Andrich zeigt's Mbappe: Nagelsmann hat seinen "Worker" gefunden
Von Sky Sport
Robert Andrich spricht nach dem 2:0 von Deutschland in Frankreich über seine Rolle und warum er jetzt spielt und andere nicht.
Beim 2:0 gegen Frankreich erfüllte Robert Andrich die ihm von Julian Nagelsmann übertragene Arbeiter-Aufgabe mit Bravour und brachte dabei sogar Kylian Mbappe zur Verzweiflung. Der Superstar ließ sich wegen Andrichs Spielweise sogar zu einer Fast-Tätlichkeit hinreißen.
In der 68. Minute hatte Andrich dem Ausnahmekönner "ein kleines Zeichen mitgeben" wollen und von hinten hart gefoult. Als Mbappe anschließend abrollte, streckte er beide Beine senkrecht nach oben in Richtung des DFB-Spielers und traf Andrich dabei unter der linken Achsel. Schiedsrichter Jesus Gil Manzano zeigte beiden anschließend die Gelbe Karte.
"Ich glaube schon, dass man da schon definitiv über Rot nachdenken kann. Wenn ich vielleicht ein bisschen mehr draus mache, dann ist es noch klarer eine Rote. Wenn er die bekommt, dann habe ich alles richtig gemacht", sagte der 29-Jährige nach der Partie auf Sky Nachfrage in der Mixed Zone des Groupama Stadiums in Lyon. ("Hier entsteht etwas Großes" - Stimmen zur DFB-Gala in Lyon)
Diese Aktion machte deutlich: Andrich hat keine Angst, nicht einmal vor den ganz Großen. Sein Revier markierte er neben seinem kongenialen Partner Toni Kroos in seinem erst zweiten Länderspiel beachtlich unaufgeregt. "Ich glaube schon, dass ich vom Profil her etwas ausstrahle, was der Mannschaft helfen kann", gab sich der Bayer-Profi im Anschluss sehr selbstbewusst.
MARC-ANDRE TER STEGEN: War in Abwesenheit des verletzt abgereisten Manuel Neuer der erhoffte sichere Rückhalt - trotz der Ernennung zur Nummer zwei bei der EM. Blieb beim frechen Heber von Kylian Mbappe cool, verhinderte das 1:1. - Note: 2.
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JOSHUA KIMMICH: Bekam es zumeist mit Kylian Mbappe zu tun, hatte oftmals das Nachsehen. Verschätzte sich bei ein, zwei Flanken. Setzte vorne dafür Akzente und am Ende blieb Mbappe ohne Tor. - Note: 3.
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ANTONIO RÜDIGER: Der "Aggressive Leader" und Lautsprecher der deutschen Abwehr. Hielt die französische Sturmspitze Thuram in Schach. Verhinderte kurz vor Schluss spektakulär den Anschlusstreffer. - Note: 2.
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JONATHAN TAH: Bildete mit Antonio Rüdiger ein solides Innenverteidiger-Duo. Leistete sich keine Fehler. Eine Empfehlung auch Richtung EM für einen Stammplatz. - Note: 2.
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MAXIMILIAN MITTELSTÄDT: Wirkte bei seinem Länderspieldebüt zunächst heillos überfordert. Ousmane Dembele war eine undankbare Aufgabe. Fing sich nach der Pause und zeigte in Hälfte zwei eine starke Leistung. - Note: 3.
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ROBERT ANDRICH: Agierte als Ausputzer und ballsicherer Verbindungsspieler. Kaum auffällige Aktionen, dafür effektive. Markierte unter anderem gegen Kylian Mbappe robust sein Revier. - Note: 3.
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TONI KROOS: Bereitete direkt nach dem Anstoß das 1:0 vor. Drückte dem deutschen Spiel seinen Stempel auf. Ging nicht nur als Takt- und Passgeber voran, der Comebacker brillierte auch in den Zweikämpfen. - Note: 1.
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FLORIAN WIRTZ: Erzielte das Blitz-Traumtor und versprühte auch sonst enorm viel Spielwitz. Leitete mit einem herrlichen Pass in die Tiefe das 2:0 ein. Stellte auch ungewohnt starke Zweikampfqualitäten unter Beweis. - Note: 1.
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ILKAY GÜNDOGAN: Fiel unter den drei "Zauberern" etwas ab. Wirkte besonders in der ersten Halbzeit ungewohnt unsicher in seinen Pässen. Stabilisierte sich nach der Pause. Licht und Schatten vom DFB-Kapitän. - Note: 4.
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JAMAL MUSIALA: Ständiger Unruheherd als Dribbler und Passgeber. Nach seinem cleveren Lauf in die Tiefe, umkurvte er den französischen Torwart und legte auf Kai Havertz zum 2:0 auf. - Note: 2.
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KAI HAVERTZ: Ließ sich oft ins Mittelfeld fallen. Machte Bälle gut fest und setzte sich robust durch. Lief zum richtigen Zeitpunkt in die Box und blieb beim Abschluss zum 2:0 cool. - Note: 3.
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Wechselte nach der 70. Minute auch noch Thomas Müller, Chris Führich, Deniz Undav, Niclas Füllkrug und Waldemar Anton ein, die den Sieg mit über die Ziellinie brachten. - Ohne Note.
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Bundestrainer Julian Nagelsmann hatte nach der Blamage von Wien im vergangenen November nach "Workern" gesucht. Mit Andrich hat er ihn gefunden. Im Rennen mit Pascal Groß um die Position neben Kroos hat der gebürtige Potsdamer ein deutliches Zeichen gesetzt und nun erst einmal die Nase vorne.