Pünktlich zum Wiesn-Start findet der FC Bayern München allmählich in die Spur zurück. Nach den Turbulenzen in den letzten Wochen fegen die Münchner Mainz 05 mit 4:0 vom Platz. Besonders Thomas Müller überragt beim Rekordmeister.
Uli Hoeneß verließ die Arena mit einem zufriedenen Lächeln. Sagen wollte der Präsident des FC Bayern aber nichts. Musste er auch nicht: Das Ergebnis und die überzeugende Vorstellung sprachen für sich.
"Klare Antwort"
Das sei eine "klare Antwort" auf das jüngste Krisengerede gewesen, betonte Weltmeister Mats Hummels. Arjen Robben, der noch am Dienstag nach dem Champions-League-Auftakt gegen den RSC Anderlecht (3:0) Alarm geschlagen hatte, sprach von einem "wichtigen Schritt in die richtige Richtung".
"Wir müssen jetzt den Schwung und Spielwitz mitnehmen", sagte Thomas Müller. "Wir müssen bestätigen, dass dies nicht einmalig war", fügte Robben mit Blick auf einen heißen Herbst mit dem Höhepunkt am 27. September in der Königsklasse bei Paris St. Germain an. Es habe diesmal jedoch "viel Spaß gemacht".
Mehr als Einheit gespielt
Die Gründe dafür, dass es erstmals in dieser Saison bei den Bayern nach Wunsch gelaufen war, lagen für Müller auf der Hand. "Wir haben einen Tick mehr als Einheit agiert. Wir hatten große Lust, mal ein Zeichen zu setzen. Die Körpersprache hat zu 100 Prozent gepasst", sagte er bei Sky.
Offensichtlich hatte eine teaminterne Aussprache unter der Woche geholfen. Müller (11.), Robben (23.) und zweimal Robert Lewandowski (50. und 77.), der zuletzt für reichlich Unruhe gesorgt hatte, aber mit seinen Toren weiter unverzichtbar für die Münchner ist, sorgten gegen oft überforderte Mainzer für klare Verhältnisse.
James auf der Bank
Geholfen hatte aber auch, dass Trainer Carlo Ancelotti diesmal wieder auf Müller anstelle von James Rodríguez in der Offensive setzte. Mit diesem gebe es "viel mehr Bewegung", sagte Robben, "Thomas reißt Räume für andere, er geht in die Tiefe". Mit Müller spiele auch er "immer gut". Als Kritik an anderen Spielern wollte er dies ausdrücklich nicht verstanden wissen, aber man konnte es durchaus so deuten.
Lewandowski, der in seinem 100. Bundesligaspiel seine Tore Nummer 81 und 82 erzielte, schlug in die gleiche Kerbe. Man habe diesmal "nicht so statisch gespielt. Wir waren flexibler, da wird es für jeden Gegner schwer."
Müller forderte seine Kollegen aber erneut auf, Eigeninteressen hintenan zu stellen, um die großen Ziele nicht zu verfehlen. "Wir haben genug Unruhe gehabt. Wir wollen diese Schwarz-Weiß-Malerei nicht mitmachen und sollten uns auf den Fußball konzentrieren", sagte er bestimmt. Ein Anfang ist gemacht.