Thomas Müller ist DIE Frohnatur bei der deutschen Nationalmannschaft, bestes Entertainment ist bei ihm garantiert. Auch sportlich hat der Routinier noch seinen Wert. Ein baldiges Karriereende wäre in vielerlei Hinsicht unfassbar schade, findet Sky Reporter Fabian Schreiner.
Müller hier, Müller da, Müller überall - es müllert wieder! Das Bayern-Urgestein steht an den ersten Tagen des EM-Trainingslagers im Weimarer Land voll im Mittelpunkt. Stellte er bei der Ankunft der Nationalmannschaft am Sonntag in typischer Müller-Manier noch den jungen Aleksandar Pavlovic dem DFB-Medienteam vor, war er am Montagmittag schon bei einem Tafelbesuch und verteilte Lebensmittel.
Beim anschließenden öffentlichen Training in Jena ging Müller voran, als er als erster Spieler den Rasen betrat. Mit den Fans machte er die La Ola, ein ums andere Mal schoss er einfach mal aufs leere Tor und unterhielt das Publikum damit auf seine ganz eigene, unverkennbare Weise.
Auch an Tag drei in Blankenhain waren die Augen auf den 34-Jährigen gerichtet. Er war am Dienstag der erste Spieler, der in der Vorbereitung öffentlich sprach. Er ist es, der von Julian Nagelsmann auserkoren wurde, auch die Notwendigkeiten für den sportlichen Weg zum ersehnten Titel zu beschreiben.
Müller-Pressekonferenzen immer ein Highlight
Für die anwesenden Reporter sind Pressekonferenzen mit Müller immer ein echtes Highlight. Man freut sich einfach, den Offensivallrounder in seiner offen und ehrlichen Art sprechen zu hören. Müller ist eine Erscheinung, wenn er ganz vorne auf dem Podium sitzt, seine Gedanken teilt und für den einen oder anderen Lacher sorgt.
Würden die Journalisten nicht ihrer Arbeit nachgehen, könnte man auch glatt Eintritt für eine Müller-PK verlangen. Es ist immer etwas los. Ich bin mir sicher: Die allermeisten Kollegen wären auch bereit dazu, einen gewissen Betrag zu bezahlen.
Denn wer weiß schon, wie lange Müller, der gerne auch mal den "Deutschlehrer" gibt, noch aktiv dem Ball hinterherjagen wird. Der Unterhaltungskünstler schiebt die Gedanken an seinen Abschied zwar beiseite, doch sein achtes großes Turnier dürfte sein Letztes sein.
In München endet sein Vertrag im Sommer 2025. "Ich bin jetzt noch nicht am Abtreten, sondern denke an die Aufgaben, die vor uns liegen. Alles andere wird man dann sehen", erklärte Müller, der in insgesamt 128 Länderspielen 45 Treffer erzielte.
Aus beruflicher, aber auch als Fan-Sicht wäre ein Karriereende Müllers im kommenden Jahr einfach schade, viele wären sehr traurig darüber. Denn Müller ist eben Müller. Keiner ist wie er. Herr Müller, bleiben Sie uns doch noch ein wenig über 2025 erhalten.
Müller noch bis 2025 bei Bayern unter Vertrag
Klar ist: Bis zum Ende seiner fußballerischen Laufbahn, wann immer das auch sein mag, will er weiter "Spaß am Spiel" haben, "Lockerheit" reinbringen und den "Extrameter fühlen und gehen". Das alles, referierte er am Dienstag, "versuche ich vorzuleben". Denn: "Ein bisschen was kann er schon noch, der Onkel."
In der Tat: Müller ist natürlich viel mehr als ein EM-Maskottchen. Er hat noch einmal Großes vor, will auch seinen persönlichen EM-Fluch (kein Tor, kein Titel) vertreiben. Dass Müller ein Anführer ist, daran gibt es überhaupt keine Zweifel. Das ist sein Naturell. Er hat das Gespür, was die Fans bewegt. Einfach Müller eben.
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