Der FC Schalke 04 erkämpft sich gegen Borussia Mönchengladbach trotz fast 80-minütiger Unterzahl einen Punkt und steht kurz vor dem Einzug in die Champions League. Für Gesprächsstoff sorgt nach dem Schlusspfiff ein Akteur, der gar nicht mitgespielt hat.
Verwirrung um Max Meyer: Der Mittelfeldmann, dessen Trennung zum Saisonende unter der Woche endgültig bestätigt wurde, stand gegen die Fohlen gar nicht im Kader. Die offizielle Begründung, die auf dem Spielberichtsbogen angeführt wurde, lautete: "Fußverletzung".
Dem widersprach der Mittelfeldmann allerdings. "Ich kann auf jeden Fall sagen, dass ich nicht verletzt war", sagte der U21-Europameister. Aber wohl auch nicht einsatzfähig.
Heidel verteidigt Vorgehensweise
"Es ist schon die ganze Saison unter Domenico Tedesco so: verpasst ein Spieler unter der Woche mehrere Einheiten, dann ist er am Wochenende nicht im Kader. Max hat Mittwoch bis Freitag nicht voll trainieren können", bestätigte Schalkes Sportvorstand Christian Heidel gegenüber Sky.
Meyer brach am Mittwoch das Training wegen eines Schlages auf den rechten Fuß ab und absolvierte anschließend nur noch individuelle Einheiten. Zudem war er am Freitagabend zusammen mit seinem Berater Roger Wittmann beim Spiel zwischen der TSG 1899 Hoffenheim und Hannover 96 (3:1). Das hat aber nichts mit seinem Platz auf der Tribüne gegen Gladbach zu tun.
Tatsächlich regelt es Tedesco schon die ganze Saison so, dass er nur Spieler in den Kader beruft, die das Mannschaftstraining unter der Woche vollumfänglich bewältigen konnten. Das war auch bei Leon Goretzka und Nabil Bentaleb der Fall.
Trennung mit Nebengeräuschen
Ob verletzt oder nicht - feststeht, dass die Trennung zwischen Schalke und Meyer alles andere als reibungslos abläuft. Beide Parteien konnten sich wegen eines Streits zwischen Meyers Berater Wittmann und Heidel nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen.
Die Fronten verhärteten sich, der Meyer-Seite war das Werben des Tabellen-Zweiten zu wenig. "Zwei E-Mails reichen nicht, um einen Schalker Jung vom Verbleib zu überzeugen", begründete Wittmann Anfang März das Scheitern der Verhandlungen.
Tönnies kritisiert Berater
Dazu bezog auch S04-Boss Clemens Tönnies gegenüber Sky Stellung. Er kritisierte vor allem Wittmann, der seiner Ansicht nach nicht den besten Einfluss auf Meyer hat. "Der Zug des Geldes hat die Emotionen überholt", stellte er resigniert fest.
Die letzte Offerte der Schalker soll ein Jahresgehalt von rund 5,5 Millionen Euro umfasst haben, womit er zu den Top-Verdienern aufgestiegen wäre. Unter der Woche löschte Meyer die Knappen dann aus seinen sozialen Netzwerken. Ob er überhaupt noch einmal im S04-Trikot auflaufen wird, ist aktuell mehr als fraglich.