Real Madrid kassiert im Supercup gegen Atletico eine bittere Pleite. Sergio Ramos sorgt wieder für einen negativen Höhepunkt, übertüncht damit aber die eigentlichen Probleme der Königlichen.
Bereits nach sieben Minuten geraten Ramos und Costa aneinander. Im hitzigen Duell der beiden Stadtrivalen gönnen sich die Streithähne nichts. Der Königliche legt mit einem Ellenbogenschlag im Luftzweikampf los. Costa hält sich das Gesicht, bleibt mehrere Sekunden liegen.
Costa revanchiert sich aber im Laufe der zweiten Halbzeit. Im Laufduell bringt der Atletico-Stürmer seinen Kontrahenten zu Fall, stolpert über ihn. Dabei streift er mit den Stollen über den Kopf des Real-Kapitäns. Diesmal bleibt Ramos am Boden. Doch als er erkennt, dass der Schiedsrichter die Szene nur als kleines Foul bewertet, ist er schnell wieder auf den Beinen.
Verbal-Duell mit Klopp
Ramos fiel im Rahmen des Supercups nicht nur wegen des Duells mit Langzeit-Feind Costa auf. Auf der Pressekonferenz vor der Partie schoss er auch scharf in Richtung Jürgen Klopp. Der Liverpool-Coach hatte den 32-Jährigen nach den Zweikämpfen im Champions-League-Finale gegen Mo Salah und Loris Karius öffentlich kritisiert.
Die Antwort des Real-Stars? Angriffslustig: "Klopp wird damit vielleicht seine Niederlage rechtfertigen wollen, denn es ist nicht seine erste in einem Finale. Er sollte sich um seine eigenen Dinge kümmern. Spieler wie uns, die über lange Zeit schon solche Erfolge haben, sollte er in Ruhe lassen. Mal sehen, ob er das als Trainer auch erreichen wird."
Ramos lenkt von Problemen ab
Mit seinen Nebenkriegsschauplätzen überspielt Ramos womöglich ganz bewusst die aktuellen Probleme des erfolgsverwöhnten Klubs. Nach dem Abgang von Cristiano Ronaldo fehlt den Madrilenen die Antwort im Sturm. Dazu offenbart die Defensive unter dem neuen Coach Julen Lopetegui bereits bekannte Schwächen.
Nach drei Königsklassen-Triumphen in Folge scheint der Titelhunger der Real-Stars gestillt. Das verlorene Finale gegen Atletico könnte ein möglicher Vorbote dafür sein, dass Madrids Dominanz in der Königsklasse ein Ende finden könnte.
Im Mittelpunkt steht trotz der Derbypleite aber wieder Reals Kapitän - und das ist ihm momentan sicher ganz recht. Es lenkt die Aufmerksamkeit weg von der Eingewöhnungszeit seines neuen Trainers und der Suche nach dem richtigen System - ohne Torgarant Ronaldo.
Und sollte der Real-Motor auch zum Ligastart weiter stottern, wird die nächste Ramos-Attacke nicht lange auf sich warten lassen.