Dem VfB Stuttgart gelingt mit den Verpflichtungen von Sami Khedira und Philipp Lahm als Berater sowie mit der Rückkehr von Ex-Kapitän Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung ein Coup. Doch es ist eine Personal-Rochade mit Nebengeräuschen. Guter Stil sieht anders aus, meint Sky Reporter Dennis Bayer.
Um eines klar zu sagen: Alexander Wehrle musste mit den beiden auch nicht sprechen. Als Vorstandsvorsitzender ist es sein gutes Recht, Entscheidungen zu treffen und Mitarbeiter einzustellen. Insbesondere, wenn er die Unterstützung des gesamten Aufsichtsrats hat, wie von Claus Vogt bestätigt. Philipp Lahm, Sami Khedira und Christian Gentner bringen auch viel mit, das dem VfB helfen kann: Extreme Fußballkompetenz, VfB-Vergangenheit, gutes Netzwerk, Strahlkraft und erste Erfahrungen im Sportmanagement.
Chancen auf Mislintat-Verlängerung nicht gestiegen
Guter Stil und Wertschätzung sehen aber anders aus. Vor allem die Installation von Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung betrifft direkt den Arbeitsbereich von Mislintat und Rüdt. Gute Teamarbeit an diesem Beispiel würde für mich folgendermaßen aussehen: Der Chef, in diesem Fall Wehrle, spricht mit seinem Abteilungsleiter, in diesem Fall Mislintat. Gemeinsam definiert man, welche Kompetenzen ein neuer Mann mitbringen muss. Dann sucht man einen Kandidaten.
Hier ist es anders gelaufen. Hier wurde ein Mitarbeiter verpflichtet, in diesem Fall Christian Gentner. Jetzt müssen die direkten Vorgesetzten damit klarkommen und Aufgaben für ihn finden. Das kann funktionieren, optimal ist es aber nicht.
Das Verhältnis von Sven Mislintat und Alexander Wehrle und damit auch die Chancen auf eine Vertragsverlängerung des Sportdirektors (Kontrakt bis 2023) dürften damit nicht gestiegen sein.