Die Ultras des VfB Stuttgart haben nach dem Champions-League-Einzug einen Brief an die Mannschaft und Verantwortlichen des VfB geschickt.
Die aktuelle Saison des VfB Stuttgart wirkt auf viele Fans wie ein Märchen. Nicht mal ein Jahr nach der überstandenen Relegation gegen den Hamburger SV stehen die Schwaben auf Platz drei der Tabelle und haben sich schon sicher für die Champions League qualifiziert. Eine Entwicklung, mit der niemand gerechnet hat und die die Ultras des "Schwabensturm 02" zu einer besonderen Aktion veranlasst hat. Nach Sky Informationen haben sich die Fans mit einem emotionalen Brief direkt an die gesamte Mannschaft und die Verantwortlichen des VfB gewendet. Dabei geben sie dem Team einen Einblick in die Fan-Seele und richten einen Appell an alle Spieler.
"Normalerweise würden wir uns nicht auf diesem Weg an euch wenden. Aber was ist in diesem Jahr schon normal?", so beginnt der Brief des "Schwabensturm 02" an die Mannschaft des VfB. "Was ihr diese Saison leistet, ist außergewöhnlich und schon jetzt könnt ihr stolz auf euch sein! Zusammen sind wir Fans mit den Allermeisten von euch die letzten Jahre durch die Scheiße gegangen um jetzt […] von Stuttgart international träumen zu dürfen. Jeder Einzelne eures Kollektivs ist in unseren Augen ein Teil von diesem großen Erfolg."
Bleiben Guirassy, Führich, Millot & Co.?
Dabei geben die Fans dem gesamten Team einen Einblick in ihr Innerstes. Der Einzug in die Champions League bedeutet für die Unterstützer in der Cannstatter Kurve mehr als nur sportlichen Erfolg oder finanzielle Vorteile. Schon jetzt laufen demnach die Vorbereitungen für die kommende Europapokalsaison. "Erste Urlaube werden schon umgeplant, Jobs gekündigt oder Teilzeitarbeit beantragt, Pläne verschoben, Überstunden aufgebaut und das ganze Ersparte geplündert. Alles nur, um diese magischen internationalen Nächte gemeinsam zu erleben."
Doch der Erfolg hat auch eine Kehrseite. Viele Spieler des VfB Stuttgart haben in der laufenden Saison auf sich aufmerksam gemacht. Leistungsträger wie Serhou Guirassy, Chris Führich oder Enzo Millot stehen bei zahlungskräftigeren Vereinen auf dem Zettel. Bisher ist nach Sky Informationen noch bei keinem der möglichen Abgangskandidaten entschieden, ob er den Verein wechselt oder doch in der kommenden Saison beim VfB bleibt.
Die klare Botschaft der VfB-Ultras: "Erlebt gemeinsam mit uns nächstes Jahr etwas Unvergessliches, wenn 20.000 VfBler das Bernabeu in Madrid einnehmen, sich in Mailand vorm Dom versammeln und dann das magische San Siro zu unserer Festung machen […] und werdet ein Teil von etwas ganz Besonderem und Großem. Wir wissen alle, wie der Fußball inzwischen geworden ist und dass Geld eine große Rolle spielt. Aber sicher nicht die Größte! Auch wir haben Verständnis, wenn ihr eine einmalige Karrierechance bekommt und Real Madrid oder der FC Liverpool anklopft. […] Aber wir wollen euch eine Frage stellen: Wenn eure Karriere irgendwann endet, was wird euch mehr mit Glück erfüllen? Entweder ein paar Euro mehr auf dem Konto […] oder zu wissen, man hat mit der eigenen Leistung das internationale Geschäft erreicht und gemeinsam im Kollektiv die Reise weiter bestritten."
Karazor ist optimistisch
Ob der emotionale Brief den ein oder anderen vom Verbleib in Stuttgart überzeugen kann? Im exklusiven Sky Interview am Mittwoch erklärte Mittelfeldmotor Atakan Karazor bereits: "Ich kann mir schon vorstellen, dass die Jungs Bock haben, hier zu bleiben. Mein Gefühl sagt mir, dass die Jungs wissen, was sie hier haben und ich denke nicht, dass sie das für ein bisschen mehr Geld abgeben würden. Trotzdem gönne ich jedem seinen Weg. In der Mannschaft wird es keinen geben, der nachtragend ist. Das sollte auch außerhalb so sein."
Die abschließenden Zeilen des Briefs lassen ahnen, dass die Ultras des Schwabensturm das genauso sehen. Dort heißt es: "Womöglich führt uns die Reise durch eine ganz besondere weitere Saison, sicherlich aber verewigt sie euch für immer und ewig in den Herzen unserer Stadt und unseres VfB Stuttgart. Nach all der Scheiße geht's auf die Reise. Wir werden dabei sein - und wir hoffen ihr auch!"
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