Trotz seiner langjährigen Sperre will der ehemalige FIFA-Präsident Joseph Blatter zur Weltmeisterschaft 2018 nach Russland reisen.
Das sagte der 81-Jährige in einem Interview mit der Blick am Sonntag. "Wladimir Putin hat mich eingeladen", erläuterte Blatter und führte aus: „Ich darf nur nicht als Schiedsrichter eingesetzt werden, alles andere geht." Der Schweizer war von der Ethikkommission der FIFA wegen Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung 2015 acht Jahre für alle Fußballtätigkeiten gesperrt worden. Vergangenes Jahr wurde die Sperre auf sechs Jahre reduziert.
Im Sommer 2016 war es bereits dem gesperrten Michel Platini erlaubt worden, die Europameisterschaft in Frankreich zu besuchen. Der langjährige UEFA-Präsident war bei der EM in seinem Heimatland jedoch bei keinem Spiel vor Ort.
Blatter: "Beckenbauer war unvorsichtig"
Gegenüber der Zeitung äußerte sich Blatter auch zu der skandalumwitterten Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Demnach sei die WM nicht gekauft, sondern die Politik entscheidend gewesen. In der Affäre um das "Sommermärchen" ist weiterhin unklar, welchem Zweck eine Zahlung von 6,7 Millionen Euro diente, die auf einem Konto in Katar landeten.
Die Schweizer Bundesanwaltschaft ermittelt in diesem Zuge unter anderem gegen den ehemaligen Organisationskomiteevorsitzenden Franz Beckenbauer. Dem "Kaiser" wird Betrug, Geldwäsche und Veruntreuung vorgeworfen. Blatter zufolge sei Beckenbauer "einfach zu unvorsichtig" gewesen.