Nächste Runde in der Schlammschlacht zwischen dem FC Schalke 04 und Max Meyer: Im exklusiven Interview mit Sky legt nun Meyers Berater Roger Wittmann seine Sicht der Dinge dar. Darin bezieht er Stellung gegen S04-Sportvorstand Christian Heidel, der über die Causa Max Meyer bei "Sky90 - die KIA Fußballdebatte" gesprochen hatte.
Der FC Schalke liegt auf Platz zwei und ist kurz davor, sich für die Champions League zu qualifizieren. Das gerät vor den letzten beiden Spielen angesichts des Rosenkriegs zwischen den Knappen und Max Meyer allerdings in den Hintergrund.
Für Wirrwarr sorgt die Darstellung eines Telefonats zwischen Christian Heidel und Meyers Berater Roger Wittmann Mitte Dezember des vergangenen Jahres. Nach Angaben von Heidel habe Wittmann darin vom "Weltklassespieler Max Meyer geredet, der in jeder europäischen Spitzenmannschaft Stammspieler wäre und sehr wahrscheinlich zur WM nach Russland fährt".
Wittmann: Weltklasse? Das sind Firmino und Draxler
Darauf reagiert der Meyer-Berater nun bei Sky Sport News HD. Nach seiner Version habe Meyer ihm im November mitgeteilt, dass er sich vorstellen könne, bei den Knappen zu bleiben. Dann habe es den besagten Anruf von Heidel gegeben. "Er (Heidel Anmerkung der Red.) hat gefragt, ob es Sinn machen würde, dass wir uns treffen", sagt der Berater und erklärt weiter: "Ich antwortete: 'Wenn wir über denselben Spieler sprechen: Nicht den, den du wegschicken wolltest, sondern den Max Meyer, der ein internationaler Klassespieler werden kann.'"
Laut Wittmann seien Heidel und Domenico Tedesco vor einem Jahr noch bereit gewesen, Meyer abzugeben. Im Dezember hätten sie dann ihre Meinung geändert.
Auf die Nachfrage, ob Wittmann bei Meyer von "Weltklasse" gesprochen habe, antwortet er: "Heidel kann Weltklasse gar nicht beurteilen. Roberto Firmino und Julian Draxler sind für mich Weltklasse-Spieler. Die sind einer anderen Liga als Meyer, aber auch älter und spielen bei großen Klubs".
Fehlende Wertschätzung als Knackpunkt
Heidel hatte daraufhin dennoch ein Angebot abgegeben, aber lediglich für einen "sehr guten Bundesligaspieler, der noch Potenzial hat, sich zu verbessern", wie der 54-Jährige ausführte. Dieses Angebot - angeblich in der Größenordnung von 5,5 Millionen Euro jährlich - wurde abgelehnt. Ausschlaggebend dafür war, dass sich Meyer von Heidel nicht wertgeschätzt fühlte.
"Zwischen dem ersten Gespräch von Max mit Heidel und dem zweiten lagen 16 Monate. Dazwischen gab es keinen Kontakt", sagt Wittmann. Die Unterstellung von Schalkes Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies, dass es seinem Schützling nur ums Geld gegangen sei, widerlegt er: "Wir haben nie über Geld geredet. Nicht ein einziges Mal in zwei Jahren."
Zuletzt verhärteten sich zunehmend die Fronten. Das Interview mit der Bild, in dem Meyer Mobbing-Vorwürfe gegen Schalke erhob, habe der 22-Jährige unbedingt gewollt. "Er ist ein junger Mann, der das sagen wollte. Es musste raus und er wusste, dass es Ärger geben wird", erklärt Wittmann. Meyer wird in dieser Saison kein Spiel mehr für die Königsblauen bestreiten. Am Montag wurde er suspendiert. Das sei unangenehm, aber Max sei kein Verlierer, so Wittmann: "Er hat es provoziert und kann mit der Situation leben."
Heidel erläutert Suspendierung
Das Interview sei aber nicht der Grund für die Freistellung gewesen, wie Schalkes Sportvorstand bei "Sky90 - die Kia Fußballdebatte" erläuterte.
"Max Meyer wurde nicht vom Training freigestellt aufgrund dieses Interviews, sondern wegen eines Gesprächs zwischen Domenico Tedesco, Co-Trainer Peter Perchtold und Max Meyer nach dem Köln-Spiel. Dort hat Max Meyer gesagt, dass er mit Schalke 04 seit dem Hamburg-Spiel abgeschlossen hat - das war zwei Spiele zuvor", schilderte Heidel und legte nach: "Ich wollte in einem Termin mit ihm besprechen, ob unter diesen Voraussetzungen eine Zusammenarbeit noch Sinn ergibt, aber er hat ein Gespräch abgelehnt."