Für Borussia Mönchengladbach könnte es in dieser Saison auch trotz überraschender Pleite in Freiburg nicht besser laufen. Trainer Dieter Hecking spricht bei Wontorra - der o2 Fußball-Talk über sein Erfolgsgeheimnis.
Die Niederlage gegen den SC Freiburg war mindestens genauso überraschend wie der hohe 3:0-Sieg beim FC Bayern München, doch das ändert nichts an der Erfolgsstory von Borussia Mönchengladbach mit Dieter Hecking und Max Eberl. Seit der Sommerpause hat sich bei den Fohlen so einiges verändert.
Hecking krempelt Gladbach um
"Ich habe mich mit Max Eberl zusammengesetzt und wir haben die Situation analysiert. Wir hatten viele Verletzungsprobleme, aber das Thema der zentralen Analyse war, wie wir uns verbessern können. Und wenn ich jetzt sehe, wie viel Qualität wir im zentralen Mittelfeld haben - darum beneiden uns viele Vereine", erklärte Hecking bei Wontorra - der o2 Fußball-Talk.
Selbstzweifel gab es dabei nicht: "Selbstzweifel will ich nicht sagen, aber es gab ein Hinterfragen, warum es in der Rückrunde nicht lief", so die ehrliche Antwort des Übungsleiters.
Neue Taktik sofort verinnerlicht
Entscheidend für den guten Lauf ist neben dem Top-Neuzugang Plea, der acht Tore in zehn Spielen erzielte, auch eine Systemumstellung. Die Fohlen spielen seit dieser Saison mit einem 4-3-3 statt des gewohnten 4-4-2: " Damit wenigstens drei von den acht spielen können. Unsere Flügel waren nicht mehr so unterwegs, wie in den Jahren als sie erfolgreich waren", so Hecking.
Bei der Kaderplanung für die Saison gibt Hecking tiefe Einblicke: "Wir wussten, dass Fortuna Düsseldorf Florian Neuhaus gerne behalten hätte, aber da waren wir überhaupt nicht gesprächsbereit. Er hat auch etwas profitiert, weil einige Konkurrenten im Sommer Turniere spielen mussten. Aber er hat sich sofort gut eingefügt."
Den Abgang von Jannik Vestergaard haben die Fohlen intern aufgefangen: "Ein weiterer Plan war, dass wir Nico Elvedi nach innen ziehen. Wir haben ihm zugetraut, die Lücke von Vestergaard zu schließen. Und dann haben wir uns entschieden, mit Michael Lang noch einen Rechtsverteidiger zu verpflichten."
Wann verlängert Hecking?
Nebenbei ging es im Sommer auch noch um die Zukunft von Hecking selbst, dessen Vertrag im Juni 2019 ausläuft. Doch dieser stellte sein Wohl in den Hintergrund: "Max Eberl und mir war immer klar, dass es unsere Aufgabe ist, diese schwierige Situation zu meistern und nicht darüber nachzudenken, was im Sommer ist. Deshalb hatten wir diese gute Analyse."
Dann griff Hecking zu einer untypischen Maßnahme: "Gerade weil es diese kritischen Stimmen gab, bin ich auf Max zugegangen und habe gesagt, dass es keine gute Idee ist, sofort zu verlängern. Er wird den Zeitpunkt bestimmen, wann er auf mich zukommt und über das Thema sprechen will. Dann wird man sehen, ob wir verlängern oder ob wir den Vertrag auslaufen lassen. Das ist noch offen. Dass es in diesem Jahr noch passieren wird, ist klar." Klar ist auch, dass ein Abgang von Dieter Hecking ein großer Verlust für die wiedererstarkten Fohlen wäre.