Sportdirektor Ralf Rangnick von RB Leipzig hat die Klubs aus der Premier League für ihren Umgang mit Talenten kritisiert. "Von Deutschland aus betrachtet, haben Manchester City und der FC Chelsea die besten Akademien, aber keiner dieser jungen Spieler hat eine wirkliche Chance, in der ersten Mannschaft zu spielen", sagte der 59-Jährige der Sun.
Die englische U17-Nationalmannschaft hatte bei der WM in Indien jüngst den Titel im Finale gegen Spanien gewonnen, doch Rangnick sieht die Perspektiven des Nachwuchses in der heimischen Liga schwierig.
"Manchmal scheint es mir so, als würde ein Milliardär Briefmarken oder Münzen sammeln, die er stolz herzeigt, wenn Gäste kommen. Aber wenn sie weg sind, verschwinden die Münzen wieder im Regal", sagte Rangnick.
Frühe Erfahrung im Profigeschäft unabdingbar
Für die erfolgreiche Entwicklung junger Spieler ist laut Rangnick frühe Erfahrung im Profigeschäft unabdingbar: "Ich habe einen interessanten Artikel gelesen, wonach 83 Prozent der Spieler, die letztes Jahr im Champions-League-Viertelfinale standen, bereits im Alter von 17 Jahren in der ersten Mannschaft gespielt haben."
Um die Strukturen in der Premier League effizienter zu gestalten, glaubt Rangnick an ein Umdenken bei den Vereinen: "Ich glaube, in zehn Jahren werden die meisten Klubs in England Sportdirektoren haben." Bislang sind die meisten Trainer, auf der Insel Teammanager genannt, auch für die Kaderzusammenstellung verantwortlich.