Nach dem U17 WM-Titel gibt sich Finn Jeltsch bodenständig. Bei Sky spricht er exklusiv über das Finale, was für den Nürnberger besonders wichtig ist und welche Ziele er für die Zukunft hat.
U-17 Weltmeister Finn Jeltsch bei "Sky"…
…darüber, wie es sich anfühlt, jetzt Weltmeister zu sein:
"Das ist ein unglaubliches Gefühl. Gerade auch, welche Aufmerksamkeit das Turnier auf sich gezogen hat, gepaart mit der Mannschaft - das war einfach alles geil. Über das Fußballerische braucht man nicht reden, denn das war erfolgreich und dass ist das, was mich am glücklichsten macht."
…darüber, ob die lange Reise und so weit von zuhause weg zu sein schon Routine für den angehenden Profi war:
"Ne, das war schon nochmal etwas ganz Neues. Der Flug und auch der Aufenthalt an den Flughäfen waren sehr lang, das war man natürlich nicht gewohnt. Dass man dann noch so weit von der Familie und den Freunden entfernt war, war ab und zu schon ein wenig anstrengend."
…darüber, ob er während der Reise viel Kontakt in die Heimat hatte:
"Meine Eltern haben immer gemeinsam mit Freunden Public Viewing gemacht. Nach den Spielen haben wir dann oft geschrieben und manchmal auch telefoniert."
…darüber, wie wichtig ihm die Unterstützung seiner Familie ist:
"Familie ist das Wichtigste. Die willst du einfach stolz machen. Ich hoffe, das haben wir geschafft."
…über den Empfang in der Heimat:
"Zuerst wurden wir alle in Frankfurt am Campus empfangen. Danach, als ich dann in der Heimat angekommen bin, auch nochmal von meinen Freunden und der Familie. Es war sehr cool, alle wieder zu sehen."
…über den verschossenen Elfmeter im Halbfinale gegen Argentinien:
"Da ging mir sehr viel durch den Kopf. Als ich dann wusste, dass wir gewonnen haben, war's erleichternd und danach dann auch schon fast vergessen. Aber während der Situation des Elfmeterschießens war es extrem hart."
…darüber, wie die Situation beim Elfmeterschießen im Finale war und was ihm dabei durch den Kopf gegangen ist:
"Um ehrlich zu sein, hatte ich gar keine Gedanken mehr. Ich konnte zuerst auch gar keine Emotionen zeigen, da war nur Anspannung. Es war Ultra erleichternd, als wir dann gewonnen haben."
…über seine ersten Gedanken, als sie den Titel gewonnen haben:
"Unglaublich!"
…darüber, ob das Team mit dem Gedanken ins Turnier gegangen ist, dass sie erneut den Titel holen, wie auch schon bei der Europameisterschaft:
"Tatsächlich sind die meisten von uns - oder vielleicht sogar alle - mit dem Gedanken reingegangen, dass wir das wieder gewinnen werden. Natürlich kommt es letztendlich auf die Leistung auf dem Platz an. Uns war aber allen klar: wenn wir jedes Mal 100 Prozent auf den Rasen bringen, werden wir auch die Weltmeisterschaft gewinnen können."
…über den Zusammenhalt und die Dynamik im Team:
"Der Zusammenhalt hat sich über die drei Jahre, in denen wir schon zusammenspielen, unglaublich entwickelt. Vor allem bei der EM hat man schon gemerkt, dass das was ganz Besonderes ist. Bei der WM wurde das nochmal verstärkt - das habe ich so noch nicht gekannt."
"Keiner war sich für irgendwas zu schade. Jeder wollte die Fehler des anderen ausbügeln. Ich denke, das hat es am Ende auch ausgemacht."
…darüber, woran er es festmacht, dass das Team bereits in so jungen Jahren schon so gut aufeinander eingespielt ist:
"Ich denke, dass die Trainer einen ganz großen Anteil daran haben. Sie haben die Mannschaft über die letzten drei Jahre zusammengebracht, auch die individuellen Klassen zu einem Team geformt. Untereinander war die Verständigung immer gut, vor allem auf dem Platz."
…darüber, wie viel Selbstbewusstsein einem der WM-Titel gibt:
"Auf dem Platz gibt es einem Selbstbewusstsein. Neben dem Platz bodenständig zu bleiben, ist dennoch das Wichtigste. Aber ja, natürlich - für die Spiele hilft das riesig."
…darüber, wie wichtig ihm Bodenständigkeit ist:
"Das ist mir sehr wichtig. Meine Familie und Freunde halten mich sehr am Boden, was ich extrem schätze. Das ist auch das Wichtigste, denn nur, weil man jetzt Weltmeister ist, heißt das nicht, dass man sich als Person verändert."
…darüber, dass viele seiner Teamkollegen noch zur Schule gehen und ob das skurril für ihn ist:
"Nach der EM war das auch so, da war nur die Aufmerksamkeit noch nicht so groß. Auch ich bin zu dem Zeitpunkt noch zur Schule gegangen. Mich freut es einfach zu sehen, wie die Jungs dort empfangen werden."
…darüber, ob er als Kapitän der U-19 beim 1. FC Nürnberg und auch als stabile Kraft in der Verteidigung bei den DFB-Junioren der Spielertyp ist, der auf dem Platz Verantwortung übernimmt:
"Ich versuche immer, Verantwortung zu übernehmen. Ich will auf und auch neben dem Platz alle Jungs mitnehmen, auch, wenn es mal nicht so läuft. Das ist mein Engagement."
…über seinen Empfang beim 1. FC Nürnberg nach dem Titelgewinn:
"Ich bin sehr, sehr ordentlich empfangen worden. Von den Mannschaften, aber auch von allen Mitarbeitenden. Das war wirklich schön. Ich habe auch ein Video meines bisherigen Werdegangs beim Klub bekommen. Es war sehr emotional."
…darüber, ob auch die Profis ihre Glückwünsche ausgesprochen haben:
"Alle Profi-Trainer und der Staff haben gratuliert, genauso wie die Profis. Das freut einen natürlich."
…darüber, ob es etwas mit ihm macht, wenn Cheftrainer Christian Fiél seine Glückwünsche ausspricht:
"Es freut mich sehr, weil er der Trainer der ersten Mannschaft ist. Es ist eine gewisse Anerkennung, wenn er einem 17-Jährigen gratuliert. Man fühlt sich wertgeschätzt und merkt, dass beim Klub alles sehr familiär ist."
…darüber, ob dass das Geheimnis der Nachwuchsarbeit beim Klub ist:
"Das ist jedenfalls sehr wichtig und das machen sie hier extrem gut. Man sieht das auch an den Beispielen wie Can Uzun oder Nathaniel Brown - natürlich auch Jungs aus den letzten Jahren. Der Austausch zwischen der Jugend und den Profis ist sehr eng."
…darüber, ob er sich erhofft, mit der Leistung bei der U-17 WM einmal mehr auf sich aufmerksam gemacht zu haben:
"Ich denke, dass das das Ziel bei uns allen war - auf sich aufmerksam zu machen. Im Endeffekt muss man weiter Gas geben. Jetzt zählt es, hier im Verein wieder alles zu geben, sich zu zeigen. Dann sieht man, was daraus wird."
…darüber, ob Nürnberg in der Nachwuchsarbeit etwas besser macht als andere Vereine:
"Ich würde sagen, man fühlt sich hier einfach sehr wohl. Man bekommt die gewisse Anerkennung, fühlt sich wertgeschätzt. Ich kenne keine anderen Vereine, daher weiß ich nicht, wie es dort läuft, aber hier fühle ich mich sehr wohl."
…darüber, ob er das Gefühl hat, bei Nürnberg auch künftig seine nächsten Schritte gehen zu können:
"Ich habe auf jeden Fall das Gefühl, dass ich meine nächsten Schritte hier gehen kann, sonst hätte ich meinen Vertrag auch nicht verlängert. Wenn ich alles gebe - denke ich - wird es hier hoffentlich weit gehen.
…über seine Ziele für die kommenden Wochen/Monate:
"Meine Ziele sind, dass ich in jedem Training wieder alles gebe, die Vorbereitung dann wahrscheinlich bei den Profis mache und dann wird sich zeigen, wie meine Leistung dort ist. Dann sehen wir, wie es weitergeht."
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