Stolperte Janos Radoki über Spieler-Aufstand?

Trainerentlassung in Fürth hatte wohl nicht nur sportliche Gründe

Von von David Kappler

Image: Nach der Trennung von Janos Radoki kommen Berichte auf, dass die Entlassung nicht nur auf sportliche Gründe zurückzuführen ist.

Mit Janos Radoki muss bei der Spvgg Greuther Fürth bereits der vierte Trainer in der noch jungen Saison der 2. Bundesliga seinen Hut nehmen. Über die Gründe ranken sich inzwischen allerdings Gerüchte, die den Anstoß nicht nur bei sportlichen Gründen sehen.

Noch vor dem Spiel beim FC Ingolstadt sagte der Präsident Helmut Hack am Sky-Mikro: "Zunächst mal geht es überhaupt nicht um Janos Radoki. Wir haben miteinander analysiert, was wir miteinander anders machen können. Klar ist, die Mannschaft trainiert gut und lässt sich nicht hängen." Hack verwies auch auf das positive Trainingslager: "Wir haben ein gutes Trainingslager bewerkstelligt und sind hoffnungsvoll."

Wende nach dem Spiel in Ingolstadt

Schon 90 Minuten später war die Stimmung bereits eine andere. Direktor Profifußball Ramazan Yildirim vermisste bei manchen Spielern "Lockerheit, Freude, Leichtigkeit. Wir hatten das Gefühl: Okay, jetzt müssen wir eine Veränderung herbeiführen. Wir wollten aber nichts mehr verändern, wir wollten was anfangen."

"Es ist schade, dass wir den Weg mit Janos nicht fortsetzen können. Aber am Ende geht es um die Zukunft des Vereins, der über allem steht", hatte Hack nach der Entlassung des Trainers verlauten lassen.

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Berichte über gespaltene Mannschaft

Was versöhnlich klingt, wird nun nach Berichten der Nürnberger Nachrichten in ein neues Licht gerückt. Die Zeitung berichtet von einem handfesten Spielerstreik, die Mannschaft soll sich in zwei Lager gespalten haben. Eine Hälfte war dem Trainer dankbar für die Ermöglichung des Sprungs in den Profifußball, die andere Hälfte war die äußerst intensiven Trainingseinheiten leid.

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Nach der bitteren 0:1 Pleite gegen den FC Ingolstadt am vergangenen Freitagabend trabte eine lustlos wirkende Mannschaft am folgenden Tag nur kurz über den Platz. Danach sollen sich dann Führungsspieler in der Kabine geweigert haben, eine Trainingseinheit zu absolvieren. Yildirim kommentierte knapp: "Die Mannschaft sollte regenerieren, sie hat regeneriert."

Yildirim räumt "Signale" ein

Von einem Aufstand der Spieler wollte der Verantwortliche jedoch nichts hören: "Die Spieler dürfen keinen Aufstand machen, das darf kein Hauptgrund sein, wir sind im Leistungssport", so der 41-Jährige. Trotzdem gestand er ein: "Natürlich sind es Signale, die wir empfangen."

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Mit einer solch schnellen Trennung hatte aber allen Anschein nach auch der Coach nicht gerechnet. Yildirim berichtete, der Ex-Profi habe die Nachricht "emotional aufgefasst", das Gespräch beschrieb er als schwer.

Jetzt befindet sich die Spielvereinigung wieder auf der Trainersuche und Interimstrainer Mirko Dickhaut wird versuchen die Länderspielpause zu nutzen, um die Mannschaft wieder zusammenzuführen.