Der Fußball-Gigant Real Madrid gerät immer heftiger ins Straucheln. Nicht nur neben dem Platz (Fernbleiben beim Ballon d'Or) geben die Königlichen kein gutes Bild ab. Auch auf dem Platz lassen die Real-Stars ihre Qualitäten vermissen.
Königliche Krise!
0:4 gegen Barcelona und 1:3 gegen die AC Mailand. In Madrid schrillen spätestens seit diesen zwei Pleiten die Alarmglocken so laut wie lange nicht.
Trainer Carlo Ancelotti findet die passende Aufstellung nicht. Toni Kroos fehlt an allen Ecken und Enden. Aurelien Tchouameni ist vieles, aber keine 100 Millionen wert. Kylian Mbappe steht öfter im Abseits als jubelnd vor der Kurve. Jude Bellingham ist ein Schatten seiner selbst. Und zu allem Überfluss sind der beste Rechtsverteidiger der Welt und Kapitän Dani Carvajal, der sensationelle Torhüter Thibaut Courtois sowie Flügelstürmer Rodrygo verletzt. Die zu Saisonbeginn hochgelobten Youngster Arda Güler und Endrick spielen gar keine Rolle mehr.
Pfeifkonzert im Bernabeu
Wenn zu alledem auch noch ein gewisses Sättigungsgefühl hinzukommt, weil Real letztes Jahr mal wieder die Champions League gewonnen hat und spanischer Meister wurde, dann gerät eben auch ein fußballerischer Gigant ins Straucheln. In der Liga hechelt Madrid mit neun Punkten (bei einem Spiel weniger) dem Erzfeind aus Katalonien hinterher. In der Champions League stehen nach vier Spielen zwei Siege und zwei Niederlagen zu Buche. Völlig untypisch für den Rekordsieger dieses Wettbewerbs.
Das erfolgsverwöhnte Publikum im Bernabeu quittierte die Leistung gegen Milan mit einem gellenden Pfeifkonzert und viele senken bereits den Daumen über Trainer Ancelotti. Das geht in Madrid bekanntlich schneller als bei anderen Vereinen. Der Name Xabi Alonso macht schon seit längerem die Runde.
Nur Rüdiger bleibt nach Schlusspfiff auf dem Rasen
Nun ist es so, dass Real sich zu Beginn der Saison schon des Öfteren durchgewühlt hat um dann, im Frühjahr, wenn die Preise verteilt werden, wieder alle Lügen zu strafen. Aufgeben sollte man diese Mannschaft nie. Und trotzdem sind die Sorgenfalten in dieser Saison bisher tiefer als in den letzten Jahren. Seit dem Abgang von Dirigent Toni Kroos fehlt die so wichtige Balance im Spiel der Königlichen. Mbappe fremdelt noch total mit seinem neuen Team und der Rolle als Mittelstürmer. Towart Lunin hat das Team in der letzten Saison zwar bis ins Finale der Champions League gehalten, ist aber noch lange kein Courtois und wenn dann zu allem Überfluss auch noch Vinicius Jr. und der ganze Verein beleidigt dem Ballon d'Or fernbleibt, dann sorgt das generell für einen richtig schlechten Trend in einem Klub, für den es meistens nur einen Platz gibt und zwar den ganz oben.
Symptomatisch für den schlechten Moment, den Real Madrid gerade durchläuft: Nur ein einziger Spieler blieb nach dem Schlusspfiff gegen Milan auf dem Rasen, um sich beim Publikum gleichzeitig zu bedanken und zu entschuldigen. Die Rede ist von DFB-Star Antonio Rüdiger. Eine Geste, die bei vielen Madridistas in Erinnerung bleiben wird. Denn zwischen Liebe und Abneigung ist es auch im Fußball oft nur ein schmaler Grat.
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