Gesucht werden noch 15 Teilnehmer für die Europameisterschaft 2024 in Deutschland. In den Gruppen geht es teils eng zu. So hat etwa der amtierende Europameister Italien sein Ticket noch längst nicht sicher.
Neun Teams haben das EM-Ticket bereits gelöst, 15 fehlen noch. Bei den finalen Quali-Spielen droht ein Rechen-Wirrwarr. Hier gibt es die Übersicht über den Status quo.
Der Modus
Grundsätzlich gilt: Neben Gastgeber Deutschland qualifizieren sich die ersten beiden Teams der zehn Quali-Gruppen für die EM 2024. Drei weitere Tickets werden über die Play-offs im kommenden März vergeben. Die Teilnehmer an diesen Mini-Turnieren werden über die Rangliste der vergangenen Nations-League-Saison ermittelt.
Gruppe A
Spanien und Schottland können nicht mehr von den ersten beiden Rängen verdrängt werden und sind somit sicher bei der EM dabei.
Gruppe B
Frankreich ist bereits sicher als Gruppensieger qualifiziert. Gewinnen die Niederlande ihr nächstes Quali-Spiel am Samstag gegen Irland, ist auch dem Europameister von 1988 die EM-Teilnahme nicht mehr zu nehmen. Griechenland, das aktuell wie die Elftal auf zwölf Punkte kommt und ein Spiel mehr absolviert hat, wäre in dem Fall sicher in den Play-offs.
Gruppe C
Die Engländer um Bayern Münchens Star-Stürmer Harry Kane haben den Startplatz für Deutschland sicher. Dahinter gibt es ein Duell zwischen der Ukraine (13 Punkte) und Europameister Italien (10). Weil die Squadra Azzurra ein Spiel weniger als die Ukrainer absolviert hat, kann die finale Entscheidung erst im direkten Duell am letzten Spieltag in Leverkusen fallen (20. November). Sollte Italien drei Tage zuvor Nordmazedonien besiegen, reicht im "Endspiel" gar ein Remis.
Gruppe D
Während die Türkei (16 Punkte) sicher für die EM planen kann, streiten Wales und Kroatien (je zehn Zähler) um den zweiten direkten Quali-Platz. Da die Waliser den direkten Vergleich gewonnen haben, wären sie mit zwei Siegen gegen Armenien und die Türken qualifiziert. WM-Halbfinalist Kroatien muss gegen Lettland und die Armenier ran. Letztere stehen bei sieben Punkten und haben lediglich theoretische EM-Chancen.
Gruppe E
Albanien (13 Punkte) kann sich mit einem Remis in Moldau am Freitag sicher qualifizieren. Auch ein Sieg der Polen gegen Konkurrent Tschechien würde reichen. Die Tschechen (elf Punkte) sind dabei, wenn sie Polen schlagen und Moldau nicht gegen Albanien gewinnt. Robert Lewandowskis Polen (zehn Punkte) sind auf Schützenhilfe angewiesen, die Play-offs drohen.
Gruppe F
Belgien (17 Punkte) und Österreich (16) haben die Endrunde bereits erreicht.
Gruppe G
Ungarn (14 Punkte) ist als Tabellenführer Top-Kandidat auf einen EM-Platz und benötigt lediglich einen weiteren Punkt. Auch Serbien (13) dürfte kaum noch von den drittplatzierten Montenegrinern (8) abgefangen werden, die ein Spiel weniger absolviert haben.
Gruppe H
Slowenien und Dänemark (je 19 Punkte) haben die besten EM-Chancen, sind aber noch nicht durch. Die Top-Teams treffen nun aufeinander, wobei der Gewinner sicher qualifiziert wäre. Kasachstan (15) lauert jedoch und könnte am letzten Spieltag die Slowenen zum Endspiel fordern.
Gruppe I
Israel (11 Punkte) kassierte beim 0:1 im Kosovo am Sonntag einen herben Rückschlag, Rumänien (16) und die Schweiz (15) haben nun gute Karten auf ein EM-Ticket. Alle drei Top-Teams treffen noch in direkten Duellen aufeinander.
Gruppe J
Cristiano Ronaldo und die Portugiesen sind mit acht Siegen aus acht Spielen zur Euro gestürmt. Dahinter kann die Slowakei (16) ihr Ticket mit einem Remis gegen Island klarmachen. Luxemburg (elf) und die Isländer (zehn) brauchen Siege, um weiter von einem der ersten beiden Plätze träumen zu dürfen. Ihnen winken jedoch zumindest die Play-offs.
Die Play-Offs
Die drei übrigen EM-Tickets werden über drei Mini-Turniere vergeben. In drei Pfaden a vier Mannschaften spielen die Sieger der Nations-League-Gruppen in den Ligen A, B und C in Halbfinale und Finale je einen Teilnehmer aus.
Ist ein Gruppensieger - wie beispielsweise Spanien - bereits für die EM qualifiziert, rückt das Team nach, das in der Nations-League-Rangliste die nächstbeste Platzierung aufweist.
Nach aktuellem Stand würden in Pfad A Kroatien, Italien, Polen und Estland ein EM-Ticket ausspielen. Die Esten würden als bestes Team der Liga D nachrücken, weil alle anderen Mannschaften der Liga A entweder direkt qualifiziert oder in den Play-offs wären.
In Pfad B sind Finnland und Bosnien-Herzegowina sicher in den Play-offs. Auch Israel ist mindestens für die Play-offs gesetzt, kann es aber auch noch direkt schaffen. Der vierte Platz ginge aktuell an Island. Erling Haalands Norweger, die sich nicht mehr direkt qualifizieren können, haben nur noch eine kleine Play-off-Chance.
In Pfad C spielt Georgien sicher in den Play-offs - Griechenland, Kasachstan und Luxemburg sind Stand jetzt ebenfalls dabei. Das letztgenannte Trio besitzt jedoch aktuell noch Aussichten auf eine direkte Qualifikation.
Alle weiteren wichtigen Nachrichten aus der Sportwelt gibt es im News Update nachzulesen.