Sky Sport Reporter Dirk große Schlarmann erklärt in Schalker Markt – der S04-Podcast, warum dies mit großen Hürden verbunden wäre.
Die Veltins-Arena platzt in dieser Saison aus allen Nähten. Sportlich läuft es beim FC Schake 04 und die Fans honorieren das. Sämtliche Tickets für Heimfans sind bereits vergriffen - nicht nur für das letzte Hinrunden-Heimspiel am kommenden Sonntag gegen die Freunde des 1. FC Nürnberg (Sonntag, ab 13:30 Uhr LIVE und EXKLUSIV auf Sky Sport Bundesliga), sondern auch schon für die komplette Rückrunde.
Die Platzknappheit war auch in Schalker Markt - der S04-Podcast ein Thema. In Episode 7 erklärt Sky Sport Reporter Dirk große Schlarmann, dass ein Ausbau der Heimstätte aus baurechtlichen Gründen unmöglich ist. Aber vielleicht ein Umbau? Genau das meldete nämlich in der vergangenen Woche die Sport Bild. Demnach sollen 800 Sitzplätze in der Nordkurve zu 2000 Stehplätzen werden und zudem soll der Gästebereich variabel gestaltet werden, falls das Kontingent nicht genutzt wird.
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Stadionumbau ist kompliziert
Doch einfach wären auch diese Pläne nicht. Ganz im Gegenteil. "Zeitnah wird da gar nichts passieren", sagt daher auch große Schlarmann in der aktuellen Episode von Schalker Markt - der S04-Podcast. Und weiter: "Man kann nicht einfach ein paar Sitzschalen abbauen und sagen 'Jetzt ist das ein Stehplatz'. Das funktioniert baulich gar nicht, da der Sitzplatzbereich mit Plexiglasscheiben vom Stehplatzbereich getrennt ist. Da wäre also schon eine Umbaumaßnahme vonnöten, die auch nicht ganz so kostengünstig ist."
Ein weiteres Problem: Die betroffenen 800 Sitzplätze wären alles Plätze von Dauerkarteninhabern, die man anderweitig unterbringen müsste. Dies ist aber sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich. Die zusätzlichen 1200 Leute müssen obendrein auch 'entfluchtet' werden, also sichergestellt werden, dass sie in einem Notfall in einer gewissen Zeit aus dem Stadion gelangen. Das müsste auch wieder simuliert werden, was auch weiteres Geld kostet. Man bräuchte zudem mehr Toiletten, mehr Personal, und vieles mehr.
Entstehende Kosten nicht leicht wieder reinzuholen
Zudem müsste geprüft werden, ob die damaligen Regularien, als die Arena gebaut wurde, auch heute noch gültig sind. Für die derzeitige Konstellation hat die Arena einen Baubestandsschutz, bei Änderungen muss alles neu begutachtet werden. Hinzu kommt, dass Schalke mit Veranstaltungen in der Arena viel Geld - beispielsweise mit Konzerten - verdient. Dort wollen die Leute aber sitzen - das müsste somit auch ständig wieder umgebaut werden.
"Die Kosten, die dadurch entstehen würden, sind, glaube ich, nicht so einfach wieder reinzuholen. Also, das amortisiert sich einfach nicht in den nächsten zehn bis 15 Jahren", lautet daher große Schlarmanns Fazit: "Das Geld, das man durch die Erweiterung einnimmt, ist nämlich überschaubar. Ein Sitzplatz in dem betroffenen Bereich kostet 47 Euro, ein Steher ist mit rund einem Drittel davon veranschlagt".
Bleibt also noch der Gästebereich, aber auch hier gibt es Hürden, denn: Der Gäste-Eingang ist komplett abgeschirmt, was speziell bei Hochsicherheitsspielen sehr wichtig ist. Dennoch ist eine Änderung hier laut große Schlarmann "deutlich realistischer" als in der Nordkurve, wenn auch nicht zeitlich akut.
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