Sowohl Teamkollege Joshua Kimmich als auch Bayern-Vorstandsvorsitzender Jan-Christian Dreesen bescheinigten Gnabry eine Top-Form zum Start in die noch junge Saison. Aber wie lässt sich das unverhoffte Comeback des einstigen Abgangskandidaten erklären?
Aus der Allianz Arena berichtet Luca Sixtus
"Vertrauen vom Trainer auf jeden Fall, der auf ihn setzt und immer wieder auf ihn gesetzt hat - auch nach Spielen, wo es nicht ganz so gut war", ist sich Kimmich nach dem 3:1-Sieg über Chelsea zum Champions-League-Auftakt sicher.
Und der Kapitän des DFB-Teams kann die Veränderungen bei Gnabry spüren. "Bei Serge merkt man, dass dieses Vertrauen jetzt zurückkommt, dass er mehr Sicherheit bekommt. Jetzt spielt er auf einer anderen Position. [...] Man merkt, dass er sich immer mehr damit anfreundet, dass er seine Räume findet, dass er da seine Stärken einbringen kann. Er wirkt sehr, sehr frei - auf dem Platz und neben dem Platz. Am Ende spiegelt sich das dann auch in seiner Leistung wider", sagt Kimmich.
Gnabry profitiert von Musiala-Ausfall
Gnabry ist seit der Verletzung von Jamal Musiala bei den Bayern auf der Zehnerposition gesetzt. Der 30-Jährige ließ sich auch gegen Chelsea immer wieder tiefer fallen, um die Bälle aus dem Zentrum heraus zu verteilen und im Spielaufbau als Bindeglied zur Sturmspitze namens Kane zu fungieren. 95 Prozent seiner 38 gespielten Pässe kamen an. Und davon zählten einige keineswegs zur Kategorie "Sicherheitspass".
Früher hauptsächlich als Flügelspieler anerkannt, glänzt Gnabry mittlerweile als Spielgestalter aus der Mitte - und mit Anpassungsfähigkeit. In der Offensive der Bayern muss jeder aus der Dreierreihe hinter Kane im Prinzip alle Positionen zu jedem Zeitpunkt im Spiel bekleiden können.
Dass er dazu im Stande ist, stellte Gnabry unter anderem in der 63. Minute unter Beweis. Auf der linken Außenbahn setzte der deutsche Nationalspieler Malo Gusto so unter Druck, dass dem Chelsea-Verteidiger der Ball gravierend wegsprang und dieser zu einer unfreiwillig perfekten Vorlage für Kane wurde. Der Engländer nahm das Geschenk dankend an und zirkelte den Ball ins untere rechte Eck zum 3:1-Endstand. Das Tor ging mindestens zu einem Drittel an Gnabry und dessen Pressing-Arbeit auf dem Flügel.
Winkt ein neuer Bayern-Vertrag?
"Serge ist super drauf. Er spielt eine fantastische Saison bisher. Wir sind erst am Anfang, aber wir hoffen alle, dass er diese Form hält. Er ist momentan echt gut drauf - macht große Freude ihm zuzusehen", ist auch FCB-Boss Dreesen nach dem Auftaktsieg in der Königsklasse voll des Lobes.
Gnabry entzückt die Bayern. Winkt nun ein neuer Vertrag beim deutschen Rekordmeister? Sein aktuelles Arbeitspapier läuft im kommenden Sommer 2026 aus. Ein Gnabry in der derzeitigen Verfassung wäre in jedem Fall für jedes Top-Team in Europa eine Bereicherung.
Angesprochen auf die Frage, ob er sich eine erneute Verlängerung vorstellen kann, zeigte sich Gnabry zuletzt nicht abgeneigt: "Ist noch ein bisschen hin, wir schauen, dass wir so weitermachen, ich schaue, dass ich so weitermache, dass ich auch gute Argumente habe, falls es dazu kommt, darauf konzentriere ich mich und genieße gerade die Phase, in der ich bin, in der wir sind und alles andere kommt später. Es ist nicht ausgeschlossen."
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