RB Leipzig News: Volle Konzentration auf Meisterkampf in der Liga nach CL-Aus
CL-Aus für Leipzig: Fluch oder Segen im Titelkampf der Bundesliga?
Von Sky Sport
Endstation Achtelfinale: RB Leipzig hat die Wiederholung des Königsklassen-Märchens vom Vorjahr verpasst. Der FC Liverpool war in der Champions League eine Nummer zu groß. Nun gilt der volle Fokus dem Meisterschaftskampf in der Bundesliga - oder wird das CL-Aus zum Fluch für Nagelsmann und Co.?
Der Kampf um die Meisterschaft ist in der Bundesliga so spannend wie schon lange nicht mehr. Nach 24 Spieltagen führt der FC Bayern die Tabelle an, hat aber lediglich nur noch zwei Punkte Vorsprung auf Verfolger RB Leipzig.
Mund abwischen, weitermachen
Doch bevor sich die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann auf das Kopf-an-Kopf-Rennen in der Bundesliga fokussieren kann, müssen seine Spieler erstmal das Aus in der Königsklasse verarbeiten. Gegen zuletzt schwer strauchelnde Liverpooler hagelte es erneut eine 0:2-Niederlage in der Champions League. Die Reds verteidigten den 2:0-Vorsprung aus dem Hinspiel somit souverän und zogen verdient in die Runde der letzten Acht ein.
Für die Sachsen heißt es nun: Mund abwischen, weitermachen. Doch so einfach wird es für Nagelsmann und seine Jungs wohl nicht sein. Nach dem verpassten Einzug ins Viertelfinale kann und will der junge Trainer sein Team nicht mit Titel-Ansagen emotional überfrachten. "Ich kann mich jetzt nicht in die Kabine stellen und sagen: Jetzt nur noch Bundesliga", kommentierte er direkt nach dem Liverpool-Spiel: "Was du jetzt an Pseudo-Energie reinsteckst in der aktuellen Phase, wird am Ende nicht so rauskommen, wie du es willst."
Zwei Titelchancen für RB Leipzig
Doch den Leipziger wird nichts anderes übrig bleiben, als alles reinzustecken, denn ansonsten kann das CL-Aus schnell zum Fluch für RB im Titelkampf werden. Schließlich hat man mit dem FC Bayern auch einen erfahrenen und nicht gerade einfach zu schlagenden Konkurrenten im Kampf um die Meisterschale.
Das CL-Aus kann aber auch zum Segen für RB werden. Immerhin liegt jetzt der volle Fokus auf die Liga. Durch das Ausscheiden werden wichtige Kräfte geschont, die am Ende nach dieser langen Saison ohne Pausen zum Vorteil werden könnten. Das sieht auch Sky Experte Lothar Matthäus so.
Zum Durchklicken: Die Leipzig-Noten zum Spiel gegen Liverpool
PETER GULACSI: Ist bis zum Gegentor eine echte Bank. Sieger in den Eins-gegen-eins-Situationen mit Mane und Salah, später darf er auch noch bei einem Jota-Schuss fliegen. Bei den Gegentoren prinzipiell machtlos. NOTE: 2
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NORDI MUKIELE: Kann sich wie die anderen Verteidiger lange gegen das Liverpooler Star-Ensemble zur Wehr setzen und im Notfall auf Gulacsi bauen. Starke Zweikampfquote (66,7%), läuft am Ende aber auf dem Zahnfleisch. Kein Vorwurf. NOTE: 3
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DAYOT UPAMECANO: Ist aus der Defensive heraus der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Leipziger. Ist mit Abstand Aktivste auf dem Feld (153 Kontakte). Zudem mit starker Zweikampfquote. Verpasst es vor dem 0:1 zu klären, sonst starker Auftritt. NOTE: 2
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LUKAS KLOSTERMANN: Ist im nominellen Dreierverbund der zentralen Abwehr der mit Abstand beste Zweikämpfer (75%). Holt sich einige Kopfbälle im Strafraum und klärt regelmäßig. Hat beim zweiten Tor keine Chance gegen Mane. NOTE: 2
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TYLER ADAMS: Schaltet in seiner Rolle als Rechtsverteidier/Rechstaußen oftmals gut um. Ist in seinen Zuspielen in der gegnerischen Hälfte allerdings zu ungenau. Die Arbeit nach hinten meist ordentlicher. NOTE: 3
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MARCEL SABITZER: Wird nach anfänglicher Abräumer-Funktion zunehmend offensiver. Ist der Leipziger, der die meisten Angriffe einleitet und das Umschaltspiel vorantreibt. Sichert nach hinten gut ab und holt sich 73,3 Prozent seiner Zweikämpfe. NOTE: 2
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KEVIN KAMPL: Ist in der ersten Hälfte mehr mit Defensivarbeit beschäftigt, als kreativen Impulsen. Gewinnt immerhin 66,7 Prozent seiner Duelle und schießt einmal nicht schlecht aus 20 Metern aufs Tor. Muss für Stürmer Sörloth zur Pause raus. NOTE: 3
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CHRISTOPHER NKUNKU: Hat mit seiner Position auf der linken Seite vor allem in der Arbeit nach hinten zu kämpfen. Vorne mit nur einem Glanzmoment, beim schönen Pass auf Olmo im ersten Durchgang (10.). Sonst unauffällig. NOTE: 4
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DANI OLMO: Kann früh die Führung für Leipzig besorgen, scheitert allerdings am starken Liverpool-Schlussmann Alisson (10.). Arbeitet dann viel mit zurück und holt sich immerhin 70 Prozent seiner Zweikämpfe. Bekommt vorne dafür kaum Zugriff. NOTE: 3
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EMIL FORSBERG: Kann dem Spiel nicht seinen Stempel aufdrücken und hat bis zur Auswechslung nur 24 Ballkontakte. Hat in der ersten Halbzeit die beste Chance mit einem eigentlich verunglückten Schuss neben den Pfosten - taucht dann wieder ab. NOTE: 4
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YUSSUF POULSEN: Kann als Anspielstation in der Spitze zunächst einige Bälle behaupten (66,7%). Ist am kreativen Spiel der Leipziger allerdings kaum beteiligt. Kommt vor seiner Auswechslung nur auf einen schwachen Schuss. NOTE: 4
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ALEXANDER SÖRLOTH: In der 46. Minute für Kampl eingewechselt. Versucht sofort Unruhe in der Reds-Defensive zu stiften, verliert nach Anspielen aber zu oft den Ball. Sein Kopfball an die Latte ist dann wiederum die beste RB-Chance am Abend. NOTE: 3
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JUSTIN KLUIVERT: In der 60. Minute für Forsberg eingewechselt. Sorgt sofort für Tempo auf der Außenbahn - zu mehr reicht es allerdings nicht. Seine Flanken landen allesamt auf den Köpfen der gegnerischen Verteidiger. Kein echter Impact. NOTE: 4
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HEE-CHAN HWANG: In der 60. Minute für Poulsen eingewechselt. Hat kaum Zugriff auf die Partie. Einzig ein Schuss weit über das Tor steht ihm nach einer halben Stunde auf dem Feld zu Buche. NOTE: 4
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AMADOU HAIDARA: Nach der 70. Minute eingewechselt. Keine Bewertung.
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Für den Rekord-Nationalspieler hat das CL-Aus aber auch einen entscheidenden Nachteil für RB im Vergleich zu den Bayern: "Man schöpft natürlich auch Kraft aus erfolgreichen Champions-League-Spielen. Das geht jetzt verloren." Zustimmung bekommt er auch vonEx-Leipzig-Trainer Ralf Rangnick: "Unter Umständen kann das Aus in der Liga ein Vorteil sein. Ich glaube aber nicht, dass es für die Bayern einen großen Unterschied macht. Sie sind die Doppelbelastung ja schon seit Ewigkeiten gewohnt. Deswegen glaube ich nicht, dass es im direkten Titelrennen einen Unterschied macht."
In seinen Augen haben die Sachsen die größten Chancen auf einen Triumph im DFB-Pokal. Die Münchner waren bereits in der zweiten Runde gegen Zweitligist Holstein Kiel ausgeschieden. Größter Konkurrent im Kampf um den Pott ist hier noch Borussia Dortmund, auf die RB im Finale in Berlin treffen könnte.
Und die Meisterschaft? Am 3. April kommt es im direkten Duell zwischen den beiden Titelanwärtern wohl zu einer Vorentscheidung. Das Topspiel an Ostern gibt es wie gewohnt live und exklusiv aufSky.