Spätestens nach der 0:6-Klatsche gegen den FC Bayern München steht bei Borussia Dortmund ein großer personeller Umbruch bevor. Sky Experte Dietmar Hamann nennt die Kernpunkte, die umgesetzt werden müssen und lobt die bevorstehende Verpflichtung von Sebastian Kehl als "Leiter Lizenzspieler-Abteilung."
Die Kluft zwischen dem FC Bayern München und Borussia Dortmund wird immer größer. Das hat das Bundesliga-Top-Spiel aus Sicht des BVB auf erschreckend klare Art und Weise zu Tage gebracht.
Spätestens seit diesem herben 0:6-Debakel in der Münchner Allianz Arena ist klar: Der personelle Umbruch bei den Schwarz-Gelben ist unausweichlich!
Hamann: BVB-Team "macht satten Eindruck"
An dem sportlichen Auseinanderdriften der beiden deutschen Aushängeschilder ist die Borussia aber nicht ganz unschuldig. "Dortmund hat zuletzt viel Geld für Spieler eingenommen", führt Hamann an. Doch die Einnahmen habe man nicht sinnvoll reinvestiert.
"Rückkehrer wie Mario Götze oder Shinji Kagawa sind weit unter ihrem Niveau und können aktuell nicht an ihr altes Leistungsvermögen anknüpfen. Dortmund stand immer für hungrigen Fußball. Die aktuelle Mannschaft macht aber einen satten Eindruck. Da hat man in den vergangenen Jahren bei der Spielersuche auf die falschen Pferde gesetzt", analysiert Hamann scharf.
Vor allem junge Spieler wie Christian Pulisic würden derzeit unter dem Führungsspieler-Vakuum leiden. "Diese können sich nicht entwickeln. Der BVB muss viel Geld in die Hand nehmen und zwei, drei erfahrene Akteure holen. Einer wie Frankfurts Abraham würde in diese Kategorie fallen", fordert der Sky Experte.
Meisterkapitän Kehl soll Leere schließen
Einer, der vor einigen Jahren als absoluter Führungsspieler in Erscheinung trat, soll die vom Weg abgekommene Borussia wieder zu alter Stärke führen. Sebastian Kehl feierte als BVB-Kapitän die Meisterschaft und den Einzug ins Champions-League-Finale.
Nun soll der mittlerweile 38-Jährige die neu geschaffene Stelle "Leiter Lizenzspieler-Abteilung" besetzen und dabei Sportdirektor Michael Zorc zuarbeiten. Für Hamann eine absolut sinnvolle Entscheidung: "Es wird immer schwerer, gute Spieler zu bekommen. Mit den explodierenden Fernsehgeldern werden die Besten weggeholt. Deswegen kann man nicht genug Fußball-Sachverstand im Verein haben. Sebastian Kehl hat eine sehr hohe Identifikation mit dem BVB, war lange dort Spieler."
Ein ehemaliger BVB-Leader soll also dabei mithelfen, genau diese Kategorie von Spieler für die Borussia zu verpflichten. Daneben wird auch Matthias Sammer mit hoher Kompetenz beratend zur Seite stehen. Der BVB rüstet sich in der Chefetage für den anstehenden Umbruch. Nun gilt es, diesen auf den Ebenen darunter fortzusetzen.