hannes Wolf in der ARD den lehrbuchmäßigen Volleyschuss aus über 20 Metern in den Winkel. Bei Pavards Freundin kullerten auf der Tribüne sogar die Tränen: "Sie hat mir gesagt, dass sie geweint hat."

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Mit einem lachenden und einem weinenden Auge wird man im Schwabenländle Pavards Entwicklung zum Stammspieler der Equipe Tricolore verfolgen. Bereits vor der WM spielte er sich mit starken Leistungen in der Bundesliga in den Fokus der großen Vereine. Bayern München, Borussia Dortmund, aber auch Paris St. Germain und Tottenham Hotspur zählen angeblich zu den Interessenten.

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... eine oder andere Bierdusche ist natürlich auch dabei. Bei Temperaturen um die 30 Grad Celsius eine nette - wenn auch klebrige - Erfrischung.
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Der Rote Teufel hat es in Kasan zum Viertelfinal-Duell zwischen Brasilien und Belgien ebenso ins Stadion geschafft wie ...
... der belgische Obelix. Die Belgier haben in der ersten halben Stunde nach einem Eigentor von Fernandinho und einem Tor von Kevin De Bruyne allen Grund zum Jubeln.
Dabei ritt der Favorit aus Brasilien vor dem Anpfiff auf der Erfolgs-, die Fans auf der Euphoriewelle.
Die Stimmung bei den Anhängern der Selecao war daher dementsprechend gut. Doch nach dem Schlusspfiff ...
... dürfte den Damen das Lachen vergangen sein. Brasilien scheidet nach einer 1:2-Niederlage im Viertelfinale aus und muss die Heimreise antreten.
Im Viertelfinale kämpfen Uruguay und Frankreich um die Chance auf den nächsten Stern. Für Frankreich wäre es der zweite, für den zweifachen Weltmeister Uruguay bereits der fünfte. Denn: Uruguay trägt auch zwei Sterne für zwei Olympiasiege.
Lange haben sie gehofft, doch am Spieltag stand schnell fest: Für Uruguays angeschlagenen Sturmstar Edinson Cavani (l.) kommt ein Einsatz im Viertelfinale gegen Frankreich zu früh.
Es muss nicht immer die teure Stadionwurst sein: Diese französischen Fans wollen ihr Nationalgebäck auch in Nischni Nowgorod nicht missen.
Die Dame hat gewählt: Die Nummer sieben soll es sein, für diese Anhängerin der Les Bleus - und die trägt in der französischen Nationalmannschaft natürlich Superstar Antoine Griezmann.
Dabei strahlt doch auch sein Stern bei dieser WM bereits hell: Shooting Star Kylian Mbappe könnte bereits im zarten Alter von 19 Jahren der ganz große Wurf im Weltfußball gelingen.
Sollte Youngster Mbappe tatsächlich der entscheidende Mann bei den Franzosen werden, wird bei der nächsten Shopping-Tour wohl auch ein Trikot mit der Nummer zehn fällig.
Es war ein Traum in himmelblau: Diese Uruguay-Fans schienen früh zu ahnen, dass das Viertelfinale für ihr Team die Endstation bei der WM 2018 sein sollte.
Der wird ihm noch lange, lange nachhängen: Uruguays Keeper Fernando Muslera rutscht der Ball beim Stand von 0:0 gegen Frankreich durch die Hände und in die Maschen. Der wohl entscheidende Patzer zum Viertelfinal-Aus gegen Frankreich.
Zwischen ungläubig und untröstlich: Das WM-Aus Uruguays setzt diesen beiden Fans auf unterschiedliche Art zu.
James Rodriguez steht die Schockstarre sichtlich ins Gesicht geschrieben. Nach dem Ausscheiden seiner Kolumbianer im Elfmeterschießen ist die WM 2018 für Bayerns Dribbelkünstler beendet.
Der 26-Jährige möchte am liebsten auf das Spielfeld und selbst vom Elfmeterpunkt antreten.
Zuvor flippt der Bayern-Star komplett aus, als sein Landsmann Mina in der Schlussminute gegen England zum Ausgleich trifft.
Der kolumbianische Superstar musste das Achtelfinal-Duell gegen England verletzungsbedingt von der Tribüne aus verfolgen - dennoch mussten alle Emotionen raus.
Diese Schwedin hat gut Lachen. Die Skandinavier stehen nach dem 1:0-Sieg gegen die Schweiz im Viertelfinale der WM.
Lange müssen die schwedischen Fans bangen, aber Leipzigs Emil Forsberg ebnet mit seinem Treffer in der 66. Minute den Weg.
Danach passiert nichts mehr. Die Schweiz muss die Heimreise antreten. Die Fans sind dementsprechend bedient.
Valon Behrami muss nach dem Spiel sogar von seiner Frau getröstet werden.
Dass das Weiterkommen gegen Japan so teuflisch schwer werden würde, ahnten diese zwei Belgien-Fans vor Anpfiff offenbar noch nicht.
Ebenso wie ihr Team auf dem Platz sorgten die japanischen Fans auf der Tribüne für Hingucker.
Nach dem Last-Minute-Sieg versanken die belgischen Spieler in einem Jubelknäuel ...
... und die japanischen Fans im Tal der Tränen.
Belgiens Axel Witsel holte sich seine Belohnung für einen großen Fight direkt auf der Tribüne ab.
Zuvor peitschten diese brasilianischen Fans ihr Team mit greller Maskerade ins Viertelfinale.
Deutlich folkloristischer zeigte sich diese Anhängerin der mexikanischen Mannschaft.
Die brasilianischen Damen warfen sich beim Schaulaufen auf der Tribüne in Pose.
Aber auch die männlichen Anhänger der Selecao machten auf sich aufmerksam. Zum Bespiel als lebende Panini-Bilder.
Bei dieser brasilianischen Schönheit steckt die Botschaft im Haar. Der Wunsch für 2018: Der sechste Stern für den Rekordweltmeister.
Neymar überraschte mit einem für seine Verhältnisse äußerst konservativen Haarschnitt. Die Spaghetti-Phase ist offenbar vorbei.
Zu einer spontanen Erblondung kam es pünktlich zum Achtelfinale bei Mexikos Javier Hernandez (l.) und Miguel Layun. Glück gebracht hat's am Ende nicht.
Wie bei einer WM üblich, hat sich auch die ein oder andere Schönheit ins Stadion verirrt.
Auch sie wird sicherlich dafür Sorgen, dass nicht nur der Puls der Spieler nach oben geht.
Aber auch der Gegner aus Spanien hat weibliche Untersützung.
Motto: Fußball verbindet!
Ob sich dieser spanische Fan über die 1:0 Führung, oder die hübschen Russinen auf der Tribüne freut ist nicht überliefert.
Beide Damen sind sich einig: Kroatiens Nummer acht, Mateo Kovacic hat ihr Herz erobert.
Dieser kroatische Fan hat sich etwas in der Sportart verlaufen - aber eigentlich auch egal. Hauptsache er kann seine Landsleute anfeuern.

Traum von der Champions League

Zwar hat Pavard seinen Vertrag erst im vergangenen Jahr ohne Ausstiegsklausel bis 2021 verlängert, doch er hat ein klares Ziel vor Augen. "Ich will Champions League spielen, ganz klar. Das verstecke ich auch nicht", sagte der Franzose Anfang Juni im Interview bei Sky Sport News HD.

Ein konkretes Angebot liegt nach Sky Informationen noch nicht vor. Überhaupt dürfte Michael Reschke erst ab einer Summe zwischen 40 und 50 Millionen Euro Gesprächsbedarf zeigen. "Egal, was geboten wird: Wir wollen ihn behalten. Er ist das Herzstück unserer Mannschaft", bekräftigte der Sportvorstand zuletzt. Dabei fügte er aber auch hinzu, dass man bestimmte Entwicklungen nicht vorhersehen könne.

Wie zum Beispiel Pavards Wahnsinns-Tor. Dadurch dürfte sein Marktwert, der aktuell auf 30 Millionen Euro taxiert wird, nochmals ansteigen. Und ein Ende ist derzeit nicht absehbar.