Am Abend (ab 20 Uhr live und exklusiv auf Sky) empfängt Tabellenführer Arsenal im Topspiel der Premier League Meister Manchester City. Das Duell der beiden befreundeten Trainer könnte vorentscheidend für den weiteren Titelkampf sein.
Bester Laune waren sie zuletzt beide nicht. Der eigenartige VAR-Ablauf gegen Brentford kostete den FC Arsenal nicht nur zwei Punkte, sondern deren Trainer Mikel Arteta eine ganze Menge Nerven. Der Spanier war nicht allein mit seiner Einschätzung: "Unacceptable".
Landsmann und Lehrmeister Pep Guardiola schlägt sich derweil mit Problemen von deutlich größerer Tragweite herum. Die Untersuchungen der Premier League gegen Manchester-City und deren mutmaßliche Wirtschafts-Tricksereien setzen dem Coach spürbar zu. Ganz schön viel Stress mit den Gesetzen des Fußballs vor dem Gipfeltreffen der Liga-Giganten.
Arsenal empfängt City zum Spitzentanz im Emirates
Es dürfte beiden Trainern ganz gut ins Konzept passen, dass sie sich beim Spitzentanz am Mittwochabend im Emirates Stadium auf ihre Kernkompetenz konzentrieren dürfen. Nachdem von sechs möglichen Punkten bei Everton und gegen Brentford nur ein Zähler auf dem Arsenal-Konto gelandet ist, hat Guardiola heute die Gelegenheit seinen ehemaligen Assistenten und Musterschüler von der Tabellenspitze zu verdrängen. Ohne Zweifel ein Wirkungstreffer.
Arteta hingegen könnte mit einem Heim-Dreier den erste Sieg überhaupt gegen Pep feiern und sechs Punkte Abstand herstellen - Arsenal hat zudem ein Spiel weniger in der Bilanz. Ganz klar: Die Begegnung hat erhebliche Bedeutung fürs Titelrennen, das sich mit einiger Wahrscheinlichkeit zwischen den beiden heutigen Kontrahenten entscheiden wird. Manchester United hat zuletzt in Leeds nicht den Eindruck gemacht, als hätten sie die Mittel, aus der Angelegenheit einen ernsthaften Dreikampf zu machen.
Citizens mit dem stabileren Momentum
Im Exklusiv-Interview mit Sky hatte ManCity-Kapitän Ilkay Gündogan kürzlich die Marschroute deutlich definiert: "Wenn wir die Lücke zu Arsenal schließen wollen, dürfen wir uns keine Fehler mehr leisten." Der Auftritt beim 3:1-Sieg gegen Aston Villa gab Anlass zur Annahme, dass sich sein Appell bei den Kollegen ins Gehirn geschmirgelt hatte.
Bei Arsenals 1:1 gegen Brentford hatte bekanntermaßen eine falsch gezogene kalibrierte Linie erheblichen Einfluss aufs Ergebnis genommen. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Arsenal bei 69 Prozent Ballbesitz nur 44 Prozent der Zweikämpfe gewann und gegen einen mittelklassigen aber aufsässigen Gegner nicht zur notwendigen Zielstrebigkeit gefunden hatte.
Die Citizens kommen also nicht nur mit dem stabileren Momentum nach London, sondern auch mit der sehr präsenten Erinnerung an den 1:0-Sieg gegen die Gunners im FA-Cup vor zwei Wochen. "Da ging es nicht nur um den FA-Cup", betont Gündogan.
Norwegisches Duell zwischen Ödegaard und Haaland
Denkbar, dass die Kraftprobe der Schwergewichte mentale Spuren hinterlassen hat, die sich heute Abend auswirken könnten. Überdies ist anzunehmen, dass Erling Haaland nach drei torlosen Pflichtspielen in Folge gesteigerten Appetit verspüren dürfte! Der Norweger war gegen Aston Villa angeschlagen ausgewechselt worden, hat aber zuletzt problemfrei trainiert. Im Unterschied zum Cup-Clash wird Arteta Haalands Landsmann, das inzwischen erwachsen gewordene Wunderkind Martin Ödegaard, diesmal in die Startelf beordern. Zudem kommt Winterzugang Leandro Trossard immer besser ins Rollen. Bukayo Saka ist immer und für jeden Gegner (und Gegenspieler) ein permanenter Stressfaktor.
Lehrmeister Pep und Musterschüler Mikel also im direkten Duell um drei Punkte und einen Sieg mit Signalwirkung. Zwei, die erneut versuchen werden einander gegenseitig in die Bredouille zu tüfteln, einen Punch im Titelrennen zu setzen - und die eigene Laune zu steigern!