Subotic: "Mehr als halb Fußball-Deutschland drückt dem BVB die Daumen"

Ex-Dortmund-Verteidiger hofft auf Titelgewinn

Von Robin Schmidt

Image: Neven Subotic trug 196 Mal das Trikot von Borussia Dortmund.

Im exklusiven Interview mit skysport.de spricht Dortmunds ehemaliger Verteidiger Neven Subotic über das Titelrennen, den Stellenwert von Marco Reus und die Chancen für ein BVB-Wunder gegen Tottenham.

Knapp zehn Jahre trug Neven Subotic das Trikot von Borussia Dortmund. Mit Schwarz-Gelb feierte er unter anderem zwei Deutsche Meisterschaften. Der Titel von 2012 ist zugleich das letzte Mal, dass der BVB die Schale holte. Die aktuelle Mannschaft von Lucien Favre könnte den Titel jetzt endlich wieder nach Dortmund holen.

Im exklusiven Interview mit skysport.de spricht Neven Subotic über das Titelrennen, den Stellenwert von Marco Reus und Manuel Akanji sowie über die Chancen für ein BVB-Wunder gegen Tottenham..

skysport.de: Herr Subotic, wie intensiv verfolgen Sie den BVB in Frankreich noch?

Neven Subotic: Da ich noch regelmäßig in Dortmund bin, komme gar nicht daran vorbei. Das letzte Spiel gegen Leverkusen habe ich auch gesehen. Ich glaube, mehr als halb Fußball-Deutschland drückt dem BVB die Daumen und hofft, dass mal wieder eine andere Mannschaft als der FC Bayern die Meisterschaft gewinnt.

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skysport.de: Haben die Dortmunder ihre kleine Formdelle mit dem Sieg gegen Leverkusen nun schon überwunden?

Subotic: Ja, ich glaube schon, dass das eine enorm wichtige Partie gewesen sein kann. Es kommt darauf an, wie die Mannschaft diesen Sieg jetzt aufnimmt. Ich bin gespannt, wie sich der Titelkampf entwickeln wird. Zwar besitzt der FC Bayern immer noch die höhere Qualität, aber man braucht auch das nötige Quäntchen Glück. Das Schlüsselspiel ist natürlich das direkte Duell gegen die Bayern. Die letzten Spiele entwickeln dann sowieso eine Eigendynamik. Manche Gegner spielen gegen den Abstieg, wollen noch den Europacup erreichen oder können ganz befreit aufspielen.

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skysport.de: Wo könnten im Titelkampf die Vorteile für den BVB gegenüber dem FC Bayern liegen?

Subotic: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Meisterschaften in Dortmund ganz anders gefeiert werden als in München. Die Spieler, die damals noch dabei waren wie Mario (Götze), Lukasz (Piszczek) oder Schmelle (Schmelzer) sind mit Sicherheit sehr heiß darauf, so eine Feier nochmals zu erleben, auch für die jüngeren Kollegen. Wenn es in den Endspurt geht, werden alle Kräfte gebündelt. Schließlich weiß keiner, ob sich nochmal so eine Chance ergibt. Die größere Gier nach dem Titel könnte am Ende den Ausschlag geben gegenüber dem FC Bayern, der ja quasi nur seine alljährliche Pflicht erfüllen muss.

Image: Neven Subotic gewann 2011 und 2012 die Deutsche Meisterschaft mit Borussia Dortmund.

skysport.de: Wie wichtig ist für die Dortmunder dabei die Rückkehr von Manuel Akanji?

Subotic: Es spielen mehrere Faktoren eine Rolle, aber er hat sich seit seiner Ankunft wunderbar entwickelt. Es ist wichtig, dass er wieder fit ist und Lucien Favre zur Verfügung steht. Vor allem im Endspurt braucht man Spieler, die in den letzten zehn Minuten einer Partie nicht nachlassen, sondern sogar noch einen Extra-Sprint drauflegen. Das wird sehr wichtig sein und Akanji ist genauso ein Typ. Generell ist es wunderschön zu sehen, dass nach der Ära Hummels/Subotic die Verteidigung wieder super steht und sowohl defensiv als auch offensiv Akzente setzt.

skysport.de: Thomas Delaney sagte kürzlich, dass Marco Reus für den BVB unersetzlich sei. Warum?

Subotic: Ganz einfach: Er ist ein herausragender Spieler. Besonders in diesem Jahr und dieser Konstellation mit Mario (Götze) und Paco (Alcacer) ist es herrlich, ihm zuzuschauen. Die verstehen sich ja fast blind da vorne. Er lebt diese Art von Fußball Tag ein, Tag aus und fordert diese auch von den anderen. Er ist der Schlüsselspieler.

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skysport.de: Glauben Sie, dass Dortmund - vielleicht dann auch mit Reus - im Champions League-Achtelfinale gegen Tottenham das Wunder noch schaffen kann? Und was bräuchte es dafür?

Subotic: In Dortmund wurden schon einzigartige Geschichten geschrieben, mit denen im Vorfeld keiner mehr gerechnet hat. Es gibt wenige Mannschaften, die die Fähigkeiten haben, so einen Rückstand noch wettzumachen. Die Jungs haben nichts mehr zu verlieren und genau darin könnte der Schlüssel liegen. Wenn sie mit voller Energie auf den Rasen gehen, volles Risiko gehen und das ganze Stadion mitzieht, dann ist alles möglich. Ab dem Moment, wenn Dortmund das 1:0 machen sollte, wird die Hütte brennen. Wenn dann das 2:0 fällt, ist das dritte Tor nur eine Frage der Zeit. Das Potenzial ist da, aber klar ist auch, dass dafür wirklich alles passen muss.

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skysport.de: Abschließende Frage: Wenn Dortmund tatsächlich die Schale holen sollte, würde man dann auch Sie bei der Meisterfeier am Borsigplatz antreffen?

Subotic: Wenn es der Spielplan in Frankreich zulassen sollte, schließe ich das nicht aus. Im Sommer werde ich aber sowieso auf jeden Fall in Dortmund sein, spätestens dann würde ich die Meisterschaft dort feiern.

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