Der deutsche Verteidiger Ridle Baku vom VfL Wolfsburg sieht es als Teil seiner Verantwortung, im Kampf gegen den Rechtsextremismus in Deutschland und auf der Welt voranzugehen.
RIDLE BAKU ...
... auf die Frage, ob ihn Ängste in Bezug auf die Zukunft von Deutschland begleiten: "Man wird älter, man nimmt die Dinge bewusster wahr. Jeder Bürger hat das Recht beziehungsweise die Möglichkeit, seine Stimme zu erheben, sich in unserer Gesellschaft zu positionieren. Ich sehe es als meine Verantwortung, ein Stück weit voranzugehen und gegen solche rechtsextremen Menschen Distanz zu suchen und auch klar zu sagen, dass wir in einer offenen, freundlichen Gesellschaft leben. Da ist jeder willkommen. Da spielt es absolut keine Rolle, woher man kommt, was man für Hintergründe hat, sondern dass man einen friedlichen, respektvollen Umgang miteinander hat."
... über die jüngsten Demonstrationen gegen Rechts in Deutschland: "Es gibt einige gute Beispiele. Christian Streich hat das in seiner PK gesagt oder auch Uli Hoeneß hat es allen Leuten da draußen mitgeteilt, was aktuell in unserer Gesellschaft passiert. Da kann man einfach nicht wegschauen. Wir als Sportler haben eine gewisse Vorbildfunktion, der wir nachgehen können. Und ich finde, da ist es einfach auch als verantwortungsvoller Vater in meinem Fall wichtig, sich da klar zu positionieren und dagegen anzugehen. Die Demonstrationen sind Maßnahmen, die man ergreifen muss und ergreifen sollte meines Erachtens. Das finde ich sehr, sehr gut, dass zahlreiche Menschen sich zusammentun und nach außen zeigen wollen, dass das so nicht geht. Das finde ich echt sehr, sehr stark und da bin ich auf jeden Fall einer von denen."
... auf die Frage, ob er die gesellschaftlichen Entwicklungen auch im Fußball spürt: "Es gibt leider Gottes immer wieder einzelne Fälle. In der vergangenen Woche wurde der Torhüter der AC Mailand von einigen Fans ausgepfiffen und Affenlaute waren zu hören. Es ist leider immer noch präsent in der heutigen Zeit. Meines Erachtens müssen die Strafen einfach viel, viel härter ausfallen für diese Leute. Sie müssen zu spüren bekommen, dass das so nicht geht."
... über Statements, mit denen Fußballer vorangehen können: "Unsere Mannschaft ist kunterbunt gemischt, bei uns sind sehr viele Nationen vertreten. Wenn wir jedes Wochenende samstags zu Hause auflaufen, da braucht man sich nur die einzelnen Spieler angucken. Da spielt es überhaupt keine Rolle, woher jemand kommt, sondern man beurteilt nur die Leistung. Das sollte einfach im Vordergrund stehen, dass die Leute überhaupt gar nicht das Gefühl vermittelt bekommen, dass da Spieler ausgegrenzt werden sollen oder aufgrund ihrer Herkunft diskriminiert werden. Wenn wir als Spieler aufstehen und sagen, wir sind gegen Rassismus und damit ein Zeichen setzen, dann haben wir damit schon viel getan.
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