Spanien: Hoffnungsträger von Real Madrid! Das Comeback von Joselu

Nations-League-Held & neue Real-Hoffnung! Der Aufstieg des Joselu

Von Nico Ditter

Image: Plötzlich Nations-League-Held & Real-Hoffnung! Das Comeback von Joselu kommt unerwartet.

Im Herbst seiner Karriere trumpft der fast schon vergessene Bundesliga-Profi Joselu noch einmal so richtig auf. Während der in Stuttgart geborene Angreifer nach wichtigen Toren im Dress der Furia Roja viel Zuspruch erhalten hat, steht sein größter Karrieresprung unmittelbar bevor: Ein Wechsel zu Real Madrid.

Joselu benötigte nach seiner Einwechslung gegen Italien gerade einmal vier Minuten, eher er mit seinem Treffer zum Matchwinner avancierte und sein Land in das Endspiel der Nations League schoss. Das Bild des jubelnden Joselu war am Freitag auf den Titelseiten aller wichtigen Sportblätter des Landes zu sehen. "Bravissimo Joselu", titelte zum Beispiel die Madrider Zeitung Marca, und das Konkurrenzblatt AS schrieb in großen Lettern: "Joselu ist gesegnet".

In der Stunde des Erfolgs zeigte sich der 33-Jährige bescheiden. Der Stürmer lobte in erster Linie nicht sich, sondern das Teamwork. "Die Mannschaft hat ein super Spiel gemacht. Es fehlte halt nur, dass der Ball reingeht. Und ich war einfach nur clever." Am Ende siegte Spanien mit 2:1 und trifft nun am Sonntag im Finale auf Kroatien (ab 20.45 im Liveticker auf skysport.de). Das Team um Superstar Luka Modric hatte sich am Mittwoch in Rotterdam mit 4:2 nach Verlängerung gegen die Niederlande durchgesetzt.

Der einstige Bundesliga-Profi und "Wandervogel" wird dabei wohl wieder von der Bank kommen. Schließlich hat der Routinier eine Qualität, auf die kein Trainer freiwillig gerne verzichtet. Jose Luis Sanmartin Mato - kurz Joselu - braucht keine lange Anlaufzeit, wenn er eingewechselt wird. Bei seiner Premier in Spaniens Nationalteam im März stand der Angreifer gerade einmal drei Minuten auf dem Platz und sorgte in der EM-Qualifikation gegen Norwegen mit seinem Tor zum 2:0 für die Vorentscheidung. Nur eine Minute später ließ der älteste Debütant der spanischen Nationalmannschaftsgeschichte einen weiteren Treffer folgen und krönte damit seine Premiere im Trikot der La Roja.

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In der Bundesliga nie glücklich geworden

"Es war ein wichtiges Tor für ihn und für uns", lobte Rodrigo den früheren Bundesliga-Profi. Joselu spielte zwischen 2012 und 2015 im deutschen Fußball-Oberhaus, lief dabei für die TSG Hoffenheim, Eintracht Frankfurt und Hannover 96 auf. In 79 Bundesliga-Spielen netzte er 22 Mal, legte acht weitere Treffer auf. Wirklich glücklich ist er in Deutschland allerdings nie geworden.

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Drei Klubs in drei Jahren - vielleicht liegt es auch in dieser Unstetigkeit begründet, dass Joselu in Deutschland nur wenigen in Erinnerung geblieben ist. Nur als er 2012 ankündigte, die deutsche Staatsbürgerschaft annehmen und für die DFB-Elf spielen zu wollen, stand er einmal kurz im Rampenlicht.

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Joselu wechselte nach seinen durchwachsenen Bundesliga-Engagements in die Premier League, schloss sich Stoke City an. Auch bei den Potters sollte es jedoch nicht besser laufen - im Gegenteil: Joselu brachte es auf gerade einmal 27 Premier-League-Spiele (vier Tore), galt als Flop und ist an La Coruna verliehen worden. Es folgten weitere Stationen bei Newcastle United und Deportivo Alaves, ehe es ihn im Sommer 2022 ablösefrei zu Espanyol Barcelona zog.

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In der Hauptstadt der Region Katalonien konnte der Angreifer mit 16 Treffern bei 34 Einsätzen eine starke Trefferquote verbuchen und landete in der Torjägerliste hinter Robert Lewandowski (23 Tore) und Karim Benzema (19) auf dem dritten Platz. Zudem kann er in der Luft mit 5,1 gewonnen Zweikämpfen pro Spiel Top-Werte verzeichnen. In diesem Ranking steht er lediglich hinter Mallorcas Vedat Muriqi (5,7).

Dennoch konnte auch er Espanyols Abstieg in die Zweitklassigkeit nicht verhindern. Ein Abgang im Sommer scheint in der Folge trotz eines Vertrags bis 2025 beschlossene Sache.

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Aller Voraussicht nach wird sein neuer oder vielmehr alter Klub Real Madrid. Joselu stand bereits vor seinem Bundesliga-Wechsel zur TSG bei den Königlichen unter Vertrag, ging dort allerdings nur für die zweite Mannschaft auf Torejagd. Nun soll der 33-Jährige mithelfen, den Abgang von Karim Benzema zu kompensieren. "Ich mag ihn", schwärmte Real-Trainer Carlo Ancelotti Ende Mai, wollte sich aber nicht zu sehr in die Karten blicken lassen: "Aber ich mag auch Iago Aspas oder Alvaro Morata, wenn wir bei spanischen Stürmern sind. Denn ich mag ihre Fähigkeit Tore zu schießen."

Wechsel vor dem Abschluss

Nach Informationen des Transfer-Experten Fabrizio Romano ist der Deal allerdings nur noch Formsache. Demnach arbeiten die Madrilenen an den letzten Details, um den Transfer in der kommenden Woche einzutüten. Die persönlichen Konditionen mit Joselu seien bereits seit zehn Tagen vereinbart.

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Unglücklich in der Bundesliga, gefloppt in England und nun Hoffnungsträger bei Real Madrid: Dieses Karriere-Highlight hätten dem einstigen Wandervogel wohl nur die wenigsten zugetraut.

Mehr zum Autor Nico Ditter / dpa

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