Serie-A-Aufstieg von Cagliari Calcio: Die Karriere von Claudio Ranieri

Claudio Ranieri: Stehaufmännchen & Buchmacher-Schreck

Von Sven Fröhlich

Image: Claudio Ranieri ist mit Cagliari Calcio der Wiederaufstieg in die Serie A gelungen.

Claudio Ranieri ist ein Mann der Sensationen. 2016 gewann der Italiener mit Leicester City die Premier League. Bis heute gilt die Meisterschaft der Foxes als eine der größten Überraschungen in der Geschichte des Sports. Nun hat der Grandseigneur mit 71 Jahren Cagliari Calcio in die italienische Erstklassigkeit geführt. Wie bereits vor 33 Jahren.

Nach einjähriger Abstinenz hat sich Cagliari am Sonntagabend wieder den Aufstieg in die Serie A gesichert. Im Finale der italienischen Aufstiegs-Playoffs schoss Leonardo Pavoletti die Sarden im Duell mit dem SSC Bari denkbar knapp zurück in die erste Liga. In der 94. Minute erlöste der Stürmer Cagliari und Trainer Claudio Ranieri - dem Meister der Aufstiege.

Eine Spielerkarriere im Mittelmaß

Ein Blick in die Vergangenheit: Im Jahr 1988 wechselte der 36-jährige Ranieri, zwei Jahre nach dem Ende seiner aktiven Profikarriere, als Trainer zu dem seinerzeit drittklassigen Verein Cagliari Calcio. Ranieri hatte eine mittelmäßig erfolgreiche Karriere als Verteidiger hinter sich, aus der Jugend der Roma kommend konnte er sich bei den Giallorossi nicht durchsetzen, anschließend spielte er abwechselnd in der ersten und der zweiten italienischen Liga bei der US Catanzaro, Calcio Catania und dem SSC Palermo. Ganze vier Mal gelang ihm als Spieler der Aufstieg in die Serie A.

Als Trainer übernahm er umgehend nach seinem Spieler-Dasein zunächst den Amateurverein Vigor Lamezia, später den FC Pozzuoli. Zwei Jahre später gelang ihm dann auf Sardinien der Durchbruch. In einem sensationellen Durchmarsch führte Claudio Ranieri Cagliari Calcio innerhalb von zwei Jahren aus der drittklassigen Serie C1 direkt in die Serie A.

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Die Sensation mit Leicester City

Darauf folgten zwölf weitere Stationen in Italien, Spanien, England und als griechischer Nationaltrainer, bis er sich im Jahr 2015 Leicester City anschloss. In der Zwischenzeit gewann Ranieri unter anderem den italienischen und den spanischen Pokal, die Fiorentina und die AS Monaco führte er jeweils zurück in die nationale Beletage. Gleich in seiner ersten Spielzeit als Übungsleiter der Foxes führte er den Verein in einer historischen Saison zur ersten Meisterschaft der Klubgeschichte.

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Im Vorfeld wurde Leicester von den meisten Experten als Abstiegskandidat gehandelt, die Buchmacher schätzten die Wahrscheinlichkeit des Ligagewinns auf 5000 zu 1. Ein englischer Wettanbieter sah eine Meisterschaft von Leicester City als unwahrscheinlicher an, als dass Elvis Presley noch leben würde.

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Ranieri übernimmt einen Tag vor Weihnachten

Bereits in der darauffolgenden Saison setzte Leicester Ranieri aber wieder vor die Tür, nach 25 Spieltagen belegte man nur noch den 17. Tabellenplatz. An seine Erfolge konnte der Italiener danach nicht anknüpfen, er wechselte für stets kurzfristige Anstellungen nach Nantes, Fulham, Rom, Genua und Watford, bis er kurz vor Weihnachten letzten Jahres wieder an den Ort seines Trainer-Durchbruchs wechselte.

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Mit 71 Jahren übernahm Ranieri erneut die Rossoblu - auf Tabellenplatz 14 mit drei Punkten Abstand auf die Abstiegszone. Was folgte, war ein kleines Wunder. In den darauffolgenden 19 Spielen verlor Cagliari nur zwei Partien und qualifizierte sich somit als Fünftplatzierter für die Aufstiegs-Playoffs. Im Halbfinal-Hinspiel drehte Cagliari einen 0:2-Rückstand noch zu einem 3:2-Sieg gegen Parma Calcio. Am Sonntagabend vollendete das Team von Claudio Ranieri sein Fußball-Märchen.

Leicester steigt ab - Cagliari steigt auf

Leicester City ist in dieser Saison in die Zweitklassigkeit abgestiegen. Dem Playoff-Konkurrenten Bari wäre bei einem Sieg der direkte Durchmarsch aus der Serie C in die Erstklassigkeit gelungen - wie vor 33 Jahren Cagliari unter Ranieri. Aber Ranieri, das ewige Stehaufmännchen, konnte nicht anders als selbst wieder einmal aufzusteigen. Gegen die Quoten, gegen die Buchmacher und für die Geschichtsbücher.

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