Der Abbruch des Bundesligaspiels zwischen dem VfL Bochum und Borussia Mönchengladbach am Freitagabend nach einem Becherwurf war nach Ansicht von Schiedsrichter Benjamin Cortus "alternativlos".
Nachdem sein Assistent Christian Gittelmann am Kopf getroffen worden war, wurde die Partie beim Stand von 2:0 für Gladbach abgebrochen.
Die Chronologie des Abbruchs in Bildern
"Es wurde ein gefüllter Getränkebecher aus dem Zuschauerbereich auf den Schiedsrichterassistenten geworfen", sagte Cortus vor TV-Kameras: "Er hat diesen am Hinterkopf getroffen." Gittelmann sei "benommen" gewesen, berichtete der Referee, und ins Krankenhaus zur Untersuchung gebracht worden. Der zweite Assistent Florian Heft habe ihn begleitet. "Bei einem tätlichen Angriff auf einen Spieloffiziellen ist ein Spielabbruch einfach alternativlos", erklärte Cortus.
Fröhlich verurteilt Becherwurf-Eklat
Auch DFB-Schiedsrichter-Chef Lutz Michael Fröhlich verurteilte den Becherwurf-Eklat in Bochum gegenüber Sky: "Ein solches Verhalten, egal, ob gegen einen Schiedsrichter, Spieler oder Verantwortlichen, hat in keiner Sportart oder der Gesellschaft etwas zu suchen. Emotionen dürfen nicht in Gewalt ausarten. Leider mussten wir gestern Abend erleben, dass diese Grenze durch einen Einzeltäter überschritten wurde und ein Schiedsrichter-Assistent bei der Ausübung seiner Tätigkeit in der Bundesliga körperlich angegriffen wurde. Der Spielabbruch war folgerichtig. Egal in welcher Liga und egal in welcher Sportart, so etwas darf nicht passieren."
Er sei "froh, dass Christian Gittelmann wieder zu Hause ist und dass es ihm den Umständen entsprechend körperlich soweit gut geht. Wir werden ihn nach besten Kräften unterstützen, damit er diesen Vorfall auch mental bestmöglich verarbeiten kann."
Der Schiedsrichter hatte nach dem Zwischenfall nach knapp 70 Minuten seinen Assistenten vom Platz geleitet und beide Mannschaften in die Kabinen geschickt. Eine Viertelstunde später wurde die Partie offiziell abgebrochen. Es ist der achte Spielabbruch in der Fußball-Bundesliga, der erste seit dem 1. April 2011. Auch damals war beim 0:2 des FC St. Pauli gegen Schalke 04 ein Linienrichter von einem Bierbecher getroffen worden.
Sport-Informations-Dienst (SID)
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