VfB Stuttgart: Ein Kommentar zur Neuaufstellung der sportlichen Führung

Meinung zum VfB-Coup um Lahm & Co.: "Guter Stil sieht anders aus"

Von Dennis Bayer

Weltmeister und Ex-VfB-Spieler Sami Khedira erklärt seine Bewegtgründe für eine Beratertätigkeit in Stuttgart.

Dem VfB Stuttgart gelingt mit den Verpflichtungen von Sami Khedira und Philipp Lahm als Berater sowie mit der Rückkehr von Ex-Kapitän Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung ein Coup. Doch es ist eine Personal-Rochade mit Nebengeräuschen. Guter Stil sieht anders aus, meint Sky Reporter Dennis Bayer.

Eines ist auf der Pressekonferenz des VfB Stuttgart deutlich geworden: Präsident Claus Vogt und CEO Alexander Wehrle haben vor der Verpflichtung der drei Neuzugänge nicht mit Sportdirektor Sven Mislintat und Sportkoordinator mit Markus Rüdt gesprochen. Auf entsprechende Fragen hatte vor allem Wehrle keine klare Antwort, stattdessen wich er immer wieder aus. Damit sind die beiden Personen übergangen worden, die in Stuttgart für den operativen sportlichen Bereich verantwortlich sind.

Weltmeister und Ex-VfB-Spieler Philipp Lahm erklärt seine Bewegtgründe für eine Beratertätigkeit in Stuttgart.

Um eines klar zu sagen: Alexander Wehrle musste mit den beiden auch nicht sprechen. Als Vorstandsvorsitzender ist es sein gutes Recht, Entscheidungen zu treffen und Mitarbeiter einzustellen. Insbesondere, wenn er die Unterstützung des gesamten Aufsichtsrats hat, wie von Claus Vogt bestätigt. Philipp Lahm, Sami Khedira und Christian Gentner bringen auch viel mit, das dem VfB helfen kann: Extreme Fußballkompetenz, VfB-Vergangenheit, gutes Netzwerk, Strahlkraft und erste Erfahrungen im Sportmanagement.

Chancen auf Mislintat-Verlängerung nicht gestiegen

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Guter Stil und Wertschätzung sehen aber anders aus. Vor allem die Installation von Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung betrifft direkt den Arbeitsbereich von Mislintat und Rüdt. Gute Teamarbeit an diesem Beispiel würde für mich folgendermaßen aussehen: Der Chef, in diesem Fall Wehrle, spricht mit seinem Abteilungsleiter, in diesem Fall Mislintat. Gemeinsam definiert man, welche Kompetenzen ein neuer Mann mitbringen muss. Dann sucht man einen Kandidaten.

Wer ist für was zuständig? Alexander Wehrle erklärt, wer künftig welche Rolle beim VfB Stuttgart haben wird.

Hier ist es anders gelaufen. Hier wurde ein Mitarbeiter verpflichtet, in diesem Fall Christian Gentner. Jetzt müssen die direkten Vorgesetzten damit klarkommen und Aufgaben für ihn finden. Das kann funktionieren, optimal ist es aber nicht.

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Das Verhältnis von Sven Mislintat und Alexander Wehrle und damit auch die Chancen auf eine Vertragsverlängerung des Sportdirektors (Kontrakt bis 2023) dürften damit nicht gestiegen sein.

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