Premier League: Kolumne zu Haaland, Nunez, City, Chelsea, United & Groß

"Trotz Doppelpack: Bleibe bei Haaland und City skeptisch"

Von Toni Tomic

Neuzugang Erling Haaland über sein erstes Premier-League-Spiel für Manchester City und die Eingewöhnungsphase.

Der Ball rollt nicht nur in der Bundesliga, sondern auch in der Premier League wieder. Sky Kommentator Toni Tomic blickt in seiner Kolumne auf den 1. Spieltag in England und die Torjäger Erling Haaland und Darwin Nunez.

Haaland oder Nunez? Wenn das die Frage war vor dem 1. Spieltag, dann heißt die Antwort: Haaland UND Nunez. Der eine brauchte für zwei Tore 77 Minuten, der andere für ein Tor und eine Vorlage nur 30 Minuten.

Bleibe bei Haaland skeptisch

Talking Heads der Zukunft. Wir haben zwei neue Premier-League-Stars. Was auffällig war: beide werden das Spiel ihrer jeweiligen Teams anders prägen als es bisher der Fall war. Im Falle von Manchester City bleibe ich weiter skeptisch. Ob zum Besseren bleibt abzuwarten, da sie sich ihrer bisherigen Unberechenbarkeit berauben könnten. Haaland ist ab jetzt der Fokus und das Ziel.

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Premier League, 1. Spieltag: Stürmerstar Erling Haaland hat bei seinem PL-Debüt Manchester City einen Start nach Maß beschert. Der Norweger schoss das Team von Guardiola beim 2:0 gegen West Ham United mit seinem Doppelpack zum Sieg.

In Liverpool wird das ohnehin powervolle Offensivspiel mit Nunez noch direkter und zielstrebiger. Was allerdings die 90 Minuten im Craven Cottage auch gezeigt haben, ist, dass die Reds mannschaftlich noch nicht in Frühform sind. Wie auch Chelsea, Aston Villa, West Ham und Manchester United.

Manchester not United

Der englische Patient, dessen Diagnose immer noch nicht bekannt ist. Das Transfertheater um Cristiano Ronaldo, ein durchschnittlicher Kader, Unruhe um die Besitzer, die Glazer Familie, sportliche Führungsschwäche, neuer Trainer, neue Philosophie… Die sportliche Mängelliste ist so lang wie die des baufälligen Old Trafford. Und dann folgte nach einer super Vorbereitung die harte Landung in der Premier-League-Realität:

Dieser Inhalt kann auf dieser Seite leider nicht angezeigt werden
Komplette Version hier anschauen

Premier League, 1. Spieltag: Jürgen Klopp hat mit dem FC Liverpool Punkte liegengelassen. Die Reds kamen beim Aufsteiger FC Fulham nach zweimaligem Rückstand nur zu einem 2:2.

Brighton and Hove Albion spielt einen besseren Ball als Manchester United. Und das nicht erst seit Sonntag. Auch beim 4:0-Sieg der Seagulls gegen United in der vergangenen Saison hat Brighton gezeigt, auf welches fußballerische Niveau man eine Mannschaft bringen kann, wenn man eine klare Idee hat. Am Sonntag gab es ein Deja-vu.

Groß ganz groß

Damals wie jetzt der Torschütze ein gewisser Pascal Groß. Der stille Mannheimer geht in seine sechste Saison mit Brighton, hat seinen Vertrag bis 2024 verlängert und ist absoluter Leistungsträger. Es ist an der Zeit, seine Leistung auf allerhöchstem Niveau zu würdigen. Ein Fall für die Nationalmannschaft wäre er allemal, aber ich kann nachvollziehen, dass Hansi Flick für den laufenden Umbruch auf einen 31-jährigen verzichtet.

Mehr dazu

Apropos Brighton. 100 Millionen Euro haben sie für ihre besten Spieler Cucurella und Bissouma eingenommen. Ein Substanzverlust war am Sonntag nicht erkennbar. Und ich würde mich nicht wundern, wenn bis zum Ende der Transferperiode ein Teil dieses Geldes in Stuttgart landet.

Premier League, 1. Spieltag: Manchester United hat unter dem niederländischen Trainer Erik ten Hag mit einer Niederlage und Protesten unzufriedener Fans begonnen. Englands Rekordmeister verliert am Sonntag mit 1:2 gegen Brighton & Hove Albion.

Tempo und Intensität

Dieser 1. Spieltag hat auch gezeigt, dass wir atemberaubende Spiele gesehen haben und noch mehr davon genießen werden. Wenn ich daran denke, mit welchem Tempo und welcher Intensität sich z.B. Leeds und die Wolves einen offenen Schlagabtausch geliefert haben, wie intensiv die letzten 30 Minuten von Fulham gegen Liverpool waren, welche Power Tottenham entfalten kann und wie wuchtig und strukturiert Newcastle auftrat, dann ist das schon next level.

Und der 2. Spieltag steht mit dem ersten großen Leckerbissen vor der Tür: Chelsea vs. Tottenham. Ein London-Derby im Schatten der Ligaspitze. Mit Hunger auf mehr. Meine Prognose: Tottenham stürmt die Stamford Bridge.

Mehr zu den Autoren und Autorinnen auf skysport.de