Sven Mislintat spricht bei Sky über Tuchel, Bayern, BVB, Sancho

Mislintat verrät: Bayern wollte Dortmund Sancho wegschnappen

Von Sky Sport

Sven Mislintat erklärt in Transfer Update - der Talk, wie 2017 der Wechsel von Jadon Sancho zu Borussia Dortmund ablief.

Sven Mislintat ist nach seinem Aus bei Ajax Amsterdam derzeit ohne Job. Bei Sky blickt er nun auch auf seine Zeit bei Borussia Dortmund zurück. Dabei verriet er unter anderem, dass der FC Bayern 2017 dem BVB Jadon Sancho wegschnappen wollte.

Sven Mislintat über …

… sein Aus bei Ajax Amsterdam:

"Das Thema Ajax ist für mich erledigt, ich darf frei entscheiden, was ich als Nächstes machen darf. Leider war die Zeit in Amsterdam viel zu kurz. Ich hatte das Gefühl, gar nicht zeigen zu können, was mit dieser Mannschaft möglich gewesen wäre. Schön für die Spieler und den Verein, dass es nach dem Trainerwechsel jetzt auch wieder besser läuft. Das lässt auch mich in einem besseren Licht dastehen. Es sah ja schon komisch aus, wenn es nach vier, fünf Monaten wieder vorbei ist. Es fühlte sich komplett unfertig an. Es hat auch ein bisschen weh getan, aber das ist Fußball. Ich habe den Trainer mit ausgewählt und das nehme ich auch mit auf meine Kappe. Aber aus solchen Fehlern kann man lernen und das ist wichtig, wenn man wieder woanders arbeiten will."

… Thomas Tuchels Aussagen über mögliche Verstärkungen: "Es ist auf jeden Fall schlau. Man sollte seine Interessenslagen nicht immer kundtun. Auf der anderen Seite erfährt der Klub, von dem man einen Spieler kaufen will, irgendwann sowieso davon und dann ist die Verhandlung so oder so die Gleiche. Also ja und nein."

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Sven Mislintat blickt bei Transfer Update - der Talk auf seine Zeit bei Ajax zurück.

… die Transferpolitik des FC Bayern seit Sommer, auch im Bezug auf den gescheiterten Palhinha-Transfer:

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"Es ist ein bisschen zu aufgeregt angesichts der Qualität des Kaders, der da schon steht. Auch die Arbeit, die im Vorfeld geleistet wurde. Es ist natürlich sehr viel Geld für die Positionen, die gerade besprochen werden. Joshua Kimmich und Leon Goretzka im zentralen Mittelfeld entsprechen vielleicht nicht ganz den Wunschvorstellungen von Thomas Tuchel, haben aber unbestritten Qualität, auch in der Nationalmannschaft. Ich glaube, beim FC Bayern ist das ein Luxusproblem. Sie haben mit Bayer Leverkusen einen der beiden Top-Kader der Bundesliga und sind auch ohne Neuzugänge sicherlich konkurrenzfähig, wenn sie einen guten Job machen."

… einen möglichen Transfer von Sacha Boey zum FC Bayern:

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"Boey steht heute Abend bei Galatasaray Istanbul nicht im Kader und hat eine angebliche Fußverletzung. Man müsste natürlich jetzt noch wissen, ob er gestern trainiert hat oder wie die Trainingswoche im Allgemeinen war. Es lässt aber durchaus darauf schließen, dass da was heiß werden könnte. Es ist ja auch ein Spieler, den die Bayern aus der Gruppenphase der Champions League sehr gut bekannt sein dürfte. Er hat in München auffällig gespielt und ist auch jünger als Kieran Trippier. Daher definitiv eine spannende Nummer. Ein Spieler mit viel Tempo und mindestens ein guter Herausforderer auf der Position."

… die Verpflichtung von Eric Dier:

"Bei Eric Dier muss man wissen, was er für eine Rolle spielen soll. Bayern hat drei Top-Innenverteidiger für jeweils sehr viel Geld verpflichtet. Es ist eine sinnvolle Verstärkung in der Breite, Eric dazu zunehmen, der viel Erfahrung hat und auch die Rolle als Nummer vier akzeptiert, aber dennoch genug Qualität mitbringt."

… die neue Hierarchie beim FC Bayern mit Max Eberl:

"Max Eberl wird als Vorstand Sport der klare Boss sein, das ist sein Anspruch und auch zurecht. Max hat in den letzten Jahren sehr gute Arbeit macht. Mit Marco Neppe geht jetzt ein technischer Direktor, der, aus der Ferne betrachtet, eine super Arbeit geleistet hat. Der Unterschied zum Sportdirektor, und da kann ich nur von meinen Erfahrungen aus Stuttgart mit Thomas Hitzlsperger sprechen: Ich war sehr nah dran an der Mannschaft, im täglichen Austausch mit den Spielern und dem Trainerteam. Thomas Hitzlsperger war übergeordnet und hatte die Gesamtverantwortung. Wie das bei den Bayern ist, kann ich nicht genau sagen."

… den ersten Transfer von Jadon Sancho zu Borussia Dortmund:

"Jadon Sancho war der letzte Transfer, den Michael Zorc und ich gemeinsam gemacht haben. Jadon musst du machen. Er ist zum einen ein sensationeller Typ und hat ein gutes Herz, zum anderen ein absoluter Unterschieds-Spieler in der Bundesliga, wenn man ihn wieder in Spielrhythmus bringt. Wenn du Zugriff auf so einen Spieler hast und es dein Budget zulässt, ist das ein No Brainer. Ich bin etwas negativ überrascht, dass Erik ten Hag keinen Zugang zu ihm bekommen hat, denn Manchester United hätte diese Qualität auch gutgetan. Ich bin froh, dass er wieder beim BVB ist. Beim Transfer damals waren das von Anfang an vertrauenswürdige Gespräche mit ihm, seiner Familie und seinem Berater. Eine tolle Geschichte, auch wenn wir harte Konkurrenz hatten. Der FC Bayern hat versucht, mit maximalem Effort relativ spät einzugreifen am Deadline Day, aber Jadon, und das zeigt seine Qualität, hat nicht eine Sekunde darüber nachgedacht und hat sein Commitment gehalten."

Der ehemalige Bundesliga-Sportdirektor Sven Mislintat gilt als jemand, der ein besonderes Auge für aufstrebende Talente hat und aus den sogenannten 'Rohdiamanten' Stars formt. Bei Sky empfiehlt der 51-jährige drei zu beobachtende Spieler

… sein Verhältnis zu seinen Ex-Klubs Dortmund und Stuttgart:

"Dortmund ist Heimat und das Verhältnis ist nicht eingerostet. Hans-Joachim Watzke hätte das damals nicht öffentlich über meinen Abgang zu Arsenal sagen müssen, aber das zeigt seine Wertschätzung und diese habe ich auch gespürt. Ein Verein, in dessen Region ich geboren bin und in meinem Herzen ist, schließe ich nie aus für eine erneute Tätigkeit. Der BVB ist aber im Moment kein Thema für mich. Und auch Stuttgart ist ein Verein, der immer im meinem Herzen bleiben wird. Ich werde auch am Samstag gegen Leipzig im Stadion sein. Ich finde es immer wichtig, sehr starke Gruppen bilden, die zusammenarbeiten, die unterschiedliche Expertisen einbringen und in einer gesunden Streitkultur dazu beiträgt, bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Und das hatte ich bei beiden Klubs."

… den Transfer von Serhou Guirassy:

"Ich kannte Serhou sehr gut aus seiner Kölner Zeit und war immer überzeugt, dass er ein riesiges Potential hat, das aber eben nur unter dem Radar in Rennes gezeigt hat. Er ist komplett als Paket. Menschlich und sportlich so gut, dass ich mir sicher war, dass er damals schon ein guter Nachfolger von Sasa Kalajdzic ist. Ich glaube nicht, dass Serhou wegen Geld den Verein verlässt. Er kann sich voll mit dem Verein identifizieren, da müsste schon etwas Besonderes passieren."

… eine mögliche Anstellung in Saudi-Arabien:

"Das kann ich mir nicht vorstellen. Ich finde es legitim, wie sie versuchen eine erfolgreiche Fußball-Liga aufzubauen. Warum sollten sie das nicht dürfen, wie es zum Beispiel die Premier League in den letzten Jahrzehnten gemacht hat, egal wie das Geld dann in den Markt kommt? Für meinen Teil bin ich inhaltlich und in der Identifikation an den europäischen Fußball gebunden. Für mich sind es die Strukturen bei einem Traditionsverein, die ich brauche und das ist in Saudi-Arabien nicht gegeben."

über späte Transfers am Deadline Day:

"Es ist nie optimal. Bei Ajax Amsterdam war das ganz extrem, weil jeder Leistungsträger zum Verkauf stand aufgrund der fehlenden Einnahmen aus der verpassten Champions-League-Qualifikation. Generell sind Wintertransfers eher Reparierungen. Ich finde, je eher eine Mannschaft beisammen ist, desto besser. Bestes Beispiel: Bayer Leverkusen. Es ist stressfreier, aber nicht immer Realität."

Nicht verpassen! "Transfer Update - die Show"

"Transfer Update" gibt es in der Deadline Week vom 25. Januar bis 1. Februar JEDEN TAG auf Sky Sport News. Talks, Shows und natürlich volles Programm am Deadline Day: So verpasst Ihr garantiert keine wichtigen Transfer-News!

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