Sky Experte Lothar Matthäus: Idealer Heynckes-Nachfolger? Den gibt's wohl nicht

Kolumne "So sehe ich das"

Von Lothar Matthäus, Fußball Experte

Rekordnationalspieler und Sky Experte Lothar Matthäus analysiert jede Woche exklusiv in seiner Kolumne "So sehe ich das" aktuelle Themen aus der Bundesliga und der Fußballwelt auf skysport.de. Diese Woche geht es um die Trainersuche beim FC Bayern und einen möglichen Lewandowski-Nachfolger. Für den HSV und Köln kommt jede Rettung zu spät.

Die Trainersuche beim FC Bayern ist nie leicht, aber dieses Mal ist sie besonders schwierig. Warum? Ganz einfach. Weil es unglaublich kompliziert ist, den richtigen Mann nach Jupp Heynckes zu finden. Der neue Trainer des Rekordmeisters soll deutsch sprechen, Erfolge vorzuweisen haben, von den Spielern respektiert werden und zu allen Bossen ein gutes Verhältnis haben.

Heynckes-Nachfolger: FCB kontaktiert angeblich Streich

Das wäre eine Sensation: Auf der Suche nach einem Nachfolger für Jupp Heynckes hat der FC Bayern München offenbar Kontakt zu Christian Streich aufgenommen.

In München gab es viele fantastische Coaches in der Vergangenheit. Aber nicht alle haben gepasst. Mit Klinsmann und van Gaal lief es sportlich oder menschlich nicht optimal, auch Ancelotti hat nicht so funktioniert wie man sich das erhofft hatte. Hoeneß und Rummenigge würden sich wahrscheinlich ein Spiegelbild von Jupp Heynckes wünschen, aber das werden sie leider nicht bekommen.

Neuer Trainer muss den Umbruch fortsetzen

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Jemand der sportlich so gute Ergebnisse liefert und darüber hinaus menschlich über jeden Zweifel erhaben ist und der dazu alles und jeden im positiven Sinne im Griff hat, den gibt es wohl kein zweites Mal. Außerdem muss der neue Trainer auch den seit einiger Zeit eingeleiteten Umbruch der Mannschaft fortsetzen und perfekt moderieren.

Mit Kimmich und Coman hat der FC Bayern zwei tolle Spieler, die bewiesen haben, dass sie langsam aber sicher die zwei Weltstars Lahm und Ribéry vergessen machen können. Daneben sind Tolisso sowie Gnabry und Goretzka ab nächster Saison weitere junge Spieler im Kader, die die Qualität haben, noch besser zu werden und den Umbruch erfolgreich voranzutreiben.

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Morata wäre der ideale Lewandowski-Ersatz

Ähnlich wie bei Heynckes ist es mit Lewandowski. Es gibt kaum einen Besseren für den FC Bayern. Weder auf der Bank noch in der Sturmspitze. Sollte der Super-Stürmer jedoch wechseln, ist dies eine Position, die genauso perfekt ersetzt werden muss wie die des Cheftrainers.

Angenommen der FC Bayern würde für Lewandowski eine sehr hohe Ablösesumme kassieren, könnten sie damit versuchen, Timo Werner nach München zu locken. Er ist zwar noch nicht auf einer Stufe mit Lewandowski, aber der Pole war in so jungen Jahren auch noch keine Weltklasse und Werner würde in München garantiert noch stärker als er bereits ist.

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"Pferdepapa" Müller spielt sich in Freiburg in Topform

Der FC Bayern München lässt in der Bundesliga weiterhin nichts anbrennen, gewinnt in Freiburg mit 4:0 (2:0). Einen großen Anteil hat Thomas Müller, der auf dem Platz als Kapitän und Goalgetter glänzt.

Zusammen mit all den anderen deutschen Nationalspielern sicherlich eine richtig gute Option. Ja, er ist vom Spielertyp anders als Lewy, aber sein Dribbling, sein Torinstinkt und seine Schnelligkeit sind jetzt schon überragend. Es gibt aber auch noch andere tolle Stürmer, die in meinen Augen nach München passen. Ich denke da vor allem an den Spanier Alvaro Morata vom FC Chelsea.

Er hat bereits Erfahrung bei großen Klubs gesammelt und dabei viele Tore für Juventus Turin und Real Madrid geschossen. In London lernt er nun bereits die dritte große Liga kennen. Für mich der ideale Nachfolger von Robert Lewandowski.

Immer anspielbar, gut mit dem Ball am Fuß, mit 25 Jahren in einem perfekten Fußballeralter. Er hat in seiner Profikarriere in 243 Einsätzen 83 Tore geschossen und 41 Vorlagen serviert. Wenn man bedenkt, dass er nicht immer erste Wahl war, weil er bei Juve und Real mit Weltklasse-Spielern konkurrieren musste, sind das großartige Zahlen.

Köln und HSV können für die zweite Liga planen

Einen Stürmer der viele Tore garantiert, hätten sie sich in den letzten Monaten in Köln oder Hamburg vielleicht auch gewünscht. Nach diesem Spieltag ist der Abstiegskampf wohl entschieden und Köln sowie Hamburg können für die zweite Liga planen.

In Köln sind die Fehler eher in den letzten 12 Monaten gemacht worden in Hamburg in den letzten Jahren. Wenn man seine Hausaufgaben nicht macht, kommt eben irgendwann mal die Quittung. Das ist vor allem für die großartigen Fans dieser beiden Traditions-Klubs extrem bitter.

Ich kann nur hoffen und mir wünschen, dass der FC und der HSV sich ein Beispiel an Hannover und dem VfB Stuttgart nehmen, die richtigen Schritte einleiten und direkt wieder aufsteigen.

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